Loredana spricht über das Betrugs-Verfahren
«Ich habe grossen Respekt vor den Staatsanwälten»

Loredana gibt nicht viele Interviews, sondern wendet sich meistens direkt auf ihrem Instagram-Account an ihre Fans. Nun hat sie ihre Regel gebrochen – und spricht unter anderem über die Betrugsvorwürfe gegen sie.
Publiziert: 24.04.2020 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2020 um 11:33 Uhr
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Loredana Zefi hat sich zu den Betrugsvorwürfen geäussert.
Foto: DUKAS

Sie ist so kontrovers wie keine Schweizer Rapperin zuvor: Loredana Zefi (24). Der musikalische Erfolg der Luzernerin bekam vor einem Jahr einen bitteren Beigeschmack, als ein Walliser Ehepaar sie des Betrugs bezichtigte. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft, Loredana soll ihren angeblichen Opfern 350'000 Franken aus der Tasche gezogen haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Im Interview mit der «Weltwoche» stellt Loredana klar: «Ich habe gegenüber den Staatsanwälten, die versuchen, das Rätsel zu lösen, enormen Respekt. Da will ich nicht reinreden.» Und das obwohl es für sie angeblich «ein Leichtes» wäre, die Vorwürfe zu entkräften. «Aber: Das will ich nicht, der Druck soll nicht noch höher werden.» Ihr Statement sei deshalb: «Ey, das Verfahren läuft. Die Wahrheit wird kommen.» Ganz unkommentiert lässt sie die Anschuldigungen aber doch nicht: «Vieles ist unwahr. Sehr, sehr vieles. Man merkt relativ schnell, ob mich ein ehrlicher oder unehrlicher Mensch beschuldigt.»

«Whatsapp-Nachrichten kann man fälschen»

Doch wie erklärt sich die Rapperin die vielen Whatsapp-Nachrichten die sie an ihr angebliches Opfer Petra Z.* schickte und die auch BLICK sichtete? Darin sprach die Musikerin unter anderem immer wieder von geheimnisvollen Hintermännern, die die Walliserin im Auge behalten würden. «Sie vertrauen dir nicht», heisst es etwa einmal. «Sie waren wieder in deinem Telefon. Du hast gelogen.» Loredanas Erklärung: «Whatsapp-Nachrichten kann man fälschen. Und: Ich war und bin ein Mensch, der ungern schreibt, ich bin gar nicht der Schreiber. Ich telefoniere meistens.» Und die Sprachnachrichten, in denen eindeutig ihre Stimme zu hören ist? «Keine Ahnung. Ehrlich: Das habe ich mir gar nicht angehört. Wirklich. Nur ein Sprachmemo, megalustig. Ich soll gefragt haben: ‹Alles gut, Babe?› So was», sagt Loredana dazu.

«Ich bin der Boss!»

Auch an ihrer angeblichen Nähe zu den Hells Angels soll nichts dran sein. Zwar gibt Loredana zu, dass einer ihrer besten Freunde zu der Rocker-Gang gehört, mit ihr habe das aber nichts zu tun: «Einer meiner Leute ist Hells Angel, okay, schön. Und jetzt? Damit habe ich kein Problem. In meiner Gegenwart passiert nichts Falsches oder Kriminelles. Nichts! Und was passiert, entscheide ich, ich bin der Boss!» Auf die Frage, wieso die Rapperin aber genau wie ihr Kollege ein Tattoo der Zahl 1985 hat, reagiert Loredana allerdings nicht. Die Jahreszahl hat bei den Hells Angels grosse Bedeutung: Am 24. März 1985 wurden fünf Hells Angels bei einem Massaker in Kanada ermordet. Das Ereignis hatte grosse Auswirkungen auf den Rockerkrieg der 1990er-Jahre. (klm)

* Name geändert

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