Auf einen Blick
- Mitte-Frau Franziska Biner erreicht als einzige das absolute Mehr
- Christophe Darbellay verpasst definitive Wahl um rund 9000 Stimmen – und ist wohl dennoch drin
- Grüne verlieren 5 Sitze im Grossen Rat, SVP gewinnt 4
Es ist eine faustdicke Überraschung: Von allen Kandidierenden schafft es nur eine Neue im ersten Wahlgang in die Walliser Regierung. Mitte-Frau Franziska Biner (38) erreicht das absolute Mehr mit 51’149 Stimmen.
Die Vizepräsidentin von Zermatt VS ist damit vier Jahre nach dem Rücktritt von Esther Waeber-Kalbermatten (72, SP) erst die zweite Frau, die je in den Walliser Staatsrat gewählt wird. Sie ersetzt den in den Ruhestand tretenden und ebenfalls aus dem Oberwallis stammenden Roberto Schmidt (62) der sozialliberalen Mitte.
Biners Wahl ist historisch
Das letzte Mal hatte es 1993 ein Neuling bereits im ersten Durchgang geschafft. Biner distanziert dabei ihre Mitstreiter – auch die drei Bisherigen – deutlich. Besonders bitter ist das für Parteikollege Christophe Darbellay (53). Mit 41’376 Stimmen fehlen ihm rund 9000 zur definitiven Wahl. In der mehrheitlich französischsprachigen Mitte-Hochburg Wallis ist es für den bisherigen Staatsrat, der beinahe für den Bundesrat kandidierte, schon fast eine Klatsche.
Auf Platz drei und vier stehen die weiteren zwei Bisherigen: Mathias Reynard (37, SP) mit 41’368 und Franz Ruppen (54, SVP) mit 37’341 Stimmen. An fünfter Stelle folgt FDP-Neuling Stéphane Ganzer (49) mit 32’692 Stimmen. Er kandidierte als Nachfolger für den zurücktretenden Staatsrat Frédéric Favre (45).
Die Grünen verlieren – Mitte und SVP grosse Sieger
Die Walliser Regierung wird aller Voraussicht nach mit dieser Konstellation in die nächsten vier Jahre gehen – ein zweiter Wahlgang am 23. März ist fraglich. Der deutlich abgeschlagene Grüne Emmanuel Revaz (48) – er erhielt 19’540 Stimmen – zog seine Kandidatur bereits am Sonntagabend zurück.
Damit werden die verbleibenden vier von fünf Regierungssitze in stiller Wahl bestimmt – sofern sich niemand Neues für den zweiten Wahlgang meldet. Die Stimmbeteiligung am Sonntag lag bei knapp 45 Prozent – so tief wie noch nie.
Auch im Parlament erleben die Grünen eine Schlappe: Sie verlieren insgesamt 5 Sitze im 130-köpfigen Grossen Rat und schrumpfen auf 8 Mandate. Die sozialliberale Mitte, die nur im Oberwallis aktiv ist, verliert ebenfalls einen Sitz und hält neu 7 Mandate. Grosse Gewinner sind die Mitte (+2) sowie die SVP (+4). Sie halten neu je 42 respektive 26 Sitze. Die Sozialdemokraten (19), die Gruppierung Entrement Autrement (1) und die FDP (27) bleiben derweil konstant.
Grüner Revaz zieht sich nach Schlappe zurück
Nun ist es offiziell: Emmanuel Revaz zieht sich nach der Wahlschlappe zurück – so wurde es im Stammlokal der Grünen kommuniziert. Sofern sich niemand sonst noch für den zweiten Wahlgang meldet, folgen somit die restlichen vier Kandidaten der bereits gewählten Biner.
Schlussresultat: Mitte-Kandidatin als einzige bereits gewählt
Es ist eine faustdicke Überraschung: Nur die deutschsprachige Franziska Biner erreicht das absolute Mehr mit 51’149 Stimmen. Sie distanziert ihre Mitstreiter – auch die drei Bisherigen – deutlich. Besonders bitter ist das für Parteikollege Christophe Darbellay. Mit 41’376 Stimmen fehlen ihm rund 9000 zur definitiven Wahl. In der mehrheitlich französischsprachigen Mitte-Hochburg Wallis ist es für den bisherigen Staatsrat schon fast eine Klatsche.
Auf Platz drei und vier stehen die weiteren zwei Bisherigen: Mathias Reynard (41’368, SP) und Franz Ruppen (37’341, SVP). An fünfter Stelle folgt FDP-Neuling Stéphane Ganzer (32’692).
Die Walliser Regierung wird aller Voraussicht nach mit dieser Konstellation in die nächsten vier Jahre gehen – ein zweiter Wahlgang ist fraglich. Denn der deutlich abgeschlagene Grüne Emmanuel Revaz (19’540 Stimmen) wird seine Kandidatur mit hoher Wahrscheinlichkeit nach diesem Wahlsonntag zurückziehen, wie das Walliser Onlineportal Pomona berichtet. Damit würden die verbleibenden vier von fünf Regierungssitze in stiller Wahl entschieden. Definitiv entscheiden will sich Revaz bis Montag, wie er SRF mitteilt.
Noch fehlen die grössten Gemeinden
Franziska Biner ist auch nach 109 von 122 Gemeinden deutlich in Führung. Auf Parteikollege Darbellay, der auf dem zweiten Platz liegt, hat sie bereits einen Vorsprung von rund 7000 Stimmen. Und sie liegt weiterhin als einzige Kandidatin über dem absoluten Mehr. Doch die grossen, französischsprachigen Gemeinden wie Sion, Martigny oder Sierre sind noch nicht ausgezählt.
Biner zieht allen davon – und knackt das absolute Mehr
Nach 66 von 122 Gemeinden bleibt es dabei: Die Mitte-Kandidatin Franziska Biner zieht mit bisher 14'420 Stimmen sowohl den drei Bisherigen als auch den restlichen Neulingen davon. Sie darf mit einem Traumresultat rechnen, liegt in vielen Gemeinden an erster Stelle. Bislang ist sie die einzige Kandidatin, die das absolute Mehr erreicht.
Mit grossen Abstand folgen Cristophe Darbellay (11'208, Mitte) und Franz Ruppen (10'654, SVP). Mit etwas Rückstand stehen die SP mit Mathias Reynard (7822) und die FDP mit Stéphane Ganzer (5817) auf Platz vier und fünf. Der Grüne Emmanuel Revaz ist mit 3728 Stimmen deutlich Letzter – das wird sich auch mit den Resultaten der restlichen Gemeinden kaum ändern.
Resultate aus 36 von 122 Gemeinden: Mitte-Biner liegt deutlich vorne
36 kleinere Gemeinden sind am Mittag bereits ausgezählt: Vorne liegt Franziska Biner von der Mitte – mit 7350 Stimmen deutlich.
Danach folgen die drei Bisherigen: Parteikollege Darbellay (5716), SVP-Staatsrat Franz Ruppen (5292) und SP-Mann Mathias Reynard (3637). Der neue FDP-Kandidat Stéphane Ganzer (2926) und Grüne-Herausforderer Emmanuel Revaz (1515) müssen sich noch mit den hinteren beiden Rängen zufriedengeben. Die durchschnittliche Stimmbeteiligung liegt bei 53,58 Prozent.
Am Mittag kommen die ersten Resultate
Das Wallis wählt heute sein Parlament und seine Regierung für die nächsten vier Jahre. Ab 12 Uhr liefern die ersten Gemeinden ihre Resultate. Wie stark verlieren die Grünen? Wer schafft es neu in den Staatsrat? Und wie viele Stimmen holt Mitte-Mann Christophe Darbellay? Blick hält dich bis zum Schlussresultat auf dem Laufenden.