Ein Jahr nach der Pleite
Die geschenkten Milliarden der UBS

Die UBS geniesst eine Staatsgarantie, für die sie nichts bezahlt. Das ist selbst aus liberaler Sicht ein unhaltbarer Zustand.
Publiziert: 17.03.2024 um 10:03 Uhr
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Einst stolzer Koloss am Paradeplatz, jetzt im Besitz der UBS: Hauptsitz der Credit Suisse in Zürich.
Foto: IMAGO/Manuel Stefan
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Beat SchmidFester Mitarbeiter Blick

Der Niedergang der Credit Suisse ist das Glück der UBS. Die Grossbank ist heute 30 Milliarden Franken mehr wert als vor einem Jahr. Der Aktienkurs ist in den letzten zwölf Monaten um über 60 Prozent gestiegen. Die UBS-Aktie ist so teuer wie seit 16 Jahren nicht mehr. Doch Konzernchef Sergio Ermotti will noch mehr. Das Geschäft mit reichen Kunden in den USA will er deutlich ausbauen und sogar im Investmentbanking einen Zacken zulegen. Damit hofft er, den Aktienkurs weiter in die Höhe zu treiben.

Gegenwind aus Bern muss er kaum fürchten. Die bankenkritische Stimmung ist verflogen. Motionen, die eine härtere Gangart gegenüber der UBS verlangten, wurden mit bürgerlicher Hilfe soeben auf die lange Bank geschoben. Das Lobbying des Finanzplatzes läuft geschmiert wie eh und je. Wenn es strengere Regulierungen geben wird, dann nur solche, mit denen die Banken gut leben können. Etwas anderes zu glauben, wäre naiv.

Und wenn es wieder knallt? Dann wird der Staat wieder den Rettungsring auswerfen und mit Hunderten von Milliarden einen Bankrott verhindern. Regulierungsexperten können sagen, was sie wollen: Rechtliche Vorkehrungen, die eine geordnete Abwicklung ohne Staatshilfe ermöglichen sollen, werden auch dann nicht funktionieren.

Das heisst aber auch: Die UBS geniesst eine unbeschränkte Staatsgarantie, für die sie nichts bezahlt. Weil dies auch aus liberaler Sicht ein unhaltbarer Zustand ist, sollten sich auch bürgerliche Politiker für eine Abgeltung der Staatsgarantie einsetzen. Für sie ist es auch eine Frage der Selbstachtung.

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