Rüpel-Rapperin Loredana (24) ist zurück! Am Donnerstagmorgen musste sie auf dem Polizeiposten an der Kasimir-Pfyffer-Strasse in Luzern antraben. Um 9.15 Uhr fährt die Gangster-Braut in einem VW-Geländewagen mit deutschen Kennzeichen bei der Luzerner Polizei vor. Begleitet wird sie von zwei Bodyguards. Loredana wirkt gelassen. In einer weissen Fleece-Jacke, schwarzen Hosen – aber ohne ihre sonst obligatorische Sonnenbrille – steigt sie aus dem SUV. Sie versteckt sich nicht.
Auf dem Besucherparkplatz begrüsst sie ihren Anwalt Thomas Fingerhuth. Sie umarmen sich, rauchen noch eine Zigarette zusammen. Um 9.23 Uhr betritt Loredana flankiert von ihrem Verteidiger das Polizeigebäude über den Haupteingang. Eine Minute später kommt sie mit ihrem Besucher-Badge nochmals raus.
Loredana bleibt zwei Stunden auf dem Posten
Loredana ist gut gelaunt, tippt auf ihrem Handy rum. Mit einem breiten Lächeln schaut sie in die Kamera des BLICK-Fotografen. Von Anspannung keine Spur. Kurz darauf verschwindet sie wieder im Gebäude.
Gemäss BLICK-Informationen war sie zur Einvernahme im Fall des Abzock-Skandals vorgeladen. Auf Anfrage von BLICK wollte die Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern nur bestätigen, dass Loredana «im Juni eine Einvernahme hat». Dabei soll es aber nicht die erste gewesen sein.
Nach knapp zwei Stunden verlässt Loredana, um 11.15 Uhr, den Polizeiposten wieder. Sie strahlt. Zu BLICK will sie nichts über die Einvernahme sagen.
Sie soll Walliser Ehepaar 700'000 Franken abgezockt haben
Spätestens seit dem vergangenen Jahr hat sich Loredana Zefi als Rüpel-Rapperin einen Namen gemacht. In ihren Youtube-Videos posiert sie mit Waffen, Geld und dicken Autos. Mit dem publik werden der Abzock-Vorwürfe des Walliser Ehepaars Petra (53) und Hans Z.* (54), hat die Rapperin mit kosovarischen Wurzeln, die in Emmenbrücke LU aufgewachsen ist, ihrem Image als eiskalte Gangster-Braut alle Ehre gemacht. Sie soll dem Ehepaar insgesamt 700'000 Franken abgezockt haben.
In diesem Zusammenhang wurde die Rapperin am 7. Mai 2019 von der Luzerner Polizei gar festgenommen. Seither ermittelt die Luzerner Staatsanwaltschaft gegen Loredana wegen Betrug, Drohung und Erpressung.
Luzerner Rapperin gab sich als Anwältin aus
Der Abzock-Fall rund um Loredana hat im Juni 2016 seinen Lauf genommen. Petra Z. machte damals auf der Dating-Plattform Badoo Bekanntschaft mit Tarik**, Loredanas ältestem Bruder. Er bringt die Walliserin schliesslich dazu, ihm insgesamt 200'000 Franken für «seine kranke Mutter» zu geben. Als Petra Z. dann das Geld zurückhaben will, schaltet sich die Rapperin ein.
Loredana gibt sich fälschlicherweise als Anwältin «Anna Landmann» aus, bietet dem Walliser Ehepaar an, ihnen zu helfen. In der Folge knöpft sie ihren Opfern für Anwaltskosten und Depots 700'000 Franken ab – die Polizei ermittelt wegen einer Deliktsumme von 350'000 Franken. Die Rüpel-Rapperin bestreitet die Vorwürfe vehement. Fakt aber ist: Der Familien-Clan Zefi kam schon früher mit dem Gesetz in Konflikt.
Zefi-Clan hat schon einiges auf dem Kerbholz
Loredanas zweitjüngster Bruder Enes** wurde in der Schweiz 73-mal rechtskräftig verurteilt – unter anderem wegen Hehlerei, Diebstahl und Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Im Jahr 2016 wurde er schliesslich aus der Schweiz ausgewiesen, lebt seither in seinem Geburtsland Kosovo. Auch Tarik wurde aus der Schweiz abgeschoben, er lebt in Frankreich.
Sollte es zum Prozess kommen, könnte Loredana ein ähnliches Schicksal wie ihren Brüdern blühen. Zwar ist sie im Luzernischen aufgewachsen, dennoch besitzt sie keine Schweizer Staatsbürgerschaft. Ihr Einbürgerungsgesuch von 2013 hat sie verschlampt, die notwendigen Papiere nie nachgereicht. Das könnte sich für sie jetzt rächen.
Denn Loredana ist somit ausschliesslich im Besitz eines kosovarischen Passes. Und das bedeutet: Sollte sie in Zusammenhang mit den Abzock-Vorwürfen angeklagt und verurteilt werden, könnte sie des Landes verwiesen werden. Für Loredana gilt die Unschuldsvermutung.
*Namen bekannt
**Namen geändert