Machen wir unseren Planeten wieder grossartig! Dieser von Donald Trump abgeleitete Spruch und ähnliche Slogans wurden gestern weltweit von Hunderttausenden Schülern skandiert. Allein in der Schweiz gingen gemäss Schätzungen rund 66'000 Jugendliche für eine andere Klimapolitik auf die Strasse.
Dabei ist klar, was die Klimaerwärmung stoppen könnte: Kaum ein Wissenschaftler, kaum eine Forscherin bestreitet, dass man beim CO2-Ausstoss ansetzen muss. Allein in der Schweiz lässt ein Bewohner jedes Jahr rund 15 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre!
Doch das ist nur der Durchschnitt. «Bei vielen in der Schweiz ist der Ausstoss deutlich grösser», sagt Moritz Leutenegger von der Firma Carbon-Connect. Als Umweltingenieur berät er Firmen und Veranstalter zur Verbesserung ihrer Öko-Bilanz. Zusammen mit Experten zeigt BLICK auf, wie man vom Klimasünder zum Klimavorbild wird.
Weniger Langstrecken-Flüge (–45 %)
Betritt man viermal im Jahr einen Langstreckenflieger, ist häufig mit einem gut motorisierten Auto unterwegs und macht auch sonst nicht jeden Öko-Trend mit, steigt der CO2-Ausstoss rasch auf über 30 Tonnen. Dies zeigt der Fussabdruck-Rechner des WWF.
Den Grund kennt Kai Landwehr (43) von Myclimate: «Der grösste CO2-Ausstoss von vielen Schweizern kommt eindeutig durch die Mobilität.»
Bei vielen Schweizern fliegt nämlich das Gewissen nicht mit, und das nicht nur bei Langstreckenflügen. Auch für eine Städtereise in Europa ist der Billigflug schnell gebucht. Genauso schnell wird die Umwelt geschädigt. Der Flug Paris retour stösst rund 300 Kilo CO2 aus. Wer den TGV nimmt, kommt auf gerade mal 4,2 Kilogramm.
Umweltingenieur Leutenegger sieht auch Unternehmen in der Verantwortung: «Manche Firmen lassen ihre Mitarbeiter durch die Welt jetten, obwohl viele Meetings auch per Video-Telefonie möglich wären.»
Wer vom Vielflieger zum Ausnahmeflieger wird, stutzt seinen CO2-Ausstoss massiv. «Viele Schweizer könnten ihre Emissionen deutlich senken, wenn sie ökologischere Ferien planen», sagt Kai Landwehr von Myclimate. Wer zuvor über 50 Stunden im Jahr im Flieger sass, kann über 13,5 Tonnen Kohlendioxid einsparen, wenn er sich nur einen Kurzstrecken-Flug jährlich gönnt. Reduktion: 45 Prozent!
Mit dem Zug zur Arbeit (–15 %)
Zur Mobilität gehört aber noch mehr dazu. Wer als Berufspendler einen 40 Kilometer langen Arbeitsweg hat und vom Auto auf den Zug umsteigt, kann bis zu 5 Tonnen Kohlendioxid sparen. Zusätzliche Reduktion: 15 Prozent.
Die Mobilität macht einen grossen Teil aus, doch Kleinvieh macht auch Mist. Der CO2-Rechner des WWF zeigt in 36 Punkten auf, wo weitere Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden können.
Fleisch, Gemüse saisonal und regional (–11 %)
Viel Potenzial gibt es auch bei der Ernährung. Hier gilt der Grundsatz: Gemüse und Früchte nur saisonal und regional kaufen und gut auf die eingekauften Lebensmittel schauen. Schlecht fürs Klima sind vor allem Rindfleisch und Meerfisch. Möglich sind so Einsparungen von bis zu 3,4 Tonnen. Minus 11 Prozent.
Vegetarier muss niemand werden. Wer sich aber nur noch wöchentlich ein gutes Stück vom lokalen Metzger gönnt und eher Huhn oder Schwein isst statt Wiederkäuer, schont nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt.
Handys und Kleider nicht immer ersetzen (–4 %)
Dasselbe gilt für Konsumgüter wie Kleider, Schuhe, Handys, Möbel oder Grossgeräte. Der Fussabdruck-Rechner zeigt, dass die Halbierung des monatlichen Konsums rund 1,3 Tonnen CO2 einsparen kann. Das sind nochmals 4 Prozent weniger.
Zählen wir die Massnahmen zusammen, ergeben diese eine Reduktion von 75 Prozent – und noch immer können wir schöne Ferien im Ausland machen und Fleisch essen.
Bei all der Rechnerei warnt Myclimate-Sprecher Kai Landwehr vor falschen Vorstellungen: «Eine Veganerin, die im Sommer nach Bali fliegt, kann schnell eine schlechtere Öko-Bilanz haben als ein Fleischliebhaber, der ab und zu ins Auto steigt.»
Für Landwehr ist wichtig, dass man sich bei den Ferien, beim Arbeitsweg oder beim Znacht nach klimafreundlichen Alternativen umsieht. «Niemand ist perfekt! Man kann aber sein Bestes tun und den eigenen Ausstoss kompensieren.»
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
- Die wichtigsten Begriffe zum Thema verständlich erklärt.
- Welche Nationen sind die grössten Klimasünder der Welt?
- Diese Schweizer Firmen schaden dem Klima am meisten.
- Was tun Airlines und Flughäfen gegen den Klimawandel?
- Argumente der Klima-Leugner im Faktencheck.
- Der Meeresspiegel steigt: Welche europäischen Städte versinken im Meer?
- Ist vegane Ernährung wirklich besser für die Umwelt?
- Die Wissenschaft sieht Politik in der Verantwortung.
- Wie verändert der Klimawandel die Schweiz?
- So viel kostet der Klimawandel
- Schwindende Gletscher, aussterbende Tierarten, Naturkatastrophen: Das sind die schlimmsten Folgen des Klimawandels
- Unsichtbare Klima-Killer: Wie lange bleiben Treibhausgase in der Atmosphäre?
- Jugendliche im Kampf gegen den Klimawandel.
- Wie schädlich ist die Modeindustrie für das Klima?
In der grossen Klima-Serie von BLICK wird die globale Bedrohung Klimawandel aus allen Perspektiven betrachtet.
- Die wichtigsten Begriffe zum Thema verständlich erklärt.
- Welche Nationen sind die grössten Klimasünder der Welt?
- Diese Schweizer Firmen schaden dem Klima am meisten.
- Was tun Airlines und Flughäfen gegen den Klimawandel?
- Argumente der Klima-Leugner im Faktencheck.
- Der Meeresspiegel steigt: Welche europäischen Städte versinken im Meer?
- Ist vegane Ernährung wirklich besser für die Umwelt?
- Die Wissenschaft sieht Politik in der Verantwortung.
- Wie verändert der Klimawandel die Schweiz?
- So viel kostet der Klimawandel
- Schwindende Gletscher, aussterbende Tierarten, Naturkatastrophen: Das sind die schlimmsten Folgen des Klimawandels
- Unsichtbare Klima-Killer: Wie lange bleiben Treibhausgase in der Atmosphäre?
- Jugendliche im Kampf gegen den Klimawandel.
- Wie schädlich ist die Modeindustrie für das Klima?