Sie ist zwar mit 300 Jahren im Vergleich zu europäischen Städten noch sehr jung. Trotzdem hat New Orleans nicht weniger zu erzählen. Im Gegenteil, die grösste Stadt des Bundesstaates Louisiana hat eine faszinierende, wenn auch tragische Geschichte: Der Geburtsort des Jazz und von Künstlern wie Louis Armstrong fing mehrmals Feuer, wurde von Seuchen befallen und 2005 durch den Wirbelsturm Katrina derart verwüstet, dass man glaubte, das Ende der Stadt sei besiegelt.
Ein ganzes Jahr lang Party
Doch die Metropole am Mississippi hat sich offenbar von der letzten Katastrophe erholt. Das zeigen auch die Besucherzahlen, die in den letzten Jahren stetig auf über zehn Millionen angestiegen sind und dieses Jahr aufgrund der Jubiläums-Feierlichkeiten sogar eine neue Rekordhöhe erreichen könnten.
Denn in New Orleans lässt man nichts anbrennen. Hier wird der 300. Geburtstag gefeiert, und zwar gebührend, das ganze Jahr rund um die Uhr! Seien es Festivals, Partys, Musik-Shows, Tanz-Aufführungen, Comedy-Anlässe oder Kunst-Installationen – der Veranstaltungskalender platzt dieses Jahr aus allen Nähten.
Musik, Kulinarik und jede Menge Style
Absolute Highlights sind The New Orleans Jazz & Heritage Festival und das French Quarter Festival Mitte April mit 14 verschiedenen Musik-Bühnen und über 60 Food-Ständen. Das French Quarter, auch Vieux Carré (alter Platz) genannt, ist das bekannteste und gleichzeitig älteste Viertel der Jazz-Stadt. Klein, aber fein ist das Satchmo Summerfest am ersten August-Wochenende. Es wurde 2001 zu Ehren von Louis Armstrongs 100. Geburtstag ins Leben gerufen.
Neben dem allgegenwärtigen Jazz sind auch spezielle Dresscodes ein grosses Thema: Während am 4. August in der «White Linen Night» an der Julia Street lediglich weisse Kleider aus Leinen gestattet sind, rennen am 11. August am «Red Dress Run» Männer und Frauen in roten Kleidern durch das French Quarter, um Geld für die Brustkrebs-Forschung zu sammeln.
Voodoo-Hochburg
Für ihre schrille Kleidung bekannt sind die Mitglieder der Gay Community. Gleich zwei Events stehen auf dem Programm: Vom 8. bis 10. Juni wird an der «New Orleans Gay Pride» durch die Strassen getanzt, und vom 30. August bis 3. September geht das Fest «Southern Decadence» über die Bühne. An beiden Events wirds schrill zu- und hergehen.
Richtig gruselig dagegen wird es im Herbst, wenn bei einem Festival der Voodoo-Religion gehuldigt wird. Immerhin gilt New Orleans als Voodoo-Hochburg, wobei die furchterregenden Puppen den Bewohnern als Schutzgeister dienen sollen.
Erste grosse Stadt der USA
Und wer weiss, vielleicht sind es diese guten Geister, die seit Jahrhunderten über die Stadt wachen und Glück bringen. Dass es nun endlich wieder bergauf geht, haben die Nachkommen der Siedler, die alle auf der Suche nach dem Glück waren, auf jeden Fall verdient.
Gegründet wurde New Orleans 1718 von dem Franzosen Jean-Baptiste Le Moyne de Bienville. Genauso wie die Franzosen reisten später Engländer und Spanier auf dem Mississippi in die erste grosse Stadt der Vereinigten Staaten. Weniger Glück hatten die vielen Afrikaner, die als Sklaven ins Land kamen.
Ihr Erbe ist der einzigartige New-Orleans-Jazz, der praktisch an fast jeder Strassenecke zu hören ist – ganz unabhängig vom Jubiläum. In «The Big Easy», wie die Stadt auch genannt wird, herrscht heute ein regelrechter Mischmasch an Stilen und Kulturen wie sonst nirgendwo in den USA. Happy Birthday, New Orleans!
Diese 8 Highlights in New Orleans erwarten Sie
French Market
eiben garantiert und das Feilschen erlaubt: am French Market im French Quarter. Dort, wo einst Indianer ihre Waren im Tausch anboten, können Sparfüchse heute das eine oder andere Schnäppchen machen. Die sieben Gebäude, die zum French Market gehören, prägen seit über 165 Jahren das Stadtbild. Idealer Startpunkt ist das berühmte Café du Monde beim Jackson Square. Hier befindet sich unter anderem die St. Louis Cathedral, die älteste Kathedrale der USA.
Garden District
Eine Abwechslung zum lebhaften French Quarter ist der Garden District. Das sehenswerte Viertel ist ein Paradebeispiel für den Charme der Südstaaten. Hier stehen wunderschöne Villen und Herrenhäuser aus der spanischen und französischen Kolonialzeit. Und während die historische Cable-Car-Linie die St. Charles Avenue entlang tuckert, laden die grünen Parks zu einem Spaziergang ein. Das pittoreske Viertel beherbergt an der Magazine Street einige der besten Boutiquen von New Orleans. Entspannung und Shoppingtour in einem.
Gruftig schön
Der Besuch eines Friedhofs darf in New Orleans nicht fehlen. Der älteste und bekannteste ist der 1789 eröffnete Friedhof St. Louis Cemetery I. Er liegt einen Block vom French Quarter entfernt und grenzt an Iberville. Die Gräber befinden sich vorwiegend in mehrstöckigen Mausoleen oberhalb der Erdoberfläche zum Schutz vor einer Verseuchung des Grundwassers. Wer sich im Garden District befindet, sollte sich zudem den Friedhof Lafayette I ansehen.
Reise durch die Vergangenheit
Dieser Ausflug lohnt sich! Das Oak Alley Plantation House gehört mit seinen 300 Jahre alten Eichen zu den schönsten Plantagen in der Gegend von New Orleans. Die eineinhalbstündige Fahrt aus der Stadt bietet zudem eine wunderbare Perspektive auf die Bayou, die Wasserstrassen der Sumpflandschaft Louisianas. Im restaurierten Herrenhaus gibt es Führungen, die einen Einblick in den damaligen Alltag einer Plantage geben. Spannend ist eine Bootstour durch die Barataria-Sümpfe, wo zahlreiche Alligatoren auf ihre Beute lauern.
Jazz vom Feinsten
Das Angebot an Jazz-Bühnen – wen wunderts – ist riesengross. Ein Tipp für Einsteiger sind die Vorstellungen in der Preservation Hall an der St. Peter Street im French Quarter. In der Musikstätte aus dem Jahr 1750 ist Jazz vom Feinsten garantiert. Wer es etwas authentischer mag: Das Live-Musik-Angebot an der Frenchmen Street, lediglich einen Block vom French Quarter entfernt, ist sehr beliebt bei Einheimischen.
Gaumenfreuden aus dem Süden
Wussten Sie, dass die Tabasco-Sauce in Louisiana erfunden wurde? Seien es Einflüsse der Indianer, Westafrikaner oder Cajuns (französische Einwanderer) – die Kulinarik in New Orleans ist vielfältig. Und während die Cajun-Küche recht pikant ist, gilt die kreolische als gehobener. Diese drei Spezialitäten sollten Sie nicht verpassen: 1. das Sandwich «Po-Boy» mit frittierten Krustentieren oder warmem Roastbeef; 2. die berühmt-berüchtigten Beignets im Café du Monde; 3. der herzhafte Seafood-Eintopf Gumbo. Die besten Gumbos soll es übrigens in den Restaurants Luizza’s oder Muriel’s im French Quarter geben.
Geister-Bar
Sie gehört zu den bekanntesten Bars von New Orleans: Lafitte’s Blacksmith Shop befindet sich in einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und liegt an der berühmten Bourbon Street. Das Haus im französischen Kolonialstil gehört zu den ältesten Gebäuden des French Quarter und soll von Geistern heimgesucht werden. Vor allem der Pirat Jean Lafitte treibt dort laut Einheimischen sein Unwesen. Besucher lieben das spezielle Ambiente in der mit Kerzen beleuchteten Bar.
Anreise-Info für New Orleans
Günstige Flüge ab Zürich nach New Orleans bietet die Fluggesellschaft Delta Airlines an. Die Reise dauert je nach Route ab 14 Stunden und beinhaltet einen Zwischenstopp unter anderem in Atlanta oder New York. Auch die Swiss bietet Verbindungen ab Zürich via Chicago an, dies in Zusammenarbeit mit United Airlines.
Die Geburtsstadt des Jazz ist bekannt für Mardi Gras, den kunterbunten Karneval, welcher alle in Ekstase versetzt, denn Bewoher von New Orleans wissen es zu feiern. Die City am Ufer des Mississippi hat aber noch mehr zu bieten als Masken, Lärm und schrille Paraden.
Die Geburtsstadt des Jazz ist bekannt für Mardi Gras, den kunterbunten Karneval, welcher alle in Ekstase versetzt, denn Bewoher von New Orleans wissen es zu feiern. Die City am Ufer des Mississippi hat aber noch mehr zu bieten als Masken, Lärm und schrille Paraden.