Es sind tragische Szenen, die sich am Filmset von «Rust» ereignet haben: Alec Baldwin (63) hat am Set des Westerns mit einer Filmwaffe geschossen und dabei Kamerafrau Halyna Hutchins (†42) tödlich verletzt. Der Vorfall ereignete sich auf der Bonanza Creek Ranch in der Nähe von Santa Fe (Bundesstaat New Mexiko). Der Regisseur und Drehbuchautor Joel Souza (48) wurde verletzt. Er ist mittlerweile aus dem Spital entlassen worden, berichtet «Deadline.com».
Laut der «New York Times» wurde dem Schauspieler gesagt, dass die Waffe, die er verwenden sollte, sicher sei. Ausgesprochen wurde das, bevor er sie am Set von «Rust» abfeuerte und dabei die Kamerafrau des Films tödlich verletzte und den Regisseur anschoss.
Regieassistent nahm eine von drei Waffen
Laut einer eidesstattlichen Erklärung, nahm ein Regieassistent eine von drei Requisitenwaffen, die der Waffenschmied des Films ausgelegt hatte – und reichte sie Baldwin. Dann rief er: «Cold Gun», deutsch «Kalte Waffe», was bedeuten sollte, dass die Waffe keine scharfen Patronen enthielt.
Der Regieassistent wusste nicht, dass sich scharfe Munition in der Requisitenpistole befand, als er sie dem Schauspieler übergab. Das steht ebenfalls in der eidesstattlichen Erklärung, die im Rahmen eines Antrags auf einen Durchsuchungsbefehl vorgelegt wurde. In der Erklärung wurde nicht angegeben, mit welcher Art von Munition die Waffe geladen war.
Munition war echt
Wie sich mittlerweile herausgestellt hat, hatte die Requisitenpistole echte Munition im Gehäuse! Dies berichtet die Filmwebsite «Indie Wire». Die Gewerkschaft der Requisiteure schickte demnach am Freitagmorgen eine E-Mail an ihre Mitglieder, in der es hiess, dass «ein einzelner scharfer Schuss versehentlich vom Hauptdarsteller am Set abgefeuert wurde».
Weiter stehe im E-Mail, die Kugel habe «sowohl Kamerafrau Halnya Hutchins, als auch den Regisseur Joel Souza getroffen». Die Abteilungen für Requisiten, Dekoration, Spezialeffekte und Konstruktion seien nicht mit eigenen, sondern mit Mitarbeitern aus New Mexico besetzt gewesen.
Alec Baldwin zeigte sich vor Unfall erschöpft
Nach dem Unfall sei Alec Baldwin unter Schock gestanden, berichtet ein Augenzeuge gemäss «Showbiz 411». Demnach habe Baldwin gesagt: «Warum hat man mir eine scharfe Waffe gegeben?» Er habe immer wieder wiederholt: «In all meinen Jahren hat man mir noch nie eine scharfe Waffe gegeben.» Damit ist eine Waffe mit echter Munition gemeint. Baldwin wurde danach sofort ins Spital gebracht. «Er hatte keine Ahnung, wie schwer sie verletzt waren und dass Halyna tot ist», meint der Insider.
Wenige Stunden vor der Tragödie klagte Baldwin noch bei seinen Fans, dass er erschöpft sei. Auf Instagram postete er ein Foto in blutiger Westernkleidung und schrieb dazu: «Zurück persönlich im Büro. Verdammt … Es ist anstrengend.» Den Post hat er inzwischen wieder gelöscht.
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«Keine Anzeige gegen Beteiligte»
Dass ihm die Dreharbeiten an die Substanz gingen, wurde auch in einer Instagram-Story von Baldwins Frau Hilaria (37) deutlich. Sie veröffentlichte gemäss «The Sun» drei Stunden vor dem Unfall ein Bild von einem Videocall mit dem Schauspieler. Er schien in einem Auto zu sitzen, als Licht durch ein Fenster hereinströmte. Auf dem Bild hat Baldwin sichtbar tiefe Ringe unter den Augen und sieht müde aus, was seinen eigenen Kommentar unter seinem gelöschten Post unterstreicht.
Laut der Polizei von Santa Fe waren aus der Waffe des 63-Jährigen bisher aus ungeklärten Gründen echte Geschosse ausgetreten. Baldwin traf daran nach dem Stand der Ermittlungen aber keine Schuld. Ein Polizeisprecher: «Es war ein Unfall, und es gibt keine Anzeige gegen Beteiligte. Die Ermittlungen laufen aber weiter.» (bsn/euc)