Die nach einer Störung seit Anfang April am Boden behaltenen neuen Aufklärungsdrohnen der Armee dürfen wieder in die Luft. Die Abklärungen zur Ursache der Störung sind beendet, wie das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) am Dienstag mitteilte.
Verursacht hatte die Störung eine undichte Stelle in der Verbindung zwischen dem Turbolader und dem Ansaugstutzen des Motors. Dies habe zu einem Leistungsabfall des Motors geführt, schrieb Armasuisse. Der Pilot der Drohne habe dies bemerkt und das betroffene Fluggerät sicher zu Boden gebracht.
Inzwischen ist die Störung behoben und die übrigen Drohnen des Systems ADS-15 wurden kontrolliert. Ein erster Flug in Emmen LU konnte bereits stattfinden. Sobald die letzten Arbeiten beendet seien, werde die von der Militärluftfahrtbehörde ausgestellte Lufttüchtigkeitsanweisung widerrufen, so Armasuisse.
Drohnen aus Israel
Die ersten zwei der insgesamt sechs neuen Aufklärungsdrohnen aus Israel waren der Luftwaffe erst Ende Januar ausgehändigt worden, Jahre später als geplant. Eine dritte Drohne, die sich seit Oktober 2022 in der Schweiz befindet, ist bei Armasuisse in Testung. Auf einem Flug mit dieser Drohne ereignete sich der Zwischenfall.
Eigentlich hätten die Drohnen ab 2019 fliegen sollen – in jenem Jahr waren die Vorgänger-Fluggeräte des Typs Ranger ausgemustert worden. Der Ersatz verzögerte sich aber, weil die Lieferfirma in Israel den Aufwand der Herstellung unterschätzt hatte, und auch wegen der Covid-19-Pandemie, wie es bei Armasuisse im Januar hiess.
Die Beschaffung der sechs Drohnen hatte das Parlament 2015 bewilligt. Die Projektkosten belaufen sich auf mittlerweile 298 Millionen Franken. 2015 sprach das Parlament nach Angaben von Armasuisse einen Kredit von 250 Millionen Franken und 2021 einen Nachtragskredit. (SDA)