New Orleans, die sterbende Hure, die südliche Schönheit an den Ufern des Mississippi. Die Stadt machte von sich reden, lange bevor Louis Armstrong, der berühmteste Sohn der Stadt, ihr mit seinen Jazz-Songs ein Denkmal setzte. Französische Einwanderer gründeten New Orleans 1718 am Golf von Mexiko und lieferten sich mit den Spaniern lange, erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft.
1803 verkaufte Napoleon die Stadt an die USA. Noch heute erinnern Häuserzeilen im French Quarter an die Zeiten der französischen Herrscher. Die berüchtigte Bourbon Street mit ihren Beizen, leichten Mädchen und üppigen Po’Boy-Sandwiches führt mitten durch das alte Quartier. Am Mardi Gras zogen hier früher Tausende kostümierte Musiker und kuriose Fasnachtstruppen vorbei. Seit 1972 finden die Mardi-Gras-Feierlichkeiten vorwiegend entlang der St. Charles Avenue und der Canal Street statt.
Der Garden District bietet mit seinen rauschenden Alleen, viktorianischen Wohnquartieren und stilvollen Cafés ein wenig Erholung vom lärmigen French Quarter. Im Faubourg Marigny treffen sich Hipster, Künstler und die Gay-Community. Hier spielen junge Bands, und Kunststudenten zeigen ihr Können in alternativen Galerien.
Beeindruckend und erschreckend zugleich ist eine Fahrt durch den 9th Ward, jenes Quartier, das vom Hurrikan Katrina 2005 fast total zerstört wurde und sich bis heute noch nicht richtig erholt hat. Über 1800 Tote forderte Naturkatastrophe vor 13 Jahren und seit dem musste sich Big Easy, wie die Einwohner New Orleans manchmal nennen, in grossen Teilen neu erfinden.
Ausflüge in New Orleans
Mit Säbel und Kanonen: Im «War of 1812», dem letzten Britisch-Amerikanischen Krieg, kämpfte der spätere US-Präsident Jackson auf dem Chalmette Battlefield noch zwei Wochen nach Unterzeichnung des Friedensvertrags gegen die Briten. Es dauerte eine Weile, bis die Nachricht über das Kriegsende aus Washington ankam. Ein Visitor Center gibt historische Einblicke.
Frankreich meets Amerika: Im ländlichen Cajun Country rund um New Orleans ist die französische Vergangenheit spürbar. In Orten wie Houma, Mamou, oder St. Martinville wird noch heute mehrheitlich Französisch gesprochen. Auf den Tellern der lokalen Kneipen landen Boudins (Wurst aus Mehl und Schweinefleisch) und Crawfish Étouffée (Pikante Flusskrebse).
Aug in Aug mit dem Alligator: Das Atchfalaya Basin im westlichen Mississippi-Delta ist eines der grössten Sumpfgebiete Amerikas. Moosbehangene Zypressen, Stelzenvögel und Alligatoren lieben das heisse Klima in der subtropischen Wildnis.
Shopping in the City
Statt schicker Mode bietet New Orleans magischen Ramsch, ausgeflippte Souvenirs und jede Menge moderne Kunst.
French Market: Auf dem täglichen Markt in der Altstadt gibts neben frischem Fisch und Flohmarktartikeln viel originelle Kunst und hippen Krempel. Adresse: 1235N Peters Street
Hex: Der Hexenladen verkauft magische Gewürze, zauberhaften Schmuck und Lebenselixiere. Wie wäre es mit einem Liebestrank für das nächste Date? Adresse: 1219 Decatur Street
Meyer The Hatter: Gut behütet - In einem von Amerikas grössten Hut-Läden gibts alles, was das Haupt begehrt. Adresse: 120 St. Charles Avenue
Kreolische Küche entdecken
Typisch in New Orleans sind kreolische Kost und die Cajun-Gerichte mit Einflüssen aus der alten französischen Küche.
Johnny’s Po’Boys: 1929 händigte ein findiger Wirt den streikenden Taxifahrern der Stadt das «Poor Boy»-Sandwich aus. Noch heute gibt es im Johnny’s die besten belegten Brote der Stadt. Adresse: 511 St. Louis Street
The Acme Oyster House: Austern, Jambalaya und Gumbo-Eintöpfe, rote Bohnen und Meeresfrüchte: Hier gibts das volle Louisiana-Programm. Adresse: 724 Iberville Street
Cafe du Monde: «Beignets», die frittierten Leckereien, sind in dem gemütlichen Café allemal eine Sünde wert. Achtung: Lange Wartezeiten. Adresse: 800 Decatur Street.
Reise-Information für New Orleans
Reisezeit: Die heisse Hurrikan-Saison dauert von Juni bis November. New Orleans ist eine ideale Winter-Stadt (Dezember bis April).
Anreise: Von der Schweiz gibt es keine Direktflüge nach New Orleans. Innerhalb der USA Direktflüge u. a. ab New York, Los Angeles, Chicago.
Einreise: Für Aufenthalte von weniger als 90 Tagen können Schweizer Bürger ohne Visum in die USA einreisen. Notwendig ist eine ESTA-Registrierung auf esta.cbp.dhs.gov (mindestens 72 Stunden vor Abflug).
Übernachtung in der Stadt
Luxus: Hotel Monteleone - Preis: DZ ab 270 Franken (Adresse: 214 Royal Street)
Standard: Frenchmen Hotel - Preis: DZ ab 120 Franken (Adresse: 417 Frenchmen Street)
Budget: India House Hostel - Preis: Schlafsaal ab 19 Franken, DZ ab 50 Franken (Adresse: 124 South Lopez Street).