Jedes Jahr werden etwa 200.000 Menschen mit Alzheimer-Demenz diagnostiziert. Alzheimer ist etwa für 60 Prozent aller Demenz-Erkrankungen verantwortlich. Die Krankheit tritt am häufigsten bei Personen über 65 auf. Betroffene sind immer weniger in der Lage, den Alltag selbst zu meistern. Einmal erkrankt, nimmt die Leistung des Hirns stetig ab. Das ist auch für die Angehörigen eine grosse Belastung.
So schrecklich die Diagnose Alzheimer für Betroffene auch ist: Dank richtiger Behandlung und Pflege ist weiterhin eine hohe Lebensqualität möglich. Insgesamt 61 Prozent der über 70-Jährigen treibt die Sorge vor der Alzheimer-Krankheit um. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).
Diese 10 Symptome deuten auf Alzheimer hin:
- Gedächtnislücken
- Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen
- Probleme mit gewohnten Tätigkeiten
- Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme
- Wahrnehmungsstörungen
- Neue Sprach- und Schreibschwäche
- Verlegen von Gegenstände
- Eingeschränktes Urteilsvermögen
- Verlust von Eigeninitiative und Rückzug aus dem sozialen Leben
- Persönlichkeitsveränderungen, Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund
Alzheimer ist eine schreckliche Krankheit, gegen die es noch keine Therapie gibt. Aber man weiss inzwischen ziemlich gut, wie man das Risiko minimieren und die Heilungschancen verbessern kann. Hier sind die wichtigsten Tipps.
Alzheimer ist eine schreckliche Krankheit, gegen die es noch keine Therapie gibt. Aber man weiss inzwischen ziemlich gut, wie man das Risiko minimieren und die Heilungschancen verbessern kann. Hier sind die wichtigsten Tipps.
Diese Symptome deuten auf normale altersbedingte Veränderungen hin:
- Namen oder Verabredungen werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert
- Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig anstehen
- Gelegentlicher Hilfebedarf beim Umgang mit anspruchsvollen Alltagsanforderungen, zum Beispiel dem Programmieren des Fernsehers
- Sich dann und wann im Wochentag zu irren und es später zu merken
- Verändertes oder verringertes Sehvermögen, zum Beispiel aufgrund von Linsentrübung
- Ab und zu nicht das richtige Wort zu finden
- Dinge hin und wieder zu verlegen und dann wiederzufinden
- Eine unüberlegte oder schlechte Entscheidung zu treffen
- Sich manchmal überfordert zu fühlen durch Anforderungen bei der Arbeit, in der Familie oder durch soziale Verpflichtungen
- Irritation, wenn geregelte Alltagsabläufe geändert oder unterbrochen werden
Wie ist das, wenn man krankhaft vergisst? Unser Reporter begleitete ein Jahr lang eine Demenz-Patientin und ihre Partnerin.
Wie ist das, wenn man krankhaft vergisst? Unser Reporter begleitete ein Jahr lang eine Demenz-Patientin und ihre Partnerin.
Grundsätzlich gilt: Wer sich Sorgen um sein Gedächtnis macht, sollte immer einen Hausarzt aufsuchen. Denn nur durch eine medizinische Untersuchung kann der Arzt feststellen, was die Ursache von Gedächtnisproblemen ist. Eine Selbstdiagnose ist nicht möglich. Im Falle einer Alzheimer-Erkrankung sollte möglichst frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden. Die Medikamente, die den Verlauf verzögern können, wirken am besten zu Beginn der Krankheit.
Ein nur 15-minütiges Telefongespräch reicht aus, mental gesunde Menschen zuverlässig von Patienten mit leichten kognitiven Störungen zu unterscheiden und leichte Demenzformen von einer manifesten Alzheimer-Erkrankung zu differenzieren. Das ist das Ergebnis einer vergleichenden Studie aus Indien.
Nachuntersuchungen bei Demenz besonders wichtig
Solche laufenden Nachuntersuchungen sind gerade bei neurologischen Defiziten - egal ob es sich dabei um milde Formen von kognitiven Störungen oder eine ausgeprägte Alzheimer-Erkrankung handelt - besonders wichtig. Zwar verfügen Experten bereits jetzt über ein breites Spektrum an Testinstrumenten, mit denen sich die diversen Krankheitsformen nicht nur unterscheiden sondern auch das Fortschreiten der Erkrankung zuverlässig feststellen lassen. Allerdings sind derartige Tests aufwendig und können die Gesundheitssysteme insbesondere in bevölkerungsreichen und weniger entwickelten Weltregionen leicht überfordern.
Test über Telefongespräch
Um das Spektrum solcher Evaluierungsinstrumente zu erweitern, haben die indischen Experten einen neuartigen Test entwickelt, der sich auch in einem kurzen Telefongespräch durchführen lässt. Der sogenannte FACT-Test (FACT= fifteen-minute assessment of cognition over the telephone) besteht aus 27 Items, mit denen sich Aufmerksamkeit, Orientierung, Gedächtnisleistung, sprachliche Fähigkeiten sowie die Handlungsfähigkeit der befragten Personen ermitteln lassen sollen. «Unser Ziel war es herauszufinden, ob wir in nur 15 Minuten auch bei Menschen, die von sich aus nicht ins Krankenhaus kommen können, das Vorliegen einer Demenz feststellen können», erklärt Studienautorin Dr. Ratnavalli Ellajosyula vom Manipal Hospital in Bangalore.
Um festzustellen, ob FACT ähnlich zuverlässig ist wie etablierte Testverfahren, haben die indischen Wissenschaftler den Fragebogen unter Studienbedingungen getestet. Dafür wurden 22 Patienten mit milden kognitiven Störungen, 20 weitere mit Alzheimer-Diagnose sowie 23, nach Alter und Bildungsgrad dazu passende gesunde Teilnehmer am Telefon interviewt. Die teilnehmenden Patienten waren eine Woche davor im Krankenhaus einem bewährten Testverfahren (Addenbrookes Cognitive Examination, ACE III) unterzogen worden.
FACT bringt Alzheimer-Studien voran
Die vorgelegten Resultate stimmen die Entwickler optimistisch: «Wir konnten zeigen, dass FACT ein mit ACE III vergleichbares und effizientes Instrument zur Feststellung leichter kognitiver Störungen und zum Monitoring von Alzheimer-Patienten ist», so Dr. Ellajosyula. «Das eröffnet neue Möglichkeiten für den klinischen Alltag und die Forschung im Bereich der frühen Intervention und beim Monitoring des fortschreitenden Verfalls kognitiver Fähigkeiten.»
Die Forscher gehen davon aus, dass FACT in Zukunft in epidemiologischen Studien als Screening-Instrument eingesetzt werden könnte. «Damit könnte man das Problem vermeiden, dass Menschen bei persönlichen Befragungen unkooperativ oder nicht anzutreffen sind. In Indien sind Mobiltelefone in allen Bevölkerungsgruppen weit verbreitet», so Dr. Ellajosyula. «FACT kann außerdem vielfältig verwendet werden: Zur Diagnose milder kognitiver Beeinträchtigungen, zur Beobachtung, ob diese sich zu einer Alzheimer-Erkrankungen weiterentwickeln, um das Fortschreiten der Krankheit zu messen und sogar um zu evaluieren, wie Patienten auf eine Medikation, zum Beispiel im Rahmen einer Studie, ansprechen. Weitere Studien sind erforderlich und wir hoffen, dass der Test auch in anderen Ländern eingesetzt wird, insbesondere in Regionen mit wenig Ressourcen.»
Ein nur 15-minütiges Telefongespräch reicht aus, mental gesunde Menschen zuverlässig von Patienten mit leichten kognitiven Störungen zu unterscheiden und leichte Demenzformen von einer manifesten Alzheimer-Erkrankung zu differenzieren. Das ist das Ergebnis einer vergleichenden Studie aus Indien.
Nachuntersuchungen bei Demenz besonders wichtig
Solche laufenden Nachuntersuchungen sind gerade bei neurologischen Defiziten - egal ob es sich dabei um milde Formen von kognitiven Störungen oder eine ausgeprägte Alzheimer-Erkrankung handelt - besonders wichtig. Zwar verfügen Experten bereits jetzt über ein breites Spektrum an Testinstrumenten, mit denen sich die diversen Krankheitsformen nicht nur unterscheiden sondern auch das Fortschreiten der Erkrankung zuverlässig feststellen lassen. Allerdings sind derartige Tests aufwendig und können die Gesundheitssysteme insbesondere in bevölkerungsreichen und weniger entwickelten Weltregionen leicht überfordern.
Test über Telefongespräch
Um das Spektrum solcher Evaluierungsinstrumente zu erweitern, haben die indischen Experten einen neuartigen Test entwickelt, der sich auch in einem kurzen Telefongespräch durchführen lässt. Der sogenannte FACT-Test (FACT= fifteen-minute assessment of cognition over the telephone) besteht aus 27 Items, mit denen sich Aufmerksamkeit, Orientierung, Gedächtnisleistung, sprachliche Fähigkeiten sowie die Handlungsfähigkeit der befragten Personen ermitteln lassen sollen. «Unser Ziel war es herauszufinden, ob wir in nur 15 Minuten auch bei Menschen, die von sich aus nicht ins Krankenhaus kommen können, das Vorliegen einer Demenz feststellen können», erklärt Studienautorin Dr. Ratnavalli Ellajosyula vom Manipal Hospital in Bangalore.
Um festzustellen, ob FACT ähnlich zuverlässig ist wie etablierte Testverfahren, haben die indischen Wissenschaftler den Fragebogen unter Studienbedingungen getestet. Dafür wurden 22 Patienten mit milden kognitiven Störungen, 20 weitere mit Alzheimer-Diagnose sowie 23, nach Alter und Bildungsgrad dazu passende gesunde Teilnehmer am Telefon interviewt. Die teilnehmenden Patienten waren eine Woche davor im Krankenhaus einem bewährten Testverfahren (Addenbrookes Cognitive Examination, ACE III) unterzogen worden.
FACT bringt Alzheimer-Studien voran
Die vorgelegten Resultate stimmen die Entwickler optimistisch: «Wir konnten zeigen, dass FACT ein mit ACE III vergleichbares und effizientes Instrument zur Feststellung leichter kognitiver Störungen und zum Monitoring von Alzheimer-Patienten ist», so Dr. Ellajosyula. «Das eröffnet neue Möglichkeiten für den klinischen Alltag und die Forschung im Bereich der frühen Intervention und beim Monitoring des fortschreitenden Verfalls kognitiver Fähigkeiten.»
Die Forscher gehen davon aus, dass FACT in Zukunft in epidemiologischen Studien als Screening-Instrument eingesetzt werden könnte. «Damit könnte man das Problem vermeiden, dass Menschen bei persönlichen Befragungen unkooperativ oder nicht anzutreffen sind. In Indien sind Mobiltelefone in allen Bevölkerungsgruppen weit verbreitet», so Dr. Ellajosyula. «FACT kann außerdem vielfältig verwendet werden: Zur Diagnose milder kognitiver Beeinträchtigungen, zur Beobachtung, ob diese sich zu einer Alzheimer-Erkrankungen weiterentwickeln, um das Fortschreiten der Krankheit zu messen und sogar um zu evaluieren, wie Patienten auf eine Medikation, zum Beispiel im Rahmen einer Studie, ansprechen. Weitere Studien sind erforderlich und wir hoffen, dass der Test auch in anderen Ländern eingesetzt wird, insbesondere in Regionen mit wenig Ressourcen.»