Da glaubt kaum jemand an einen Zufall: SRF hat die auf heute Abend eingeplante interaktive Sendung «Zäme dihei» mit Nik Hartmann (47) kurzfristig aus dem Programm genommen und klinkt sich stattdessen in das 40-Jahr-Jubiläum von «Verstehen Sie Spass?» ein. Das löst intern am Leutschenbach Erstaunen aus. Die Änderung wird just in jener Woche vollzogen, in welcher Hartmann seine Abwanderung zur Konkurrenz bekannt gab. Zuerst hatte SRF angekündigt, man werde während der Corona-Krise am Samstagabend Sendungen zeigen, die den Zusammenhalt stärken sollen. Damit ist nun Schluss. Statt «Zäme dihei» heisst es heute «Dihei bei Paola» – die Frau von Kurt Felix (1941–2012) wird von St. Gallen aus live zu «Verstehen Sie Spass?» zugeschaltet.
«Dass ‹Zäme dihei› entfällt, hat mit den Reaktionen unseres Publikums zu tun», erklärt eine SRF-Sprecherin. «Diese zeigen je länger, je mehr, dass das Bedürfnis nach einer Normalprogrammierung wächst.» Skype-Formate hätten im In- und Ausland derzeit eine kurze Lebenszeit und würden nach wenigen Ausgaben wieder aus dem Programm genommen. «Wir haben uns kurzfristige Anpassungen immer vorbehalten.»
Hartmanns Corona-Sendung war erfolgreich
Der schnelle Wandel überrascht, denn Hartmann zeigte im Format sein Talent als Talker. Kein Wunder, erreichte «Zäme dihei» in der ersten Ausgabe weit über 600'000 Zuschauer. Dass das Bedürfnis zum Miteinander immer noch besteht, zeigte auch Ausgabe zwei, in welcher der Zuger ausnahmsweise fehlte. Sie holte immer noch gute 400'000 Zuschauer.
Hat Hartmanns Abgang den Sender kurzfristig dazu befeuert, seine Pläne umzukrempeln? Davon sei keine Rede, wiegelt SRF ab. Man freue sich, dass Hartmann ab Ende Mai noch bei «SRF bi de Lüt – Wunderland Spezial» und am 6. Juni am Samstagabend zu sehen sei. «Verstehen Sie Spass?» mit Paola Felix könne nun wie ursprünglich eingeplant auf dem ersten Kanal gezeigt werden. «Wir möchten so dem Wunsch vieler Zuschauerinnen und Zuschauer nachkommen.»
Dass Letzteres stimmt, darüber gibt es keine Zweifel. Mit Paola freuen sich Millionen. «Es erfüllt mich mit grosser Freude und Dankbarkeit, dass ich in dieser Sendung dabei sein kann», sagt der Ex-Schlagerstar, der die Show von 1983 bis 1990 moderierte. «Die Show ist ja eigentlich Kurts Fernsehkind. Für mich ist es wie ein Heimkommen.»