Tomaten aus Marokko, Erdbeeren aus Spanien – meist aus dem Treibhaus. Gemüse und Früchte haben oft einen langen Weg hinter sich, müssen intensiv bewässert werden, bis sie in Plastik verpackt im Supermarkt auf uns warten. Dabei ist ganz einfach, sein eigenes Gemüse zu ziehen – oder wenigstens einen Teil davon, saisonal, biologisch und absolut frisch. Dafür braucht es weder einen grünen Daumen noch einen riesigen Garten: Blick steigt ins Beet und nimmt Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit. Dafür haben wir auf dem Dach des Ringier-Gebäudes drei Hochbeete aufgebaut. Von dort führt Gartenexpertin Scarlet Allenspach durch die Saison, Schritt für Schritt.
Wir starten mit Erbsen
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt zum Starten. Mit Erbsen! Wenn es wärmer wird, kann man ihnen beim Wachsen zuschauen. Die Hülsenfrüchtler mögen Sonne, Halbschatten genügt ihnen auch. «Wichtig ist, zu beobachten, welcher Ort wie viele Sonnenstunden abbekommt», sagt Expertin Scarlet. Die Erbsen schiessen bis zu 60 Zentimeter in die Höhe und brauchen etwas zum Festhalten und Klettern, als Rankhilfe eignet sich das Balkongeländer, man kann auch Schnüre spannen oder Stäbe in Töpfe oder Boden stecken.
Jetzt, wo es wärmer wird, spriessen die Erbsen wie Pilze aus dem Boden und sie sind bereits im Juni reif zum Ernten: «Erbsen wachsen sehr schnell und sollten noch vor der grossen Sommerhitze geerntet werden», so die Expertin. «Denn die sommerliche Hitze behagt ihnen gar nicht. Sobald es über 30 Grad ist, entwickeln die Blüten auch keine Hülsen mehr.»
Vom Beet direkt auf den Teller
Wer die Erbsen im Topf zieht, erntet nicht genug für ein ganzes Familienessen. Dennoch sind sie eine ideale Ergänzung, etwa für einen Salat. Zudem eignen sich die jungen Triebe zum Essen, in Asien kommen sie regelmässig zu Gerichten auf den Teller. Sie können roh, als Salat zubereitet oder auch ganz kurz erhitzt zu Pasta oder Risotto serviert werden. Zudem sind die Hülsenfrüchte Eiweissbomben mit hohem Vitamin-B-Anteil. Scarlet ist überzeugt: «Je schneller Kräuter oder Gemüse vom Beet auf den Teller kommt, desto besser schmeckt es und desto gesünder ist es. Denn in dem Moment, in dem man eine Pflanze erntet, setzt der Kompostprozess ein und Vitamine und Nährstoffe gehen verloren.»
Anleitung zur Aussaat
- Einen tiefen Topf mit Bio-Universal- oder Gemüseerde füllen und an einen sonnigen bis halbschattigen Standort stellen.
- Eine Rankhilfe vorbereiten. Die Pflanzen werden ca. 60 cm hoch. Das kann ein einfacher Ast sein, eine gespannte Schnur oder das Balkongeländer. Die Erbsenpflanze wird sich mit ihren kleinen spiralförmigen Trieben daran hochziehen.
- Nun stecken wir die Erbsen ca. 5 cm tief in die Erde. Am einfachsten macht man mit dem Zeigefinger ein Lochmuster mit ca. 12 cm Abstand zueinander und legt in jedes Loch eine Erbse. Dann gut angiessen.
- Wir sind nicht die Einzigen, die Erbsen mögen! Auch Vögel haben es auf das Saatgut abgesehen. Bis sich die ersten Blätter zeigen, den Topf mit etwas Vlies, Luftpolsterfolie oder Zeitungspapier abdecken.
- Schon nach wenigen Tagen werden sich die Jungpflanzen zeigen und langsam an der Rankhilfe hochklettern. Erbsen sind Schwachzehrer und kommen auch auf kargem Boden klar und müssen nicht gedüngt werden.
- Geerntet wird, sobald die Schoten prall und fest erscheinen, bis zur grossen Sommerhitze.
- Die Erbsen den Bohnen entnehmen und am besten gleich roh essen. Nach der letzten Ernte die Pflanzen bodennah zurückschneiden, so reichern die Wurzeln den Boden mit Stickstoff an.
Sie wollen wissen, wie man Setzlinge selber zieht? Scarlet Allenspach zeigt es Ihnen auf Blick.ch in nützlichen Do-it-yourself-Videos. Jede Woche zeigt unsere Expertin Ihnen neue Tipps und Tricks.
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Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
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