Unterwegs im Bergell
Begegnung mit der Vergangenheit

Trotz des Bergsturzes bleibt das Bergell ein bezauberndes Ziel für Wanderer, die auch das Kulinarische schätzen.
Publiziert: 27.10.2017 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:25 Uhr
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Foto: Martin Hoch
Martin Hoch

Seit sich am 23. August oberhalb von Bondo ein Teil der Nordflanke des Piz Cengalo löste, sind Besucher der Region verun­sichert. Wir machten uns trotzdem auf und wanderten drei Tage lang entlang der Via Bregaglia von ­Maloja nach Chiavenna: Von den Nadelwäldern zu den Palmen. Dabei wählten wir die Via Panoramica auf der gegenüberliegenden Talseite von Bondo, eine ­absolut sichere Route, die ­einen nie auch nur in die Nähe des Unglücksorts bringt. Vor allem aber ist es  eine bezaubernde Gegend.

Hier auch Reisbericht über Ausflug in Soglio

Wandern in Bondo ist sicher

Kurz nach Maloja begegnen wir der Vergangenheit; die Via Bregaglia war einst ein Säumerweg. Unter grössten Anstrengungen trugen Bergbewohner die Waren der Händler den steilen Hang hinauf. Auf der gesamten Strecke zeugen Steinwege von dieser Zeit. Dazu kommen Dörfer voller historischer Steinhäuser. Neben Kultur und Geschichte fasziniert während der Wanderung die Natur, der Wandel von alpiner zu südlicher Flora, und nicht zuletzt die kulinarische Abwechslung – es ist eine Wanderung von Capuns zu Pasta und von der Nusstorte zum Gelato.

Schlemmen und geniessen

Das Filetstück der Strecke ist die zweite Tagesetappe. Sie beginnt in Vicosoprano. Über Dutzende kleine Brücken, vorbei an Wasserfällen, über Weiden und entlang schmaler Wald­wege geht es nach Soglio. Das Dorf thront über dem Tal. In seinen Gässchen verliert man das Gefühl für Zeit, und in den Restaurants sollte man unbedingt einen Kastanienkuchen verspeisen. Unterhalb von Soglio befindet sich Europas grösster Edelkastanienwald.

Tipps für Anreise

Wanderung: 3–4 Übernachtungen, 3–7 Stunden Wandern pro Tag. Wanderpakete inkl. Übernachtungen und Gepäcktransport können via Bergell Tourismus gebucht werden. viabregaglia.ch

Infos zur Lage: Aktuelle Hinweise zu den Aus­wirkungen des Berg­sturzes findet man auf Blick

Fernwanderungen: Infos graubünden.ch/weitwandern

Und hier die schönesten Wanderwege der Schweiz

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