Hochbeete liegen im Trend. Nicht zuletzt, weil sie auch in urbanen Gebieten das Gärtnern ermöglichen. Zudem ist Unkraut jäten kaum nötig – auch Schnecken oder Mäuse machen sich so weniger an Beeren oder Gemüse zu schaffen.
Selbst auf dem Balkon einer Mietwohnung ist es möglich, sich ein Hochbeet anzulegen und frisches Gemüse oder Kräuter aus eigenem Anbau zu ernten. Der Pflegeaufwand ist relativ gering. Abgesehen von regelmässigem Giessen und gelegentlichem Düngen ist kaum Arbeit nötig. Vorausgesetzt, einige wichtige Punkte werden im Vorfeld berücksichtigt.
Passenden Standort wählen
Der Standort eines Hochbeets auf der Terrasse oder dem Balkon ist ein wichtiger Punkt, den man sich im Vorfeld überlegen sollte, bevor ein Hochbeet gekauft oder selber erstellt wird.
Wichtig dazu auch: Auf Terrassen und Balkonen müssen zum Teil Gewichtsbeschränkungen berücksichtigt werden.
Richtiges Material wählen
Hochbeete in verschiedenen Grössen und Materialien sind fertig im Fachhandel und Baumarkt erhältlich. Sie können aber mit handwerklichem Geschick auch selber erstellt werden. Anleitungen dafür findet man im Internet. Ob es ein Hochbeet aus Metall, Holz oder Stein sein soll, ist in erster Linie Geschmacksache. Dennoch gibt es in Bezug aufs Material auch weitere Faktoren, die es im Vorfeld neben den optischen Aspekten zu bedenken gilt. Hochbeete aus Holz sind beispielsweise weniger witterungsbeständig und brauchen je nach Standort und Holzart mehr Pflege.
«Qualität ist daher beim Thema Holz ein wichtiges Schlüsselwort», sagt Claudio Frisenda, von der Sager Gartengalerie AG. Der Spezialist für Hochbeete rät zu echtem Lärchenholz. «Dieses Holz eignet sich durch seine Langlebigkeit, Formstabilität, Widerstandsfähigkeit und dem dennoch angemessenen Preis im Vergleich zu anderen Harthölzern perfekt als Werkstoff für ein Hochbeet.»
Vor Weichholzalternativen rät Frisenda ab, auch wenn sie durch billige Anschaffungspreise locken: «Diese Hölzer sind sehr anfällig gegenüber Ungeziefer und anderen umweltbedingten Einflüssen. Nässe und Kälte lassen Fichte und ähnliche Hölzer, schnell marode werden. Das Holz beginnt zu modern und später sogar zu faulen. Es muss intensiver gepflegt werden und ist lange nicht so witterungsbeständig und langlebig wie richtiges Hartholz.»
Trendige Hochbeete als Hingucker
Fast unverwüstlich sind Hochbeete aus Stein oder Granit. Sie halten Jahrzehnte. Frisenda empfiehlt zur Pflege alle zwei Jahre die Nutzung eines Hochdruckstrahlers. Frisenda nennt noch einen weiteren Vorteil: «Keine andere Hochbeetvariante speichert Wärme so gut wie diese. Gleichzeitig isoliert sie im Vergleich zu Metall zum Beispiel sehr gut und schützt die Wurzeln vor extremen Temperaturen.»
Ebenfalls lange haltbar sind Hochbeete aus Metall. Die moderne Optik ist gemäss Frisenda beliebt, zumal sie auch in fast allen Formen massgefertigt werden kann und dank dünner Wandstärke eine grössere Nutzfläche zulassen wird. «Besonders schön sind rohe Metallhochbeete, welche mit der Zeit oberflächlichen Rost ansetzen. Diese moderne Anmutung macht das Hochbeet zum echten Hingucker.»
Richtige Befüllung verhindert Staunässe
Wichtig beim Hochbeet ist die korrekte Befüllung, denn Staunässe muss verhindert werden. Am Boden wird darum im Hochbeet auf der Terrasse oder dem Balkon zuerst wasserdurchlässiges Gartenvlies oder eine Drainagematte gelegt.
Dann wird die untere Hälfte mit Füllmaterial und die obere Hälfte mit guter Pflanzenerde gefüllt. Dazwischen wird nochmals eine Lage wasserdurchlässiges Vlies gelegt. Dann kann je nach Grösse und Lage das eigene Hochbeet saisonal bepflanzt werden.
Tipps vom Gärtner
Für die Bepflanzung eines Hochbeets ist jetzt noch ein guter Zeitpunkt, wie Othmar Ziswiler, Leiter im Fachbereich Handel und Endverbrauch bei Jardin Suisse, erklärt. Vor dem Pflanzen wird die Fläche im Hochbeet aufgelockert und mit Dünger versorgt. «Im Frühsommer können beispielsweise verschiedene Salate, Kohlraben, Fenchel, Blumenkohl und Lauch gepflanzt werden.» Ab dem 20. Juli bis Mitte August sei dann das Wintergemüse an der Reihe. Dazu gehörten Endivien, Zuckerhut, Federkohl, oder Winterblumenkohl», erklärt Ziswiler.
Im August ist dann Zeit, den Nüsslisalat auszusäen oder auszupflanzen. Bei einem milden Herbst kann man Nüsslisalat noch in diesem Herbst ernten. Mitte Juli bis Anfangs August ist auch die beste Zeit, um Erdbeeren zu pflanzen. Othmar Ziswiler: «So entwickeln sich die Jungpflanzen im Herbst noch zu stattlichen Pflanzen und Sie haben bereits im nächsten Mai oder Juni Erdbeeren mit schönem Fruchtbehang.»
Auch wenn ein bepflanztes Hochbeet wenig Aufwand benötigt und beispielsweise viel weniger Unkraut wächst – ganz ohne regelmässige Pflege gibt es auch auf dem Balkon nichts zu ernten. Dazu gehört auch regelmässiges Giessen, insbesondere bei den Setzlingen. «Weil im Sommer die Sonne sehr intensiv scheinen kann, können neu gepflanzte Setzlinge schnell austrocknen. Es muss darum gut angegossen und täglich kontrolliert werden, ob nachgegossen werden muss.»
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»
Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.
Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»