Nicht eine Frage der Menge
Sättigungsgefühl: Kopf trickst Magen aus

Wie satt wir uns fühlen, hängt offenbar nicht nur damit zusammen, wie viel wir essen, sondern auch damit, wie viel wir glauben, gegessen zu haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie, in der sich Studienteilnehmer unterschiedlich satt fühlten, obwohl sie exakt das Gleiche gefrühstückt hatten.
Publiziert: 13.09.2017 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:08 Uhr
Bei der Sättigung haben unsere Vorstellung und Erwartung vom und ans Essen einen grösserein Einfluss als bisher angenommen.
Foto: Thinkstock Images

Das Sättigungsgefühl tritt bei jedem Menschen zwar individuell ein, trotzdem lassen sich allgemeine Tendenzen unseres Essverhaltens und des Eintretens eines Sättigungsgefühls erforschen. Ergebnisse von Wissenschaftlern der Sheffield Hallam University zeigen nun, dass dabei weniger die Menge des Essens als mehr die Erwartung ans Essen eine Rolle spielen könnte.

Im Rahmen der Studie haben Forscher in Grossbritannien 26 Testpersonen ein Omelett bestehend aus drei Eiern zum Frühstück gegeben. Manche Studienteilnehmer bekamen die Information, dass das Omelett aus zwei, andere, dass es aus vier Eiern bestehen würde. Zum Mittagessen bekamen die Testpersonen zudem ein Nudelgericht.

Erwartung trickst den Magen aus

Die Forscher fanden heraus, dass Studienteilnehmende, die davon ausgingen, dass sie ein Omelett aus zwei Eiern essen würden, sich im Durchschnitt zwei Stunden später hungriger fühlten als jene, die meinten vier Eier gegessen zu haben. Dies zeigte sich auch beim Mittagessen: Testpersonen im Glauben nur zwei Eier gegessen zu haben assen mehr vom mittäglichen Nudelgericht und nahmen über den Tag gesehen mehr Kalorien zu sich, wie Studienleiter Steven Brown auf einer Psychologen-Tagung in Cardiff, Grossbritannien, berichtete.

Demnach kann offenbar allein die Erwartung einer Person das spätere Gefühl von Hunger und Sättigung beeinflussen. Ein ähnlicher Effekt hatte sich auch schon in früheren Studien gezeigt, zum Beispiel bei Flüssigkeiten wie Getränken oder bei halbfesten Nahrungsmitteln wie Smoothies oder Suppen.

Ergebnisse bestätigen sich in Blutuntersuchungen

Die Wissenschaftler hatten darüber hinaus Blutproben von den Teilnehmern analysiert und einen genaueren Blick auf das Hungerhormon Ghrelin geworfen. Dabei stellte sich heraus, dass das unterschiedlich starke Hungergefühl und Unterschiede beim späteren Verzehr von Kalorien keine körperliche Reaktion auf das Verzehrte war.

Um zu erforschen, welche Rolle die Erwartungshaltung gegenüber einem Gericht für spätere Hungergefühle und die Kalorienaufnahme spiele, könnte demnach die Erinnerung an die Nahrungsaufnahme ein geeigneteres Ziel sein als körperliche Veränderungen, so die Forscher. (aponet)

Fehlendes Sättigungsgefühl: Ursachen

Neben der Erwartung ans Essen spielen auch andere Faktoren beim Sättigungsgefühl eine Rolle. So ist z.B. bekannt, dass schnelles Essen dazu führen kann, dass man sich überisst. Das Sättigungsgefühl tritt erst ca. 20 Minuten nach der Nahrungsaufnahme ein. Auch das moderne Essverhalten spielt hat seinen Einfluss: Das Essen dient häufig nicht allein der Stillung des Hungers, sondern auch jener von Gelüsten und Bedürfnissen sowie Stressabbau etc. Langsames und bewusstes Essen kann also zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Nahrungsaufnahme und Sättigungs- bzw. Körpergefühl führen. Zudem lässt sich so das Essen auch besser geniessen.

Neben der Erwartung ans Essen spielen auch andere Faktoren beim Sättigungsgefühl eine Rolle. So ist z.B. bekannt, dass schnelles Essen dazu führen kann, dass man sich überisst. Das Sättigungsgefühl tritt erst ca. 20 Minuten nach der Nahrungsaufnahme ein. Auch das moderne Essverhalten spielt hat seinen Einfluss: Das Essen dient häufig nicht allein der Stillung des Hungers, sondern auch jener von Gelüsten und Bedürfnissen sowie Stressabbau etc. Langsames und bewusstes Essen kann also zu einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Nahrungsaufnahme und Sättigungs- bzw. Körpergefühl führen. Zudem lässt sich so das Essen auch besser geniessen.

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