Wer im Schweizer Tourismus arbeitet, spürt die existenziellen Risiken des Klimawandels heute schon direkt. Die Zahl der Tage, an denen Schnee liegt, nahm in den letzten vierzig Jahren stetig ab. Im Vergleich zu 1970 fängt die Schneesaison heute zwölf Tage später an und hört 25 Tage früher auf. Bei einem Temperaturanstieg um 2 Grad ist mit einem Rückgang der Anzahl schneesicherer Skigebiete um einen Fünftel zu rechnen.
Die Skigebiete müssen reagieren. Sie bauen ihr Angebot im Sommer aus. Und reduzieren so die Abhängigkeit vom Schnee. So gehören Downhill-Bike-Trails auf grünen Skipistenhängen inzwischen zum Standardangebot. Um sich auf den Klimawandel einzustellen, empfiehlt der Bund, Schneeanlagen nur noch ab über 1800 Metern über Meer auszubauen.
Transport als Problemkind
Der Tourismus ist aber nicht nur ein zentraler Betroffener des Klimawandels, sondern auch ein wichtiger Verursacher. Die Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus kann aber nicht sagen, wie viel CO2-Emissionen Tourismusbetriebe verursachen. Das Treibhausgas-Inventar des Bundes erfasst die Tourismus-Emissionen in den Sektoren Dienstleistungen und Verkehr.
Der Sektor Verkehr ist der grösste Klima-Übeltäter – und er verschlimmert sich stetig: Lag der Verkehrsanteil 1990 noch bei 27,7 Prozent der Gesamtemissionen, waren es 2015 bereits 32,1 Prozent. Der Aufruf der Touristiker, von der Strasse auf die Schiene zu wechseln, ist sinnvoll. Allein die SBB entlasten mit ihrem Personentransport die Emissionsbilanz der Schweiz um 4,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Zum Vergleich: Die Schweiz verursachte 2016 insgesamt 48,3 Millionen Tonnen CO2.
Ebenfalls Opfer und Täterin des Klimawandels ist die Landwirtschaft: Der letzte Sommer gab einen Vorgeschmack auf künftige Sommer mit steigenden Temperaturen und sinkenden Grundwasserspiegeln. Getreide-, Futtermittel-, Obst- und Gemüseproduzenten erlitten Ernteausfälle, die Konsumentenpreise stiegen. Für Nutztiere musste mit Helikopter Trinkwasser angeflogen werden.
So sehr die Bauern unter der Dürre leiden, so stark tragen sie zum CO2-Ausstoss bei. Die Landwirtschaft ist für 13,5 Prozent der klimaschädlichen Gase verantwortlich. Über die Hälfte stammt aus dem Methan der Kuhmägen. Bei solchen komplexen biologischen Prozessen gibt es laut dem Schweizerischen Bauernverband nur begrenzt Reduktionspotenzial. Nur ein kleiner Teil stamme von Traktoren.
CO2-Schleudern nicht mehr gefragt
Zwar zählt die Industrie zu den energieintensiven Sektoren. Aber sie verbucht die grössten Fortschritte bei der Reduktion. Sie verursachte 2015 noch 20,3 Prozent der hiesigen Treibhausgas-Emissionen, verglichen mit 21,6 Prozent fünfzehn Jahre zuvor. Allein die 1100 Firmen des Maschinen-, Metall- und Elektro-Industrieverbands Swissmem haben ihren CO2-Ausstoss in der Schweiz von 1990 bis 2018 um 59 Prozent reduziert. Allerdings exportiert die MEM-Industrie mit dem Outsourcing auch immer mehr Emissionen. Zwischen 2008 bis 2011 verdoppelte sich der Ausstoss bei ausländischen Zulieferern.
Die Industrie leistet aber einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion bei Dritten. MEM-Produkte lösen während des Gebrauchs meist mehr Emissionen aus, als sie für die Herstellung benötigten. Maschinen, die möglichst wenig Energie brauchen, helfen dem Klima am meisten. Bei Werkzeugmaschinen konnten gemäss Swissmem 22 Prozent eingespart werden.
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
- Die wichtigsten Begriffe zum Thema verständlich erklärt.
- Welche Nationen sind die grössten Klimasünder der Welt?
- Diese Schweizer Firmen schaden dem Klima am meisten.
- Was tun Airlines und Flughäfen gegen den Klimawandel?
- Argumente der Klima-Leugner im Faktencheck.
- Der Meeresspiegel steigt: Welche europäischen Städte versinken im Meer?
- Ist vegane Ernährung wirklich besser für die Umwelt?
- Die Wissenschaft sieht Politik in der Verantwortung.
- Wie verändert der Klimawandel die Schweiz?
- So viel kostet der Klimawandel
- Schwindende Gletscher, aussterbende Tierarten, Naturkatastrophen: Das sind die schlimmsten Folgen des Klimawandels
- Unsichtbare Klima-Killer: Wie lange bleiben Treibhausgase in der Atmosphäre?
- Jugendliche im Kampf gegen den Klimawandel.
- Wie schädlich ist die Modeindustrie für das Klima?
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
- Die wichtigsten Begriffe zum Thema verständlich erklärt.
- Welche Nationen sind die grössten Klimasünder der Welt?
- Diese Schweizer Firmen schaden dem Klima am meisten.
- Was tun Airlines und Flughäfen gegen den Klimawandel?
- Argumente der Klima-Leugner im Faktencheck.
- Der Meeresspiegel steigt: Welche europäischen Städte versinken im Meer?
- Ist vegane Ernährung wirklich besser für die Umwelt?
- Die Wissenschaft sieht Politik in der Verantwortung.
- Wie verändert der Klimawandel die Schweiz?
- So viel kostet der Klimawandel
- Schwindende Gletscher, aussterbende Tierarten, Naturkatastrophen: Das sind die schlimmsten Folgen des Klimawandels
- Unsichtbare Klima-Killer: Wie lange bleiben Treibhausgase in der Atmosphäre?
- Jugendliche im Kampf gegen den Klimawandel.
- Wie schädlich ist die Modeindustrie für das Klima?