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Corona-Verschärfungen am Freitag
Bundesrat setzt auf 2G-Ausweitung

Angesichts der jüngsten Corona-Massnahmen ist klar: Der Bundesrat gibt am Freitag weitere Verschärfungen in die Konsultation. Er dürfte auf eine Ausweitung von 2G setzen.
Publiziert: 09.12.2021 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 12:40 Uhr
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Gesundheitsminister Alain Berset will flächendeckend 2G.
Foto: AFP
Ruedi Studer

Bundesrätin Karin Keller-Sutter (57) hat in einem «Rundschau»-Interview mögliche erneute Verschärfungen der Corona-Massnahmen angekündigt. Man werde darüber diskutieren müssen, ob die 2G-Regel zur Anwendung kommen und die Maskenpflicht ausgeweitet werden soll, sagte die Freisinnige. Schon am Freitag dürfte der Bundesrat den Kantonen neue Vorschläge in Konsultation geben.

An der Experten-Medienkonferenz machte Taskforce-Vizepräsident Urs Karrer diese Woche deutlich, dass die seit Montag geltenden Massnahmen nicht reichen dürften, um die fünfte Welle in den Griff zu bekommen. Der Winterthurer Chefarzt warnte, dass ab 300 Corona-Patienten auf den Intensivstationen lokal Triage-Entscheide gefällt werden müssten, ab 400 sogar schweizweit.

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Am Donnerstag meldete das Bundesamt für Gesundheit 263 Covid-Intensivpatienten – vor zwei Wochen lag die Zahl noch unter 200. Damit belegen die Covid-Erkrankten knapp ein Drittel der vorhandenen Plätze. Die Intensivstationen sind insgesamt zu 82 Prozent ausgelastet – ein heikler Wert.

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Berset bringt drei Varianten ins Spiel

Der Weckruf der wissenschaftlichen Taskforce findet nun Widerhall. Gesundheitsminister Alain Berset (49) will Nägel mit Köpfen machen. Er bringt drei Verschärfungsvarianten ins Spiel, wie der «Nebelspalter» berichtet. Demnach sieht die erste Variante eine flächendeckende Einführung von 2G vor. Damit dürften nur noch Geimpfte oder Genesene Beizen, Museen, Kinos und weitere öffentliche Innenräume betreten sowie kulturelle und sportliche Veranstaltungen besuchen.

Als zweite Variante schlägt Berset die Einführung von 2G plus Maskenpflicht vor. Zudem einen Lockdown für alle Wirtschaftsbereiche, wo dies nicht möglich ist, zum Beispiel in Restaurants und Bars.

Just vor einem Jahr beschränkte der Bundesrat die Öffnungszeiten der Gastrobetriebe mit einer Sperrstunde zwischen 19 und 6 Uhr. Eine Woche später kam der Lockdown – allerdings nicht nur für die Beizen, sondern auch Kultur-, Freizeit - oder Sportbetriebe.

Einen solch generellen Lockdown von zwei oder drei Wochen, ein sogenannter Wellenbrecher, stellt Berset in einer dritten Variante zur Diskussion.

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Keller-Sutter gegen Lockdown

Gegenüber Blick bestätigen mehrere Quellen in Bundesbern diese Stossrichtung. Was Berset am Freitag effektiv vorschlägt, ist aber offen. Ein allgemeiner Lockdown dürfte es ziemlich schwer haben, so hat sich Justizministerin Keller-Sutter öffentlich gegen diese Option ausgesprochen.

Auch in anderen bürgerlichen Departementen stösst die Idee auf wenig Gegenliebe. «Das hat keine Chance», sagt eine Quelle. Allenfalls schafft es diese Variante nicht mal in die Konsultation bei den Kantonen.

Auf Kritik stösst auch ein allfälliger Beizen-Lockdown. Diese Variante schaffe es vielleicht in die Konsultation, weiter aber wohl nicht, so ein Insider. Die grössten Chancen dürfte eine breite 2G-Pflicht – allenfalls samt Ausweitung der Maskenpflicht – haben. Am Montag will der Bundesrat definitiv entscheiden.

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Angesichts der jüngsten Corona-Entwicklung kommt der Bund um Verschärfungen nicht herum. Die Neuinfektionen liegen mittlerweile täglich bei über 10'000 Fällen. So wurden auch am Donnerstag 10'894 neue Ansteckungen gemeldet, 193 Hospitalisationen und 27 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Und ein Blick in die Nachbarländer zeigt, dass schärfere Massnahmen durchaus wirksam sind. Österreich handhabt gerade einen Lockdown für alle und hat damit die Infektionszahlen erfolgreich heruntergebracht. Auch in Deutschland sinken die Fallzahlen langsam, nachdem flächendeckend 2G-Regeln eingeführt wurden.

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