Dominic Deville über Comedy in der Corona-Krise
«Piksen darf es schon»

«Ob man seine Arbeit gut macht, muss das Publikum entscheiden»: Jeweils am Sonntagabend nach dem «Tatort» bietet Dominic Deville (45) in seiner Late-Night-Show auf SRF 1 einen satirischen Wochenrückblick. Darin kommt zurzeit auch die Corona-Krise ausgiebig vor.
Publiziert: 12.04.2020 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2020 um 16:26 Uhr
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Für manche eine Provokation, für andere die höchst unterhaltsame Antithese zum Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell: Der Late-Night-Talker und Comedian Dominic Deville.
Foto: MALI LAZELL
Jean-Claude Galli

Präzis wie Wilhelm Tell feuert Dominic Deville (45) wöchentlich seine Humor-Pfeile ab – an Ostern ausnahmsweise erst am Montag (SRF 1, 21.40 Uhr). Aktuell ohne Publikum und aus dem eigenen Büro. Corona thematisch zu umgehen, stand jedoch nie zur Debatte. Etwas oder jemanden auszuschliessen, sei schliesslich asozial, sagt der frühere Pädagoge. «Das habe ich schon meinen Kindergartenschülern beigebracht.»

Deville bezweifelt, dass er mit seiner Sendung Ängste schüre. «Ich möchte nicht durch mein Tun irgendwelche Menschen verletzen», sagt er, «aber piksen oder ordentlich brennen darf es meiner Meinung nach schon. Die Frage soll nicht lauten, wo Satire aufhört, sondern wo sie beginnt. Und da drunter gehen wir nicht.»

«Schlafe in letzter Zeit nicht allzu gut»

Beunruhigt ihn selber die Corona-Krise nicht? «Tatsächlich schlafe ich in letzter Zeit nicht allzu gut. Nicht wegen meiner Existenz, aber ich kenne viele Leute aus der Szene, die finanziell an die Grenzen kommen in der nächsten Zeit. Aber auch der Coiffeur um die Ecke, der Plattenladen eine Strasse weiter und mein Lieblingsitaliener. Darum: her mit den Goldreserven! Jetzt!»

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