Wir müssen handeln, und zwar rasch! So fordert es der Weltklimarat in seinem kürzlich erschienenen Sonderbericht. Laut diesem ist es technisch immer noch möglich, die 2015 am Klimagipfel in Paris beschlossene 1,5 Grad Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zu erreichen. Aber nur wenn wir sofort etwas unternehmen und das auf allen Ebenen der Gesellschaft.
Wenn wir das nicht schaffen, drohen unberechenbare Konsequenzen. Aber welche? Und warum eigentlich? Hier werden die wichtigsten Begriffe erklärt.
Treibhauseffekt
Die Treibhausgase wirken wie das Glasdach eines Gewächshauses. Das Sonnenlicht kann ungehindert auf die Erde strahlen, die Wärme-Rückstrahlung wird aber behindert. Eigentlich ist dieser natürliche Treibhauseffekt sehr wichtig. Er macht die Erde überhaupt erst bewohnbar für uns. Ohne ihn läge die Durchschnittstemperatur auf unserem Planeten bei eisigen minus 18 Grad. Seit der Industrialisierung aber gelangen durch den Menschen viel mehr Treibhausgase in die Atmosphäre. Mit der Folge dass sich die Durchschnittstemperatur der Erde erhöht.
Die Folgen dieser Erwärmung sind mannigfaltig Die wohl bekannteste und weitreichendste ist der Anstieg des Meeresspiegels. Von 1870 bis 2009 ist er bereits um 25 cm angestiegen. Sollte sich die Erde weiter erwärmen wird auch er sich weiter erhöhen. Wenn die steigende Durchschnittstemperatur bei den geforderten 1,5 Grad bleibt, steigt der Meeresspiegel um 10 cm weniger an als bei 2 Grad Erwärmung.
CO2 oder Kohlendioxid
Die Mutter aller Treibhausgase. CO2 ist zu rund drei Vierteln für den menschengemachten Treibhauseffekt verantwortlich. Kohlendioxid entsteht überall dort, wo fossile Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle verbrannt werden. Etwa in Kraftwerken oder in der Stahlproduktion. Doch nicht nur in der Industrie wird CO2 ausgestossen, auch jedes mit Benzin betriebene Verkehrsmittel wie Autos oder Flugzeuge emittieren das gefährliche Treibhausgas.
Methan
Bleiben wir bei den Treibhausgasen. Es wird zwar weniger Methan ausgestossen als Kohlendioxid aber Methan erwärmt die Atmosphäre etwa 28 mal stärker als Kohlendioxid.
Das Gas entsteht bei natürlichen Gärungs- und Zersetzungsprozessen. Beispielsweise in den Mägen von Rindern. Aber auch bei der Erdgasgewinnung gelangt Methan in die Atmosphäre.
Versauerung der Ozeane
Die Ozeane sind die grösste CO2-Senke der Welt. Sie haben seit Beginn der Industrialisierung etwa 30 Prozent allen Kohlendioxids aufgenommen, das durch menschliche Aktivitäten in die Atmosphäre gelangte. Wäre das nicht geschehen, hätte sich die Erde bis heute schon viel mehr erwärmt.
Im Gegenzug reichert sich so das Kohlendioxid im Meer an und löst dabei eine chemische Reaktion aus – es entsteht Kohlensäure – das Wasser wird saurer. Einige Meereslebewesen wie beispielsweise Korallen regieren sehr empfindlich auf Schwankungen des Säuregrades. Ganze Riffe gehen so verloren.
Der Weltklimarat (IPCC)
Die Problematik der Klimaerwärmung wurde schon vor längerem erkannt. 1988 gründeten die Vereinten Nationen gemeinsam mit der Weltorganisation für Meteorologie den IPCC. Die Abkürzungsteht für Intergovernemental Panel on Climate Change. Bisher gehören ihm 195 Staaten an.
In seinem Auftrag tragen Wissenschaftler aus aller Welt das aktuelle Wissen zum Klimawandel zusammen. Regelmässig entstehen daraus Berichte zum Stand der Dinge, wie der aktuelle Sonderbericht.
Pariser Klimaabkommen
Seit dem wegweisenden Klimagipfel 1992 in Rio hat die Welt schon einige Klimakonferenzen erlebt, mit mässigem Erfolg. 2015 fand der Klimagipfel in Paris statt. Dabei einigte sich die Staatengemeinschaft darauf, die Klimaerwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu beschränken. Das Pariser Klimaabkommen war geboren. Es trat ein Jahr später in Kraft.
Die meisten Staaten tun allerdings bislang nicht genug, um dieses Ziel zu erreichen. Und die USA wollen bis 2020 sogar austreten. Sie wären dann das einzige Land welches nicht beim Abkommen dabei ist.
Zudem geht aus dem neuen IPCC-Bericht hervor, dass das Abkommen nicht ehrgeizig genug ist. Bereits eine Erwärmung von 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter würde starke und unabsehbare Folgen nach sich ziehen.
Dekarbonisierung
Die Weltgemeinschaft hat das Problem grösstenteils erkannt. Das Stichwort heisst Dekarbonisierung. Das heisst, die Wirtschaft muss so umgestellt werden, dass weniger fossile Energieträger verbrannt werden und somit weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Beispielsweise durch das Ersetzen von Kohlekraftwerken durch erneuerbare Energien. Und dies sollte möglichst schnell geschehen, soll das 1,5 Grad Ziel oder sogar nur das 2 Grad Ziel noch erreicht werden. Bis 2050 müssen die Emissionen auf Null zurückgefahren werden.
Bis jetzt ist aber in diese Richtung noch viel zu wenig geschehen. 2017 war ein Rekordjahr – der weltweite CO2-Ausstoss lag bei 32,5 Milliarden Tonnen.
Sollten wir so weiter machen werden die geforderten 1,5 Grad oder auch die 2 Grad nicht erreicht. Extreme Wetterereignisse, Dürren, steigende Meeresspiel und Verlust der Artenvielfalt sind nur einige Beispiele der Folgen.
Die globale Erwärmung bedroht auch die Schweiz. Um die Welt zu retten, braucht es laut Uno noch mehr Klimaschutz. BLICK hat Umweltschützer gefragt, was getan werden muss.
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Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.
Im Dezember 2015 verpflichteten sich rund 195 Staaten in Paris dazu, den drohenden Klimawandel aufzuhalten. Die wichtigsten Vereinbarungen lauten: Die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen und den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren. Dafür sollen ab dem Jahr 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar in den Umbau für nachhaltige Energieversorgungen fliessen. Die einzelne Länder müssen daneben eigene Massnahmen entwickeln und Ziele setzen, um den Klimawandel aufzuhalten. Alle fünf Jahre werden die Fortschritte überprüft und Ziele neu festgelegt. Nur Syrien und Nicaragua haben sich bislang nicht an dem Abkommen beteiligt.