Der Neffe des bekannten Ex-SVP-Politikers wird Kantonsrat – für die SP
Der linke Mörgeli

In Zürich politisiert bald wieder ein Mörgeli. Politisch haben Onkel und Neffe das Heu aber gar nicht auf der gleichen Bühne.
Publiziert: 20.06.2022 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2022 um 10:43 Uhr
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Rafael Mörgeli (29) wird neuer SP-Kantonsrat.
Foto: Zvg

Der neue Gegenspieler der SVP im Kanton Zürich heisst Mörgeli. Rafael Mörgeli (29) rückt kommenden August für die SP in den Zürcher Kantonsrat nach, wie kürzlich bekannt wurde. Er ist der Neffe von Christoph Mörgeli (61), ehemaligem SVP-Nationalrat und Programmchef der Rechtspartei.

Der Nachname ist gleich – die politischen Differenzen zwischen den beiden Mörgelis könnten kaum grösser sein. Er werde sich im Kantonsrat für eine starke Bildung und «einen Kanton für alle Menschen einsetzen», twitterte Rafael Mörgeli.

Gegen Blocher-Schwiegersohn angetreten

Es ist sein erstes parlamentarisches Amt. 2019 und auch schon 2015 hatte der Präsident der SP Stäfa – der wie sein Onkel Historiker ist – für Kantons- und Nationalrat kandidiert. Nettes Detail: Bei beiden Kantonsratswahlen trat er gegen Blocher-Schwiegersohn Roberto Martullo (60) an, der im selben Bezirk kandidierte. Beide scheiterten.

Seit 2017 sitzt Rafael Mörgeli in der Geschäftsleitung der SP des Kantons Zürich. Die politischen Sporen verdiente sich der Mörgeli-Sprössling in der Juso ab.

«Dass er SVPler ist, ist sein Problem»

Onkel und Neffe nehmen den politischen Graben zwischen sich gelassen. «Die Hoffnung stirbt zuletzt», hat Christoph Mörgeli in Bezug auf seinen SP-Verwandten einst gesagt. Rafael werde schon merken, dass er für die SP viel zu gescheit sei. Wie sein Neffe hat auch Mörgeli einst im Zürcher Kantonsrat politisiert, bevor er in den Nationalrat gewählt wurde. 2015 wurde er nicht wiedergewählt und scheiterte 2019 mit einem neuen Anlauf. Heute ist er «Weltwoche»-Redaktor.

Auf die Aussage seines Onkels angesprochen, konterte Rafael Mörgeli vor einigen Jahren im Blick: «Dass er SVPler ist, ist sein Problem. Ich bin eben schlau geblieben – und darum immer noch in der SP.» (lha)


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