Tag des Meeres
Mehr Meer ohne Plastik

Der 8. Juni ist der «World Oceans Day» der Vereinten Nationen. Er wird rund um den Globus gefeiert – von New York über Basel bis Kambodscha. Wie stehen wir zu den Ozeanen und was tun wir gegen die tödliche Plastikflut?
Publiziert: 07.06.2019 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2020 um 08:01 Uhr
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Die Ozeane sind voll mit Plastikflaschen und anderem Müll.
Foto: Getty Images
Barbara Ehrensperger

97 Prozent des Wassers auf unserer Erde ist in den Ozeanen gespeichert. Wir benötigen intakte Weltmeere für unser Überleben. Denn als globales Ökosystem hat das Meer viele Funktionen: Es ist der Lebensraum für eine unvorstellbare Artenvielfalt und der wichtigste Klimafaktor.

Die Weltmeere nehmen Unmengen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) auf und gelten damit als wichtigste Kohlenstoffsenke. Forschende gehen davon aus, dass das Meer rund ein Viertel des CO2, das durch die Menschen seit der Industrialisierung freigesetzt wurde, absorbiert hat.

Plastik tötet 100'000 Tiere

Laut den Vereinten Nationen jedes Jahr 13 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen und töten über 100'000 Tiere. 2050 soll es mehr Plastikmüll im Meer als Fische haben.

Die meisten Kunststoffe bleiben nach der Verwendung voraussichtlich Jahrzehnte oder Jahrhunderte intakt. Andere zerfallen in immer kleinere Teile und werden von Fischen und anderen Meerestieren konsumiert. Die Mikrokunststoffe finden so schnell ihren Weg in die globale Nahrungskette.

977'000 Schuhe und 373'000 Zahnbürsten

Das Plastik-Problem in unseren Meeren ist schlimmer, als man lange angenommen. Die Kokosinseln liegen rund 2100 Kilometer nordwestlich von Australien, also weit weg von städtischen Zentren und der Konsumgesellschaft. Trotzdem sind dort die Strände mit rund 977'000 Schuhe und 373'000 Zahnbürsten zugepflastert, wie eine Studie im Fachblatt «Scientific Reports» schreibt.

4000 Jahre würde die Bevölkerung der entlegenen Eilande benötigen, um dieselbe Menge an Abfall zu produzieren. Bekommen haben sie diesen Müllberg dank dem Rest der Welt.

Was tun?

Meeresforscher aus aller Welt bereiten sich auf ein «Jahrzehnt der Ozeane» vor. Die Ozean-Dekade von 2021 bis 2030 wurde von den Vereinten Nationen mit dem Ziel ausgerufen, detaillierter zu ergründen, wie sich die Meere nachhaltiger nutzen lassen.

Aber nicht nur die Politik ist gefordert, sondern jede und jeder von uns. Die Familie Bino aus Cottens (VD) produziert in einer Woche nur so wenig Müll, dass aller Abfall in ein Einmachglas passt.

Das ist unser Abfall von 2 Wochen

Seit sie keinen Abfall mehr produziert, hat die Familie Bino 40 Prozent mehr Geld.

Seit sie keinen Abfall mehr produziert, hat die Familie Bino 40 Prozent mehr Geld.

Und so kann man als Familie ohne Aufwand nachhaltig leben:

Windelsäckli, Osterhasen und abgeschnittene Hosenbeine

Mit Kindern hat man plötzlich tonnenweise Sachen im Haus. Zur Geburt bekommt man Spielsachen, das Kindergarten-Kind schleppt Pokémon-Karten an und das Schulkind Plastikfreundschaftsbänder. Aber man kann trotzdem viel dafür tun, damit Nachhaltigkeit einzieht.

Mit Kindern hat man plötzlich tonnenweise Sachen im Haus. Zur Geburt bekommt man Spielsachen, das Kindergarten-Kind schleppt Pokémon-Karten an und das Schulkind Plastikfreundschaftsbänder. Aber man kann trotzdem viel dafür tun, damit Nachhaltigkeit einzieht.

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