Auf einen Blick
- Nationalräte fordern besseren Schutz gegen Telefonbetrug und missbräuchliche Domain-Verwendung
- Martin Candinas (Mitte), Priska Seiler Graf (SP) und Michael Götte (SVP) reichen Vorstösse für härteres Vorgehen ein
- Schweiz könnte noch stärker in den Fokus von Betrügern geraten
Die Anrufnummer ist unbekannt. Die Stimme kommt ab Band. Der vermeintliche Anrufer: die Polizei, der Zoll oder eine andere Behörde. Die Nachricht: Die Bankdaten seien im Zusammenhang mit einer Straftat aufgetaucht, für weitere Informationen solle man die Taste eins drücken. Erst dann wird man mit einer Person verbunden, die einem mit einer erfundenen Geschichte Geld abzuluchsen versucht.
Spoofing – auf Deutsch «Täuschung» – heisst die Betrugsmasche, bei der Kriminelle mit Fake-Anrufen gutgläubige Menschen abzocken. Immer wieder schwappen derartige Betrugswellen über das Land.
Nationalrätliches Trio interveniert
Ein nationalrätliches Trio mag dem kriminellen Treiben nicht länger zusehen und fordert einen besseren Schutz gegenüber solchen Betrugsattacken. Mitte-Nationalrat Martin Candinas (44, GR), SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf (56, ZH) und SVP-Nationalrat Michael Götte (45, SG) haben am Dienstag drei Vorstösse eingereicht, die den Bundesrat zum Handeln zwingen sollen.
Candinas fordert in seinem Vorstoss ein härteres Vorgehen gegen das sogenannte «Call-ID-Spoofing» von schweizerischen Rufnummern. Die Masche werde nicht nur von ausländischen Betrügerbanden verwendet, sagt er. Sondern etwa auch spontan von Einzelpersonen bei sogenannten «Swatting-Fällen» – beispielsweise Bombendrohungen, um bewusst ein Grossaufgebot von Blaulichtorganisationen zu verursachen.
Das überparteiliche Nationalratstrio reicht seine Vorstösse in der letzten Woche der Wintersession ein. Doch schon jetzt hat die Polizei nützliche Tipps parat, wie du dich vor den Betrügern schützen kannst:
- Beende sofort den Kontakt, wenn du die Bandansage hörst.
- Drücke während des Telefongesprächs keine Ziffer.
- Lass dich nicht in ein Gespräch verwickeln.
- Gewähre niemals fremden Personen Zugriff auf deinen Computer, auch nicht über eine Fernwartungssoftware.
- Übermittle niemals Freischaltcodes für Wertkarten an unbekannte Personen.
- Sei misstrauisch! Die richtige Polizei spielt nie Bandansagen am Telefon ab. Sie verlangt nie Geld, Wertsachen oder die Bekanntgabe von sensiblen und persönlichen Daten am Telefon.
Das überparteiliche Nationalratstrio reicht seine Vorstösse in der letzten Woche der Wintersession ein. Doch schon jetzt hat die Polizei nützliche Tipps parat, wie du dich vor den Betrügern schützen kannst:
- Beende sofort den Kontakt, wenn du die Bandansage hörst.
- Drücke während des Telefongesprächs keine Ziffer.
- Lass dich nicht in ein Gespräch verwickeln.
- Gewähre niemals fremden Personen Zugriff auf deinen Computer, auch nicht über eine Fernwartungssoftware.
- Übermittle niemals Freischaltcodes für Wertkarten an unbekannte Personen.
- Sei misstrauisch! Die richtige Polizei spielt nie Bandansagen am Telefon ab. Sie verlangt nie Geld, Wertsachen oder die Bekanntgabe von sensiblen und persönlichen Daten am Telefon.
Dafür will der Mitte-Mann die Provider stärker in die Pflicht nehmen, damit diese nicht nur passiv, sondern auch aktiv technische Massnahmen gegen die unrechtmässige Verschleierung der tatsächlichen Rufnummer ergreifen. «Dies mit dem Ziel, Anrufe mit gespooften Rufnummern zu erkennen, zu unterbinden sowie damit einhergehende Straftatbestände proaktiv zu verhindern.» Candinas verweist dabei auf das Nachbarland Österreich, das mit entsprechenden Massnahmen das Spoofing bereits markant eindämmen konnte.
SIM-Karten im Visier
Seiler Graf wiederum setzt beim Verkauf von SIM-Karten mit schweizerischen Rufnummern an. In- und ausländische Provider, die schweizerische Nummernblöcke erwerben, sollen bei einer Missachtung der (Re-)Identifikationspflicht der Abonnentinnen und Abonnenten keine weiteren Nummern erwerben können. Zudem sollen sie verpflichtet werden, Nummern ohne korrekt identifizierte Abonnenten zu blockieren. «Bei der Missbrauchsbekämpfung ist die Identifikation der Abonnentinnen und Abonnenten zentral. Heute ist diese jedoch oft mangelhaft», sagt die SP-Frau.
Betrügerbanden im Bereich der organisierten Kriminalität, aber auch Einzeltäter würden im grossen Stil solche falsch registrierten schweizerischen Rufnummern verwenden, sagt Seiler Graf. Die Betroffenen würden schweizerischen Rufnummern nämlich oft vertrauen, was zu beträchtlichen finanziellen, aber auch emotionalen Schäden führe. «Eine Blockierungspflicht und eine Erwerbssperre helfen massgeblich, dieses Problem zu lösen», ist Seiler Graf überzeugt.
Gegen missbräuchliche Domain-Verwendung
SVP-Mann Götte hingegen zielt nicht auf Rufnummern, sondern auf schweizerische Domains mit den Endungen «.ch» und «.swiss». «Der Bundesrat soll dafür sorgen, dass diese künftig nur an eindeutig identifizierte natürliche oder juristische Personen herausgegeben werden», betont Götte. Zudem sollen solche Domains nicht nur in Missbrauchsfällen wie Phishing oder beim Verbreiten von schädlicher Software (Malware) blockiert werden können, sondern auch in weiteren Missbrauchsfällen.
Für das überparteiliche Trio ist der Handlungsbedarf klar, unisono heisst es: «Wir brauchen rasch griffige Massnahmen, um die missbräuchliche Verwendung von schweizerischen Rufnummern und Domains zu bremsen.»
Verpasse der Gesetzgeber im Gegensatz zum deutschsprachigen Ausland den Anschluss, dann dürften sich die Tätergruppierungen noch stärker auf die Schweiz fokussieren, warnt Candinas. «So werden künftig noch mehr Bewohner in der Schweiz zum Ziel von digitalisierter Kriminalität.»