Die finanziellen Sorgen von Petra Z.* (53) werden immer grösser. Am 11. Juni verstarb ihre Mutter. Nun kann das mutmassliche Abzock-Opfer von Rapperin Loredana Zefi (24) nicht mal die Beerdigung berappen. Gegenüber «20 Minuten» sagte sie: «Ich habe offene Rechnungen von rund 46’500 Franken.»
Der Skandal-Rapperin wird vorgeworfen, Petra Z. und ihrem Ehemann rund 700'000 Franken abgeknöpft zu haben. Das Walliser Ehepaar lebt seither am Existenzminimum, muss laut eigenen Angaben mit 200 Franken im Monat auskommen. Das Verfahren gegen Zefi ist bei der Staatsanwaltschaft Luzern hängig. Der Fall wurde im Mai 2019 publik.
Rapper Bushido will helfen
Jetzt soll das Walliser Ehepaar finanzielle Unterstützung erhalten. Nachdem Petra Z. mit ihren Problemen rund um die Beerdigung an die Öffentlichkeit gegangen ist, hat sich eine riesige Solidaritätswelle entwickelt. Neben diversen Privatpersonen hat auch der deutsche Rapper Bushido (41) seine Hilfe angeboten.
«Ich möchte der Familie unter die Arme greifen. Der Schicksalsschlag ist schon schlimm genug», sagt er im Interview mit «20 Minuten». Er verfolge den Fall schon seit längerem in der Presse. Dass Petra Z. nun nicht einmal die Beerdigung der Mutter zahlen könne, dürfe nicht sein.
Er könne den emotionalen Schmerz von Z. nachvollziehen, auch seine Eltern seien bereits tot. «Die Situation an sich ist schon schwierig.» Wenn dann aber noch solche finanzielle Probleme dazu kämen, sei dies emotional noch viel belastender.
Er fügt an: «Ich möchte finanziell dafür sorgen, dass zumindest die Beerdigung bezahlt werden kann.» Damit sich das Ehepaar wieder einmal eine Auszeit gönnen könne, wolle er sogar noch ein paar Geldscheine drauflegen.
Petra Z. kannte Bushido bisher nicht
Als das mutmassliche Abzock-Opfer von Bushidos Angebot erfährt, reagiert es überrascht. «Das ist wunderschön. Eine solche Spende würde mich enorm entlasten», sagt Z. gegenüber der Zeitung. Die Musik von Rapper Bushido kenne sie noch nicht: «Das ist nicht so mein Stil, ich höre lieber Schlager.» Trotzdem werde sie sich auf jeden Fall einige von seinen Liedern anhören.
Auch Privatpersonen wollen Petra Z. helfen. Damit sie ihre Mama ein letztes Mal würdigen kann, hat sie zusätzlich einen Spendenaufruf gestartet. Ihr Anwalt wolle offenbar ein Treuhandkonto einrichten, um sicherzustellen, dass das zusammengekommene Geld tatsächlich nur zur Schuldentilgung verwendet werde.
«Loredana hätte selbst auf diese Idee kommen können»
Wie Loredana auf die Spende von Bushido reagieren wird, sei ihm egal. «Sie kann natürlich beleidigt oder pikiert sein. Das würde mich nicht interessieren.» Der «Alles wird gut»-Interpret sagt weiter: «Ich will jetzt kein Benzin ins Feuer kippen, aber auf die Idee hätte sie auch schon selbst kommen können – unabhängig davon, ob sie schuldig ist oder nicht.»
Seiner Meinung nach hätte Loredana gerade in diesem Fall einen guten Willen zeigen können. Der Rapper fügt an: «Aber das ist ihre eigene Entscheidung, ich möchte sie dafür nicht verurteilen. Das muss sie mit sich selbst klarmachen.»
Shitstorm gegen Loredana
Wegen der neu bekanntgewordenen Details im mutmasslichen Betrugsskandal erlebt die Luzerner Rapperin gerade einen erneuten Shitstorm. Nutzer rufen in den sozialen Medien zum Loredana-Boykott auf: Niemand soll mehr ihre Musik streamen! Eine Userin schreibt sogar: «Anstatt mit all dem Geld zu prahlen, könntest du es ruhig Petra Z. für die Beerdigung ihrer Mutter zurückgeben, liebe Loredana.»
Die aktuellen Negativschlagzeilen scheinen Loredana jedoch wenig zu interessieren. Sie weilt gerade in ihren Luxusferien und teilt ihre Eindrücke fleissig auf den sozialen Netzwerken. (frk)
*Name geändert