Heute ist ein besonderer Tag. Wobei sich besonders nicht etwa auf einen Feiertag oder eine spezielle Tradition bezieht. Ganz im Gegenteil. Fühlst du dich heute müde, deprimiert und ausgelaugt – möchtest du am liebsten wieder nach Hause? Ein richtig düsterer Wochenstart? Kein Grund, zu verzweifeln. Denn heute ist offiziell der deprimierendste Tag des Jahres.
Was ist Blue Monday?
«Blue Monday» (blauer Montag), wie der schwärzeste Tag genannt wird, hat Cliff Arnall, Psychologe an der Universität Cardiff, im Jahr 2005 ins Leben gerufen. Darauf gekommen ist er laut «The Independent Online» mit einem mathematischen Gleichungssystem. Arnall fand heraus, dass die meisten Menschen just am heutigen Tag einfach pechschwarz sehen. Das Wetter ist schlecht, es wird immer noch rasch dunkel. Die Weihnachtseinkäufe haben das Portemonnaie vollends geleert, die Vorsätze fürs neue Jahr sind schon wieder gebrochen.
Warum fühlen wir uns so traurig?
Doch das ist noch nicht alles. «Am Wochenende stehen wir später auf. So gehen wir am Sonntag auch später ins Bett und wachen am Montag mürrisch auf», sagt Phillip Hodson, Assistent bei der britischen Beratungsvereinigung. Dazu kommt, dass wir gemäss Hodson weniger zufrieden sind mit unserem Äusseren, weil wir über die Festtage wahre Essgelage hatten. Natürlich haben die Experten aber auch Ratschläge parat. Sport, ein gutes Gespräch, das Lesen eines spannenden Buches, ein Spaziergang oder ein feiner Tee sind Tipps gegen den «Kater» am blauen Montag.
Wann ist Blue Monday?
Der deprimierendste Tag des Jahres wird mithilfe einer Formel berechnet.
[W + (D-d)] x Tq ÷ [M x Na]
Sie berücksichtigt unter anderem Parameter wie die nachweihnachtliche Schwermut, die bereits wieder gebrochenen guten Vorsätze für das neue Jahr und die Temperaturen. Genauer: das Wetter (W), die Schulden (D) abzüglich des Januar-Gehalts (d), die Zeit seit Weihnachten (T), die Zeit, seit der die guten Vorsätze gescheitert sind (q), das Motivationsloch, in dem man gerade steckt (M) und das Gefühl der Notwendigkeit, etwas unternehmen (Na) zu müssen. Kein Wunder, dass bei vielen Menschen in diesen Tagen die Laune sinkt.
Alles nur ein Gag?
So seriös die Formel auch erscheint – wissenschaftlich belegt ist der Blue Monday nicht. In der Tat waren Arnalls Forschungen seinerzeit vom Reiseunternehmen Sky Travel beauftragt worden, vermutlich mit dem Ziel, mehr Ferienreisen in sonnige Länder verkaufen zu können.
Was es aber wirklich gibt, ist das Phänomen der sogenannten Winterdepression. Diese hängt vor allem vom Lichtmangel der Wintermonate und genetischen Faktoren ab. Im Unterschied zu einer «richtigen» Depression ist die «Winterdepression» saisonal bedingt und vergeht in der Regel wieder, sobald es Frühling wird.