Martullo-Blocher setzt bei EMS auf Selbstverantwortung
Für viele Feindbild, für die Umwelt Vorbild

Sie ist die Frau, die hierzulande wohl am meisten gegen den Klimawandel kämpft. Unternehmerin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher tut das nicht mit Worten, sondern mit Taten.
Publiziert: 13.03.2019 um 23:06 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2019 um 16:37 Uhr
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Im Parlament ist SVP-Nationalrätin und Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher nicht bekannt dafür, Massnahmen zu unterstützen, die den CO2-Ausstoss verteuern oder erneuerbare Energien fördern.
Foto: Keystone
Claudia Gnehm

Sie hält nichts von Subventionen für Elektro-Autos, und an einer Klimademonstration würde sie nie teilnehmen. Dennoch ist die SVP-Nationalrätin und Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher (49) die grösste Klimaaktivistin hierzulande. Eine Aktivistin, weil sie aktiv dazu beiträgt, CO2-Emissionen zu reduzieren. Von ihrem Unternehmen sagt sie: «Wir sind die Schweizer Firma, die am meisten CO2 reduziert!»

Doch wie belegt sie das? «Mit dem Biomasse-Kraftwerk auf unserem Werkplatz in Domat/Ems GR konnten wir zwischen 2001 und 2017 85 Prozent unseres CO2-Ausstosses einsparen», sagt Martullo-Blocher.

Millionen-Investitionen für CO2-Reduktion

Nicht nur die Energiequellen sind bei Ems klimafreundlich. «Das Geschäft besteht zum grossen Teil aus CO2-Einsparungen, indem wir mit unseren Spezialkunststoffen leichtere Teile realisieren», so die Ems-Chefin. Weniger Gewicht bedeute vor allem beim Auto weniger Treibstoffverbrauch und damit weniger CO2.

Um CO2-günstigere Anwendungen zu finden, setzt Ems jährlich Entwicklungskosten von mehreren Millionen Franken ein. Gleichzeitig investiert man Millionen Franken, um die Energieeffizienz intern zu verbessern. Mit Erfolg: Der Energiebedarf pro Tonne Endprodukt wurde von 2001 bis 2017 um 43 Prozent reduziert. 

Andere Ideen als Klimajugend

Zahlt sich das aus? Martullo-Blocher hat kalkuliert: Energie sei ein wesentlicher Kostenfaktor. «Jede Einsparung bedeutet auch weniger Kosten», führt sie aus. Wie stark geht es ihr auch darum, den Klimawandel einzudämmen und unseren Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen? «Sehr stark: Ems hat sich in der Zielvereinbarung mit dem Bund zu weiteren jährlichen Energieeinsparungen verpflichtet», antwortet Martullo-Blocher.

Zu ambitiöseren Klimazielen – eine CO2-Reduktion von 60 Prozent bis 2030 im Inland –, wie  sie die «Klimajugend» auf den Strassen fordert, sagt sie: «Ems erreicht mit seinen freiwilligen Massnahmen diese Reduktion schon lange.» Auch die Industrie habe ihre CO2-Reduktionsziele erreicht. Nun seien die privaten Haushalte gefordert. Beim Energiesparen seien technische Fortschritte wirkungsvoller als die massive Verteuerung der Energiekosten, wie es der Bund plane.

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