Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung an Depressionen. In der Schweiz sind es laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) etwa neun Prozent der Einwohner. BLICK hat bei Beatrice Styger (62), Gründerin und Schulleiterin der Medicus Fachschule für Naturheilkunde, nachgefragt und eine Liste mit Kräutern und Nahrungsmittel erstellt, die im Winter die Stimmung heben.
Johanniskraut als Stimmungsaufheller
Johanniskraut ist das Antidepressivum der Heilpflanzen. «Besonders in den Novembertagen, wo das Lichtangebot durch anhaltenden Nebel und trübe Witterung nicht vorhanden ist, wirkt das Johanniskraut aufhellend», erklärt Styger. Weiter führt die Spezialistin für Naturheilkunde an, dass bei Menschen, die viel im Büro sitzen und sich lange in künstlich beleuchteten Räumen aufhalten, Johanniskraut aufhellend wirken und gegen Verstimmungen helfen könne.
Eine gute Mischung als Kombinationstherapie habe sich bei Johanniskraut Passionsblume und Baldrian bewährt: «Das stimmungsaufhellende Johanniskraut mit der spannungs- und angstlösenden Passionsblume und dem beruhigenden schlaffördernden Baldrian kombiniert, kann die Wirkintensität deutlich verstärkt werden», sagt Styger. Die Dosis und Zusammensetzung werde durch die Drogerie bestimmt.
Safran gegen Depressionen
«Schon in der Antike wusste man, dass Safran Melancholie entgegenwirkt», so Styger. In der Volksmedizin werde Safran zur Beruhigung der Nerven eingesetzt. Die Pflanze enthält stimmungsaufhellende Botenstoffe wie Serotonin, Norepinephrin und Dopamin.
Wermutkraut belebt Körper und Geist
«Die Bitterkeit und das Aroma von Wermut sind so ausgeprägt und durchdringend, dass die Pflanze zum Symbol für die bitteren Aspekte des Lebens geworden ist», führt Styger aus. Wermutkraut soll das Interesse am Leben und an der Aktivität wecken und die Belebung des Stoffwechsels fördern. Das Kraut wirkt ausserdem appetitanregend: «Wer eine Zubereitung aus Wermut einnimmt, wird wach und präsent.»
Löwenzahn für den Stoffwechsel
«Löwenzahn fördert die Stoffwechselaktivität der Leber, die zuständig für eine rege Umwandlungsaktivität von chemischen Substanzen ist», weiss die Spezialistin für Naturheilkunde. Eine Löwenzahn-Urtinktur soll Stauungen und Erstarrung in Geist und Körper lösen und dadurch neue Lebenskraft vermitteln.
Taubnessel bei Schlafproblemen
Taubnessel werde in der Volksmedizin oft als Schlaf- oder Nervenmittel eingesetzt: «Beim Winterblues ist es oft so, dass man eigentlich immer müde ist, aber trotzdem innerlich so unruhig, dass der Schlaf einfach nicht kommen will. Da hilft Taubnessel», so Styger.
Nicht zu viel Fett
Generell sollte man nicht zu viel Fett zu sich nehmen. Eine Gruppe von Forschern an der Universität Regensburg fand heraus, dass eine fetthaltige Ernährung zu postnataler Depression bei Müttern führen kann. Wenn man Fette zu sich nimmt, ist es wichtig, auf die Qualität von diesem zu achten. Rapsöl beispielsweise besteht aus hochwertigen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auch heisst es, dass Omega-3-Fettsäuren Depressionen vorbeugen und das Risiko an einer Depression zu erkranken, um bis zu 30 Prozent senken können.
Genug Zink aufnehmen
Wissenschaftler des Instituts für Pharmakologie der polnischen Akademie der Wissenschaften kamen zum Schluss, dass Zinkmangel eng mit Depressionen in Verbindung steht. Zink ist ein wichtiger Mineralstoff, der vor allem in tierischen Produkten vorkommt. Ein starkes Immunsystem steht immer in Zusammenhang mit Zink.
Fleisch, Käse oder Austern sind gute Zink-Lieferanten. Vegetarier oder Veganer können das nötige Zink über Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne, Haferflocken oder grüne Erbsen aufnehmen.
Zink sorgt für schöne Haut und Haare, stärkt das Immunsystem und hilft beim Muskelaufbau – ohne Zink funktioniert der Stoffwechsel nicht mehr. Doch ein Drittel der Menschheit leidet unter Zinkmangel.
Zink sorgt für schöne Haut und Haare, stärkt das Immunsystem und hilft beim Muskelaufbau – ohne Zink funktioniert der Stoffwechsel nicht mehr. Doch ein Drittel der Menschheit leidet unter Zinkmangel.