Schmelzende Gletscher
Die Gletscher schrumpfen auf der ganzen Welt – und das in einem rasanten Tempo. Die neuste Studie eines internationalen Gletscher-Forscherteams unter der Leitung der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft ist alarmierend. Das Eisvolumen von rund 215’000 Gletschern weltweit wurde neu bestimmt. Erschreckend: Das gesamte Eisvolumen liegt derzeit bei rund 158’000 Kubikkilometern. Innert weniger Jahre ist es um 18 Prozent geschrumpft. Mit 75'000 Kubikkilometern liegen die grössten Gletscher-Eismassen in der Arktis. Doch die Schmelze trifft ebenso die Schweiz. «Im letzten Jahr haben die Gletscher im Alpenraum um rund 1,5 Meter an Eisdicke verloren – trotz eines schneereichen Winters», so Michael Zemp, Glaziologe und Direktor des Gletscherbeobachtungsdienstes World Glacier Monitoring Service. Zwischen 2000 und 2018 kam es bereits achtmal zu derart extremen Gletscherschmelzen. Klima-Experten befürchten, dass in rund 80 Jahren ein Grossteil der Gletscher in den Schweizer Alpen und die Hälfte aller Gletscher weltweit verschwunden sein werden.
Zerstörerische Stürme
Es ist der 14. September 2018, als Hurrikan Florence das US-Festland erreichte. In der Folge sollte er als niederschlagsreichster tropischer Sturm in die Geschichte eingehen. Über 50 Menschen kommen bei den Unwettern ums Leben, die Schäden gehen in die Millionen. Dass Florence einen neuen Höchstwert erreicht hat, passt in die Prognosen für Tropenstürme, die der Weltklimarat der Vereinten Nationen bereits 2013 abgegeben hatte. Der durchschnittliche Temperaturanstieg und die damit verbundene höhere Luftfeuchtigkeit sorgen demnach für eine Zunahme bei den Niederschlagsraten um 10 bis 15 Prozent. Was nach wenig tönt, kann gerade in Küstengebieten verheerende Folgen haben. Neben der Niederschlagsmenge erwarten die Forscher auch eine Zunahme der Windgeschwindigkeiten. Um über 25 Knoten – also fast 50 Stundenkilometer – könnten die Spitzenwerte bald ansteigen. Solche Monster-Stürme sind besonders in ärmeren Ländern für die Bevölkerung ein wahres Horror-Szenario.
Aussterbende Tierarten
Sie sind das Lebenselixier der Weltmeere – und mehr denn je in Gefahr. Die Ozeane werden immer wärmer und bedrohen so die Korallenriffe. Im Indischen Ozean könnte ein gigantisches Korallendreieck in den nächsten hundert Jahren für immer verschwunden sein. Ein Drittel aller weltweit bekannten Korallenriffe befindet sich hier – ausserdem kommen drei Viertel der Steinkorallenarten und 35 Prozent aller Fischarten, die an Korallenriffen leben, dort vor. Auch für Eisbären wird es eng. Weltweit gibt es laut WWF-Schätzungen noch zwischen 22 000 bis 31 000 Tiere – ihr Bestand sinkt stetig. Problematisch ist, dass sich die Tiere vermehrt aufs Festland zurückziehen müssen, weil das Packeis – auf dem sie hauptsächlich leben – jährlich kleiner wird. Problem: Auf dem Festland finden die Eisbären immer weniger Nahrung. Die düsteren Aussichten: Sollte die Klimaerwärmung ungebremst weitergehen, dürfte es schon 2050 keine Eisbären mehr geben.
Tödliche Krankheiten
Die Hitzewelle vom Sommer 2003 kostete in Europa Tausende Menschen das Leben. Etwas, das in Zukunft öfter eintreffen dürfte: Neben einer Zunahme von Todesfällen infolge der heissen Temperaturen rechnet das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten auch vermehrt mit Unterkühlungen durch Schneestürme sowie Verletzungen und Tod durch Überschwemmungen. Veränderte klimatische Bedingungen haben aber auch Auswirkungen auf die Ausbreitung von Krankheiten. So dehnen sich beispielsweise die Lebensräume von Mücken oder auch Zecken bei längeren und heisseren Sommern schlagartig aus – und mit ihnen das Gefahrengebiet für mögliche Infektionen mit Krankheiten wie Malaria, Leishmaniose oder Borreliose. Allgemein dürfte sich die Krankheits-Palette auch in Europa schon bald den klimatischen Umständen anpassen. Ergo: Bisher noch exotische Krankheiten werden es einfacher haben, sich auch in nördlicheren Breitengraden auszubreiten.
Steigender Meeresspiegel
Durch die steigenden Temperaturen schmelzen die Polkappen, dadurch steigt der Meeresspiegel. Durchschnittlich steigt er pro Jahr um fast 3,5 Millimeter – in den stärker betroffenen Regionen um rund zehn Millimeter. Die Folgen: Strände werden fort gespült, Inseln versinken. Hundert Millionen Menschen sind betroffen, rund 3000 Sprachen vom Aussterben bedroht. Damit nicht gut: Nasa-Studien gehen sogar davon aus, dass der Wasserspiegel im 21. Jahrhundert um bis zu einen Meter ansteigen kann. In Grönland schreitet die Klimaerwärmung bereits zweimal so schnell voran wie in der restlichen Welt. Laut Forscher Anders Levermann könnten die Meere um rund sieben Meter ansteigen, sollte das Eis von Grönland komplett wegschmelzen. Besonders betroffen: die tief liegenden Malediven. Dort wird zurzeit die künstliche Insel Hulhumalé erstellt. Sie wurde etwas höher angelegt als die natürlichen Inseln. Anstatt nur 1,5 Meter liegt sie rund zwei Meter über Meer. Ab 2050 soll sie das Zuhause für rund 240 000 Bewohner werden.
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
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