4000 Schweizer Soldaten in vier Kantonen im Einsatz
Armee trainiert Ernstfall gemeinsam mit Franzosen

In der Übung «Lux 23» trainiert die Schweizer Armee ab Montag eine Bedrohung durch bewaffnete Milizen. Neben der Territorialdivision 1, Einheiten der Luftverteidigung und Angehörigen des Kommandos Spezialkräfte nehmen auch Grenzwächter, Polizisten und Franzosen teil.
Publiziert: 30.04.2023 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2023 um 11:57 Uhr
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Am Montag übt die Schweizer Armee mit 4000 Soldaten eine Bedrohung des Landes durch bewaffnete Milizen. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Die Schweizer Armee startet am Montag eine grossangelegte Übung in den Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Bern. Rund 4000 Angehörige der Armee werden dafür mobilisiert. Im Rahmen von «Lux 23» werde ein subsidiärer Einsatz zugunsten von Zivilbehörden sowie die Vorbereitung einer Verteidigungsoperation geübt.

Ziel der Übung sei die Zusammenarbeit mit den Partnern des Sicherheitsverbundes Schweiz, teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit. Weiter stünden die Überwachung der Grenze und kritischer Infrastrukturen im Zentrum der Übungsanlage. Konkrete Beispiele seien der Flughafen Genf oder die Raffinerie in Cressier NE. Die Übung wird bis zum neunten Mai andauern.

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Szenario: Bewaffnete Milizen bedrohen die Schweiz

Die Truppen der Territorialdivision 1 werden auf der Übung unter anderem durch Einheiten der Luftverteidigung verstärkt. Hinzu kommen Angehörige des Kommandos Spezialkräfte, des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), der Polizeikorps und der französischen Armee.

«Lux 23» geht von einem Szenario bewaffneter separatistischer Milizen aus einer fiktiven Region Europas aus, welche die Schweiz bedrohen. Angesichts des Risikos von Ausschreitungen und Angriffen auf kritische Infrastrukturen wird die Armee im ganzen Land mobilisiert, wie die Schweizer Armee im Vorfeld der Übung mitteilte.

Ein weiteres Ziel sei der Test einer neuen Kategorie von Einsatzkräften - der sogenannten «leichten Kräfte». Diese sollen künftig in der Lage sein, die zivilen Behörden bei ihren Aufgaben rasch zu unterstützen.

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Keine Reaktion auf Ukraine-Krieg

Auf ihrer Website erklärt die Schweizer Armee, dass die Bedrohungslage im Land «niedrig, aber nicht inexistent» sei. Daher sei es wichtig, «regelmässig zu trainieren, um ein hohes Kompetenzniveau aufrechtzuerhalten, auch für die Verteidigung gegen einen bewaffneten Angriff».

«Lux 23» sei über mehrere Jahre hinweg geplant worden und stelle keine direkte Reaktion auf den Krieg in der Ukraine dar, hiess es weiter. «Die Entwicklungen der Sicherheitslage in Europa bestätigen uns lediglich die Relevanz dieser Übung.» Zu den Kosten für die Übung ist nichts bekannt. Die Armee betonte jedoch, dass «Lux 23» nicht mehr koste, als wenn die insgesamt 23 verschiedenen Truppenkörper ihre Wiederholungskurse getrennt absolviert hätten.

Erst im letzten November hatte die Armee mit «Pilum 22» eine weitere grosse Übung in mehreren Kantonen durchgeführt. Wie damals führe auch «Lux 23» zu Verschiebungen von Panzern und Lastwagen sowie zu Helikopter-Überflügen auf dem Genfer- und Neuenburgersee, teilte die Gruppe Verteidigung weiter mit.

Die Beeinträchtigungen würden dabei auf das Minimum beschränkt, das zur Durchführung der Übung nötig sei, hiess es weiter. Am 24. April sei diesbezüglich eine Hotline (0800 780 001) für die Bevölkerung eingerichtet worden. (SDA/sf)


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