Unterwegs auf den Bahamas
Wo die Schweine ihre Nase ins Meer tunken

Einmal im glasklaren Meer auf den Bahamas mit Schweinen schwimmen, davon habe ich schon immer geträumt. «Hidden Beaches» lässt bei einem Ausflug nach Exuma meinen Wunsch in Erfüllung gehen.
Publiziert: 12.03.2018 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2022 um 16:30 Uhr
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Für den ein oder anderen Schnappschuss posieren sie gerne.
Foto: zVg
Vanessa Büchel

Obwohl das kleine Baby-Schweinchen verängstigt nach seinem Mami quiekt, kuschelt es sich liebevoll an mich. Ganz anders sind die grossen Schweine, die sich überall am Traumstrand tummeln. Die wollen überhaupt nicht gerne mit mir Fotos knipsen, geschweige denn geknuddelt werden.

Als wir uns dem legendären Pig Beach am Morgen mit dem Boot nähern, hoffe ich die Säuli schon von Weitem schwimmend im Wasser zu entdecken. Leider entspricht die Realität kaum meiner Vorstellung. Zuerst sehe ich gar kein Tier. Beim genaueren Hinsehen entdecke ich, dass sie sich im Gebüsch verstecken.

Ich beobachte, wie eine der älteren Sauen ihr Geschäft im kristallklaren Meer erledigt, ansonsten tummeln sie sich im Sand, scharren hier und betteln dort um Fressen. Der Gestank steigt mir in die Nase. Irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt!

Die Realität entspricht nicht den schönen Instagram-Fotos

Endlich bin ich hier, habe mich für einen der überteuerten Ausflüge nach Exuma entschieden und darf die Tiere nicht füttern. Sie seien krank, erzählen uns die Krankenschwestern, die sich vor Ort um die Schweine kümmern. Touristen haben ihnen zu viel schlechtes Essen gegeben.

Wie die ausgewilderten Hausschweine von der Bauernwiese ins Salzwasser gelangten, kann mir auch vor Ort niemand so genau sagen. Theorien reichen von Piraten, die dort einst am Strand von Big Major Cay die Tiere aussetzten bis hin zu einem Schiffbruch, den die Säuli überlebten.

Der Touristenansturm tut den Säuli nicht gut

Dass es ihnen dort auf der paradiesischen Insel gut geht, scheint für Touristen unbezweifelbar. Sonne, Strand und Meer – da können doch auch Tiere nur wunschlos glücklich sein, glauben die Besucher.

Doch spätestens seit Anfang 2017 einige der rund 20 - es sind mal mehr und mal weniger, je nach Nachwuchs - auf der Insel wohnhaften Schweine tot aufgefunden wurden, sollte wohl auch der letzte Tourist wissen, dass die Säuli eigentlich nicht dorthin gehören. Dennoch nimmt der Ansturm nicht ab. Ich fühle mich schlecht dazu zu gehören.

Für die Schnappschüsse lohnt sich der Ausflug

Nur ungefähr acht Stunden dauert der gesamte Ausflug, zu dem auch das Füttern von Iguanas und das Abtauchen mit Haien zählt. Trotz purem Stress hat sich der Tagesausflug für ein paar tolle Urlaubsschnappschüsse gelohnt.

Ich behalte die Schweinchen unvergesslich in Erinnerung - wenn auch etwas anders, als ursprünglich gedacht. Hoffe aber innerlich, dass der saumässige Ansturm der Gesundheit der Säuli zuliebe bald nachlässt.

So kommen Sie nach Exuma

Anbieter: Die Anzahl an Anbietern, die Tagesausflüge von Nassau nach Exuma inklusive Pig Beach betreiben, überfordert. Das Angebot ist praktisch immer gleich - auch der Preis variiert kaum. Wer trotz der schwindenden Gesundheit der Säuli dorthin will und sich sicher sein möchte, fährt mit «Hidden Beaches» für rund 390 Franken (exkl. Steuern) zu den Schweinen - da ist sicherlich alles mit dabei! Mittagessen kann im Voraus ausgesucht werden.

Anreise: Direktflüge von Zürich nach Nassau gibts keine, dafür sind Multistop-Flüge je nach Datum schon ab rund 600 Franken erhältlich.

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