Rülpsen schadet dem Klima. Zumindest, wenn es Kühe tun. Denn wenn sie verdauen, entsteht Methan, das die Wiederkäuer in die Luft pusten. Das Problem dabei: Das Treibhausgas ist 25-mal schädlicher fürs Klima als die gleiche Menge Kohlendioxid. Der US-Bundesstaat Kalifornien will daher die eigene Milchwirtschaft dazu bewegen, den Methan-Ausstoss bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren.
Das Glück im Klima-Unglück: Lediglich 17 Prozent aller weltweiten Emissionen sind Methan-Ausstösse. Zum Vergleich: Fast drei Viertel sind Kohlendioxid (CO2). Ausserdem braucht Methan nur einen Bruchteil der Zeit, die Kohlendioxid benötigt, um sich aus der Erdatmosphäre zu verflüchtigen.
Spray-Dosen, Kältemittel, Kohle
Das Kyoto-Protokoll von 1997 definiert neben Methan und Kohlendioxid vier weitere Treibhausgase, deren Ausstoss reduziert werden soll. Sie sind problematisch, weil sie Teile der Sonnenwärme, die die Erde ins All zurückstrahlt, wieder zurück nach unten reflektieren. So erhitzt sich die Erde immer mehr – eben wie in einem Gewächs- beziehungsweise Treibhaus.
Treibhausgase entstehen völlig unterschiedlich. Während Methan nicht nur von Kühen ausgestossen wird, sondern – wie etwa Lachgas, das fast 300-mal klimaschädlicher ist als CO2 – auch bei der Abwasserreinigung entsteht, wird Kohlendioxid frei, wenn man zum Beispiel Erdöl oder Kohle verbrennt. Andere Gase entstehen, wenn Lösungsmittel und Wärmeleiter hergestellt werden. Andere wiederum stecken in Kältemitteln oder als Treibgase in Spraydosen.
Zehntausende Jahre in der Atmosphäre
Auch wie lange sie in der Atmosphäre wabernd Wärme reflektieren, ist je nach Gas anders. Bei synthetischen Treibhausgasen, wie bestimmten Kohlenwasserstoffen, kann es bis zu 50'000 Jahre dauern, bis noch gut ein Drittel der Anfangsmenge dieser Gase in der Erdatmosphäre nachweisbar ist. CO2 benötigt 100 bis 150 Jahre, bis knapp zwei Drittel der Anfangsmenge sich verflüchtigt haben.
Es gibt aber auch Treibhausgase, die im Kyoto-Protokoll nicht auftauchen, etwa die in der Schweiz verbotenen FCKW-Gase. Die brauchen bis zu 1700 Jahre, bis zwei Drittel ihrer Anfangsmenge nicht mehr in der Erdatmosphäre wabern.
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
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196 Mitgliedsstaaten der UN-Klimakonvention haben sich am 12. Dezember 2015 in Paris darauf geeinigt, dass sie alles unternehmen wollen, um den globalen Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad – sicher aber auch deutlich unter 2 Grad Celsius – zu beschränken. Das soll vor allem über die Reduktion von CO2-Emissionen erreicht werden. Auch die Schweiz hat das Pariser Abkommen ratifiziert.
Doch der Vertrag hat einen Pferdefuss: Er sieht erstens keine verpflichtenden Massnahmen für die einzelnen Staaten vor, wie der CO2-Ausstoss verkleinert werden soll. Vor Beginn der Klimaverhandlungen in Paris hatten 187 Staaten nationale Klimaaktionspläne und entsprechende CO2-Reduktionsziele eingereicht. Allerdings würden diese zu einer Erderwärmung von etwa 2,7 Grad führen.
Zweitens droht keinem Land eine Strafe, wenn es die Ziele nicht erreicht oder einfach untätig bleibt. Auf wie wackligem Boden das Abkommen steht, zeigt der Rückzug der USA, den Präsident Donald Trump am 1. Juni 2017 bekannt gegeben hat.
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