Beim Aufeinandertreffen von Pro-Natura-Chef Urs Leugger (56) und Bauernverbandspräsident Markus Ritter (53) im «BLICK Abstimmungs-Kampf» zum Jagdgesetz flogen die Fetzen.
«Wir werden in Kürze bis 1000 Wölfe in der Schweiz haben», warnte Ritter. «Es ist nicht akzeptabel, dass geschützte Tiere abgeschossen werden, bevor sie Schaden angerichtet haben», konterte Leugger – und überzeugte damit auch eine Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Im SMS-Voting setzte sich Leugger mit 66 Prozent gegen Ritter durch, der 34 Prozent der Stimmen erhielt. Der Wolfsfreund schnappt sich also die Beute: ein BLICK-Inserat im Wert von 19'300 Franken.
Naturschützer Leugger freut sich über den klaren Ausgang. «Das fühlt sich sehr gut an», sagt er. Er freue sich, dass man mit dem Gratis-Inserat nochmals die Möglichkeit habe, bei den BLICK-Lesern für ein Nein zum aus seiner Sicht missratenen Jagdgesetz zu werben. «Ich habe die Diskussion als sehr intensiv, aber auch fair erlebt», sagt er zur Debatte. «Unser Argumentationsgebäude ist stabil und basiert auf Fakten, das gibt mir in solchen Situationen Sicherheit.»
Ritter hofft auf Sieg an der Urne
CVP-Nationalrat Ritter zeigt sich als fairer Verlierer und gratuliert seinem Kontrahenten zum Erfolg. «Wie erwartet sind die Umweltverbände ausgezeichnet vernetzt. Da können wir nicht mithalten», meint der Bauernchef. Die Argumente der Befürworter seien «gut, aber weniger einfach zu transportieren», erklärt er sich die Niederlage.
Doch geschlagen gibt er sich deswegen nicht: «Für die Abstimmung bin ich nach wie vor zuversichtlich, da die Zusammensetzung der Urnengänger etwas anders sein dürfte als beim BLICK-Voting.»
Am Sonntag findet der fünfte und letzte «BLICK Abstimmungs-Kampf» zu den Steuerabzügen für Kinder statt.
Eigentlich hätte im Mai über das revidierte Jagdgesetz abgestimmt werden sollen, wegen Corona wurde dies aber auf den 27. September verschoben. Im Gesetz geht es hauptsächlich um den Wolf. Da dessen Bestand sich in den letzten Jahren enorm erhöht hat, sind die bisherigen Instrumente für den Schutz von Mensch und Tier nicht mehr ausreichend, sagen die Befürworter. Bisher entschied der Bund über Abschüsse. Würde das Gesetz angenommen, bliebe der Wolf geschützt, Kantone dürften Wölfe aus Rudeln aber neuerdings (unter bestimmten Bedingungen) erschiessen, bevor sie Schaden anrichten. Damit sollen Wölfe die Scheu vor Menschen, Herden und Siedlungen bewahren. Gleichzeitig würden Bauern verpflichtet, ihre Tiere besser zu schützen. Gegner des Gesetzes sagen, dass es über das Ziel hinausschiesse und andere Tiere ebenfalls in Gefahr gerieten, weil der Bundesrat danach selber entscheiden könnte, welche geschützten Tiere (aktuell nur Steinbock und Wolf) geschossen werden dürfen. (vof)
Eigentlich hätte im Mai über das revidierte Jagdgesetz abgestimmt werden sollen, wegen Corona wurde dies aber auf den 27. September verschoben. Im Gesetz geht es hauptsächlich um den Wolf. Da dessen Bestand sich in den letzten Jahren enorm erhöht hat, sind die bisherigen Instrumente für den Schutz von Mensch und Tier nicht mehr ausreichend, sagen die Befürworter. Bisher entschied der Bund über Abschüsse. Würde das Gesetz angenommen, bliebe der Wolf geschützt, Kantone dürften Wölfe aus Rudeln aber neuerdings (unter bestimmten Bedingungen) erschiessen, bevor sie Schaden anrichten. Damit sollen Wölfe die Scheu vor Menschen, Herden und Siedlungen bewahren. Gleichzeitig würden Bauern verpflichtet, ihre Tiere besser zu schützen. Gegner des Gesetzes sagen, dass es über das Ziel hinausschiesse und andere Tiere ebenfalls in Gefahr gerieten, weil der Bundesrat danach selber entscheiden könnte, welche geschützten Tiere (aktuell nur Steinbock und Wolf) geschossen werden dürfen. (vof)