Im Internet protzt Loredana Zefi (23) mit viel Geld und dicken Autos. In ihren Youtube-Videos posiert die Luzerner Rapperin mit Waffen und gibt sich als knallharte Gangster-Braut. Auch im wahren Leben scheint der Instagram-Star wenig Skrupel zu haben.Sie soll insgesamt 700'000 Franken vom Walliser Ehepaar Z.* abgezockt haben.
Die Vorwürfe gegen die Rapperin sind schwerwiegend. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat infolge die Ermittlungen wegen Verdacht auf Betrug, Erpressung, Nötigung und Drohung gegen die Schweizerin mit albanischen Wurzeln aufgenommen. Am Dienstagabend wurde Loredana in Luzern festgenommen. Und in ihrer Wohnung eine Hausdurchsuchung gemacht.
700'000-Franken-Abzocke war nur «Missverständnis»
Nachdem die Schweizerin mit albanischen Wurzeln befragt wurde, kam sie wieder auf freien Fuss. «Es besteht weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr», sagte Simon Kopp, der Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, am Mittwoch. Seit der Fall Loredana publik wurde, hatte sich die Rapperin bisher noch nicht zu den Vorwürfen geäussert.
Auf dem gemeinsamen Instagram-Profil mit ihrem Mann Mozzik bricht sie jetzt ihr Schweigen. «Es stimmt, dass sie bei der Polizei war. Jetzt ist sie aber wieder frei und im Kosovo. Ich hoffe, dass die Gerechtigkeit siegt. Es war alles ein Missverständnis», heisst es in der Stellungnahme. Die Rapperin sei nicht in Haft gewesen, sondern lediglich eine Stunde verhört worden. Sie habe «nichts mit Betrug zu tun». Jemand habe die Situation ausgenutzt, um ihr zu schaden.
Rapperin Loredana gibt Pressekonferenz in Pristina
Die Rapperin und ihr Ehemann Mozzik haben am Donnerstagabend die Schweiz verlassen. Sie flogen von Basel nach Pristina in den Kosovo. Der Grund soll eine für Samstag angesetzter Video-Dreh sein. In der Nacht auf Freitag hat Loredana auf Instagram eine Pressekonferenz für Freitag angekündigt.
Ab 12 Uhr wollte sie zusammen mit ihren beiden Anwälten Tome Gashi und Artan Sadiku im Hotel Emerald in Pristina zu den Abzock-Vorwürfen Stellung beziehen. Nur eine Stunde vor dem geplanten Auftritt vor den Medien hat Loredana die Pressekonferenz auf 14 Uhr verschoben – aufgrund einer «Terminkollision» von Anwalt Gashi.
Loredanas Opfer erwartet Lügen, Lügen, Lügen
Opfer Petra Z. (52) erwartet von der angekündigten Pressekonferenz nicht viel – ausser vielleicht neue Lügen: «Dass sie nun von einem 'Missverständnis' spricht, ist einfach lächerlich», sagt Z. gegenüber BLICK. Die ganze Familie der «Rapperin» habe ihr gegenüber noch kein Wort gesagt, das nicht gelogen gewesen sei.
Mehr noch: Opfer Petra Z. geht davon aus, dass Loredana die Schuld eiskalt ihrem Bruder in die Schuhe schieben könnte, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. «Ihr Anwalt hat auch in diese Richtung argumentiert.»
Rapperin gibt sich als «Anwältin Landmann» aus
Als Anwältin Anna Landmann – die angeblich uneheliche Tochter des Zürcher Star-Anwalts Valentin Landmann – gaukelte Loredana ihren Walliser Opfern vermeintliche Seriosität vor. Und zog ihnen so das Geld aus den Taschen. «Das ist ein absurder Missbrauch meines Namens», äussert sich Valentin Landmann über den Namens-Klau.
Angefangen hat alles im Juni 2016. Damals machte Loredanas Bruder (31) unter dem Pseudonym «Antonio Cas» auf der Dating-Plattform Badoo mit dem späteren Opfer Petra Z. Bekanntschaft. Es kommt zum Treffen. Vermeintlich in finanziellen Nöten gaukelt Antonio Cas der Walliserin vor Geld zu brauchen. Und brachte sie schliesslich dazu ihm insgesamt 200'000 Franken zu geben. Als sie jedoch das Geld zurückverlangte, schaltete sich «Anwältin Landmann» ein. Der perfide Plan von Loredana nahm seinen Lauf.
*Name geändert