Das Coronavirus stellt auch das SRF-Programm auf den Kopf. Denn aufgrund der aktuellen Bestimmungen des Bundesamt für Gesundheit (BAG) können viele Drehs nicht wie geplant stattfinden. So herrscht bei «1 gegen 100», «Danke Happy Day», «Jobtausch», «Mini Schwiiz, dini Schwiiz» momentan ein Produktionsstop, wie das SRF auf Anfrage von BLICK bestätigt. Neue Drehtermine dafür werden aktuell noch gesucht oder wurden gar schon festgelegt, sagt die verantwortliche Mediensprecherin. Die Dreharbeiten für das Format «Eusi Landchuchi» wurden hingegen ganz abgesagt.
Auch Übertragungen von Grossveranstaltungen wie Sechseläuten und «Eurovision Song Contest» mussten gestrichen werden, weil diese aufgrund der aktuellen Lage nicht stattfinden können. «Hier wird SRF Alternativsendungen zum Thema ausstrahlen», heisst es auf Nachfrage. So wird Cornelia Boesch (44) beispielsweise am kommenden Montag auf die besten Böögg-Momente zurückschauen.
Im Herbst wird wieder getanzt
Auch die Tanzsendung «Darf ich bitten?» musste vorerst aus dem Programm gestrichen werden. Hier kündigt das SRF an: «Es wird ein neuer Termin im Herbst festgelegt.» Das gleiche gelte auch für die Viola Tamis (39) Schlagershow «Hello Again», die ebenfalls verschoben wird.
Noch stärker betroffen ist jedoch der Sport. «Derzeit entfallen ‹sportaktuell› sowie alle Sendungen, die ganz unmittelbar mit klassischem Livesport zu tun haben», erklärt das SRF. Dafür wagt das Schweizer Radio und Fernsehen nächste Woche etwas Neues und zeigt mit «The Digital Swiss 5» erstmals ein digitale «Tour de Suisse».
Zwangspause bei «Wilder»-Dreh
Die Fiktions-Abteilung hingegen bleibt grossenteils verschont: Einzig bei der Krimiserie «Wilder» musste der Dreh unterbrochen werden. Ausserdem ist das SRF an den drei Kinofilmen «Und morgen seid ihr tot» von Michael Steiner (50), «Aller Tage Abend» von Felix Tissi (64) und «Ein Stück Himmel» von Michael Koch (37) beteiligt, die allesamt in die Corona-Zwangspause müssen.
Finanzielle Schwierigkeiten
Das Coronavirus stellt das SRF aber auch in einer anderen Hinsicht vor grosse Herausforderungen. Fehlende Werbeeinnahmen reissen der gesamten SRG ein grosses Loch in die Kasse. Die Einbussen würden sich «im hohen zweistelligen Millionenbereich bewegen», sagt die SRG. Aufgrund der wegfallenden Grossevents hat die SRG diese Woche für einen Teil ihres technischen Personal Kurzarbeit beantragt. Am Donnerstag entschied der Bundesrat zudem, dass die SRG ab 2021 50 Millionen Franken mehr aus den Gebührengeldern erhalten soll.