Das Melanom ist die fünfthäufigste Krebsart in der Schweiz. Rund 2500 Menschen erkranken jährlich. Vonseiten der Krebsprävention heisst es, dass zur frühzeitigen Erkennung Muttermale beobachtet und allfällige Veränderungen einem Facharzt gezeigt werden sollten. Das stimmt zwar, aber Forscher haben nun herausgefunden, das ein grosser Teil der Erkrankungen nicht auf Langzeit-Muttermale zurückgeht.
Mit nur 29% entstehen lediglich knapp ein Drittel der Hauttumore aus vorher vorhandenen Muttermalen. Das ist das Ergebnis der neuen Studie, für die Forscher der Universität Modena und Reggio Emilia in Italien Daten aus 38 Studien und über 20'000 Melanomen ausgewertet hatten. Mit 71% bildeten sich die grosse Mehrheit der sogenannten Melanome dagegen in Form von neuen Flecken auf der Haut, wie die Wissenschaftler im «Journal of the American Academy of Dermatology» berichten.
Forscher vermuten unterschiedliche Heilungsprognosen
Melanome, die sich aus einem Muttermal entwickelten, waren in der Regel dünner als andere Melanome. Dies deute darauf hin, dass Betroffene, deren Hautkrebs aus einem Muttermal entstand, eine bessere Prognose haben könnten, so die Vermutung der Forscher.
Da die Krankheit häufiger als neuer Fleck entstehe, sei es wichtig, sich mit allen Muttermalen auf der eigenen Haut vertraut zu machen und auch nach neuen Hautveränderungen Ausschau zu halten, so der Rat von Dermatologin und Studienautorin Dr. Caterina Longo.
Weiterhin gilt: Selbstkontrolle kann Früherkennung ermöglichen
Insgesamt raten Hautärzte, die Haut in regelmässigen Abständen selbst zu untersuchen und den Partner oder eine andere nahestehende Person zu bitten, einen Blick auf Bereiche zu werfen, die selbst nur schwer zu ersehen sind, wie zum Beispiel Stellen am Rücken. Verdächtige und sich verändernde Flecken, die jucken oder bluten, sollten von einem Hautarzt begutachtet werden. (aponet)