Umweltprobleme lassen sich nur gemeinsam lösen
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Sommaruga nach Uno-Versammlung:Umweltprobleme lassen sich nur gemeinsam lösen

Bundesrätin Simonetta Sommaruga will die Umwelt schützen und Jobs schaffen
Es braucht jetzt einen Klima-Schulterschluss

Energie- und Umweltministerin Simonetta Sommaruga (58) ruft die Schweiz zum Handeln auf. «Sonst ist es zu spät», sagt die SP-Bundesrätin. In einem eindringlichen Appell richtet sie sich via BLICK an uns alle.
Publiziert: 14.03.2019 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2019 um 16:34 Uhr
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Umweltministerin Simonetta Sommaruga fordert den Schulterschluss zur Klima-Rettung.
Foto: zVg
Simonetta Sommaruga

Heute gehen im ganzen Land Jugendliche fürs Klima auf die Strasse. Sie fordern eine Klimapolitik, die wirkt.

Eine Gruppe von Klima-Jugendlichen war vor zwei Wochen bei mir im Bundeshaus. Das Gespräch hat mich beeindruckt. Die Klima-Jugendlichen sagen laut, was immer mehr Menschen merken: Der Klimawandel ist in unserem Alltag angekommen. Ernteausfälle, Wassermangel, Waldbrände und Wetterausschläge häufen sich.

Das hat unangenehme Folgen und kostet viel Geld. Der letzte Sommer war so trocken, dass die Bauern das Wasser für ihre Kühe per Helikopter auf die Alpweiden transportieren lassen mussten.

Geld besser in der Schweiz investieren

Für die Jugendlichen besteht darum kein Zweifel: Wir müssen handeln. Sonst ist es zu spät. Ich teile diese Meinung. Es braucht jetzt einen Klima-Schulterschluss. Parlament und Bundesrat müssen sich einigen auf eine Klimapolitik, die wirkt. Wenn wir es geschickt machen, können dadurch auch Tausende neuer Arbeitsplätze in unserem Land entstehen.

Um das zu erreichen, müssen wir das Geld am richtigen Ort investieren. Heute schicken wir jedes Jahr Milliarden für Erdöl und Erdgas ins Ausland. Sollten wir dieses Geld nicht besser in der Schweiz investieren? Auf diese Weise würden Aufträge und Arbeitsplätze bei uns entstehen.

Wenn unsere KMU Häuser sanieren, Solaranlagen montieren oder Ladestationen für Elektroautos entwickeln, hilft das nicht nur dem Klima. Wir stärken auch den Werkplatz Schweiz.

Das Gebäudeprogramm des Bundes, mit dem wir das Heizen effizienter machen, hat Investitionen von mehr als 3 Milliarden Franken ausgelöst. Davon profitiert die Bevölkerung. Wenn wir unsere Häuser besser isolieren, sinken die Heizkosten.

Wir sind den früheren Generationen dankbar

Die Firmen im Bereich Umwelttechnologien beschäftigen schon heute über 150'000 Angestellte. Wenn ein Klima-Schulterschluss gelingt, sind es in Zukunft noch mehr. Bundesrat und Parlament haben es in der Hand.

Wir können dafür sorgen, das innovative Firmen im Umweltbereich einfacher Risikokapital bekommen. Wir können die Sonnenenergie stärker fördern. Oder wir können unseren Technologiefirmen helfen, dass sie bei Ausschreibungen im Ausland den Zuschlag erhalten.

Starke Umweltbewegungen haben in der Schweiz Tradition, von Kaiseraugst über die Rothenthurm-Initiative bis zur Alpen-Initiative. Heute sind wir den früheren Generationen für ihr Engagement dankbar.

Ich hoffe, das wird in 40 Jahren auch so sein. Die Klima-Jugendlichen nähern sich dann dem Pensionsalter. Sie sollen dereinst sagen können: «Im Jahr 2019 hat die Politik die Weichen richtig gestellt: für das Klima, aber auch für unsere Arbeitsplätze.»

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