5000 Soldaten und 300 schwere, gepanzerte Fahrzeuge waren acht Tage lang im Mittelland unterwegs. Zwei Jahre lang liefen die Vorbereitungen. «Pilum 22» war die grösste Militärübung seit 30 Jahren. Also Chefsache. Würde man meinen. VBS-Chefin Viola Amherd (60) schwänzte nämlich die grösste Militärübung seit dem Kalten Krieg. Das berichtet die «Schweiz am Wochenende».
Einen Besuch stattete sie der Truppe nicht ab. Und das kommt laut dem Bericht bei den Soldatinnen und Soldaten gar nicht gut an. Ein Teilnehmer sagt gegenüber der «Schweiz am Wochenende», dass die Erkenntnisse der Übung in die Weiterentwicklung der Bodentruppen fliessen werden, also «durchaus relevant» seien. Aber: «Anscheinend interessiert Amherd sich nicht wirklich für die Armee.» Anders könne er sich das Fernbleiben nicht erklären.
«Wichtige Verpflichtungen»
Und was sagt die Verteidigungsministerin? «Bundesrätin Amherd konnte leider aufgrund anderer wichtiger Verpflichtungen die Volltruppenübung nicht persönlich besuchen.» Sie sei aber laufend über den aktuellen Stand informiert worden. Trotzdem kommen nun Spekulationen auf, dass Amherd gar nicht mehr am VBS interessiert sei und kurz vor den Bundesratswahlen mit einem anderen Departement liebäugelt. (pbe)