Nachdem Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) und Regisseur Joel Souza (48) von Alec Baldwins (63) Pistolenkugel getroffen wurden, mussten sofort Sanitäter her. Das Kommando hatte dabei Cherlyn Schaefer, die nun im offiziellen Verletzungsreport ihre Verwirrung während der dramatischen Minuten beschreibt. Die Filmset-Sanitäterin hatte sich gut 100 Meter entfernt vom Unglücksort befunden, weil die Dreharbeiten offiziell noch nicht wieder begonnen hatten.
«Sanitäter Notfall!»
Sie sei sie von einem «lauten Schuss» aufgeschreckt worden und schrieb dazu laut dem «Wall Street Journal» in ihrem Bericht: «Ich habe mich gewundert, weil niemand ‹Fire in the Hole› (die Warnung am Set, dass Pyrotechnik und/oder Waffen bei einer Szene eingesetzt werden) gerufen hat.» Das Nächste, was sie hörte, war der Ruf «Sanitäter, Notfall!». Schaefer rannte sofort zu der Stelle am Set, wo die nächste Szene nach dem Lunch gedreht werden sollte. Dort fand sie Hutchins «mit einer Schusswunde im Oberkörper» vor. Schaefer übernahm das Kommando, um der 42-Jährigen das Leben zu retten. Sie befahl Mitgliedern der Crew, Druck auf die Wunde auszuüben, um die Blutungen einzudämmen. Einer Requisiten-Assistentin trug sie auf, den 911-Notruf zu wählen. Laut Bericht checkte Schaefer dann den Puls und die Atmung der Verletzten Hutchins und gab ihr Sauerstoff, während sie auf den Rettungsdienst mit Notarzt wartete.
Als «detaillierten Grund für den Notfall» trug Schaefer in ihren Bericht «etwas ist aus einer Filmwaffe hinausgeschossen» ein. Hutchins wurde per Hubschrauber in die Notaufnahme der Uniklinik von Albuquerque geflogen, wo die Ärzte nach der Ankunft nur noch ihren Tod feststellen konnten.
Alec Baldwin droht eine Anklage
Baldwin hatte laut Untersuchungsbericht mit der Pistole eine Szene geübt, bei der er in einer Kirche die Waffe ziehen und in Richtung der Kamera halten musste. Kameramann Reid Russell hatte zu dem Revolver ausgesagt, dass er nicht wusste, ob man diesen vorher überhaupt überprüft hatte. Dabei wurde Baldwin vorher vom Regisseurs-Assistent David Halls mit dem Ausruf «Cold Gun» versichert, dass die Waffe nicht geladen war. Da der Schauspieler die Waffe jedoch nicht selbst überprüfte und auch Produzent des Films war, könnte ihm nun eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung drohen. (dsi/zel)