Für Sie degustiert: Spanien total!
Atemberaubende Magnum-Vertikale von Vega Sicilia

Vega Sicilia ist Kult! Zum 40-Jahr-Jubiläum der Besitzerfamilie Alvarez gabs in Girona eine unglaubliche Magnum-Vertikale von 40 Jahrgängen. Blick-Weinredaktor Alain Kunz war dabei. Und er verrät sein persönliches Best of Spain.
Publiziert: 22.09.2022 um 19:14 Uhr
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Blick-Redaktor Alain Kunz und die 40 Magnums im Celler de Can Roca.
Foto: zVg
Alain Kunz

Es gibt Weinanlässe, die sind einfach ein bisschen spezieller als andere. Derjenige hier ist ein solcher: Da gehts um Vega Sicilia, die prestigeträchtigste Marke Spaniens. Und um das El Celler de Can Roca in Girona, das 2013 und 2015 zum besten Restaurant der Welt erkoren wurde und heute Ikonenstatus geniesst.

Also, es ergab sich, dass … Pablo Alvarez und seine Familie die Weinwelt nach Katalonien einlud, um mit ihr das 40-Jahr-Jubiläum zu feiern. Denn vor 40 Jahren kaufte David Alvarez Vega Sicilia, die 1842 in Valbuena de Duero gegründete Bodega, die damals ihre Weine an befreundete Aristokraten und an das Königshaus zu verschenken pflegte. Pablo, der aus Bilbao stammt und Recht studiert hat, modernisierte den Keller und machte die Weine zu einem Synonym für zeitlose Eleganz.

Unergründliche Zeitlosigkeit

Zeitlos. Wörtlich zu nehmen. Denn das ist es mitunter, was Vega Sicilia und seinen Mythos ausmacht: Die lange Reifedauer! Mindestens zehn Jahre reift der Unico auf dem Gut in der Ribera del Duero, bevor er auf den Markt kommt. Und dann steht diesem einzigartigen Wein ein fast schon unendliches Leben bevor. Der älteste verkostete Jahrgang war der 1960er – und der wirkte kein bisschen müde. Im Gegenteil!

Warum ist das so? Pablo Alvarez zuckt im Gespräch mit Blick mit den Schultern. «Wissen Sie was? Ich weiss es auch nicht. Es ist wohl die Arbeit im Weinberg. Was ich aber weiss: Aber wenn ein Wein derart lange braucht bis zur Reife, ist es nicht erstaunlich, dass er derart langlebig ist.»

Die uralte Kundenliste

Doch es sind weitere Dinge, die den Mythos begründen. Die eigenen Korken, die Vega Sicilia auf dem 1000-Hektar-Anwesen von den eigenen Korkbäumen nimmt. Die halbe Million Eichen, die bereits existieren und die weitere halbe Million, die gepflanzt wird, bis man alle Barriques selber herstellen kann. Die uralte Kundenliste mit 3700 Namen, für die es eine Warteliste mit 2500 Namen gibt. Nur wer auf dieser Liste steht, kann in Spanien Vega Sicilia kaufen. Die Berechtigung kann vererbt werden. Da können wir nur festhalten: Zum Glück werden siebzig Prozent der Produktion exportiert. So sind wir in der Schweiz gesegnet, denn da kann jedermann zuschlagen. «Der Schweizer Markt ist für uns enorm wichtig», sagt Don Pablo. «Er ist nach den USA und Mexiko der drittgrösste Exportmarkt.» So ist das eben: Je teurer, desto Schweiz …

Weitere Details zur Bodega finden sie unter diesem Link, nach dem Blick-Besuch 2019: Vega Sicilia - der Wein, den man verebt.

Und der Lieblingsjahrgang des Bosses? «Nun, 1962 oder 1968 sind absolut grossartig! Auch 1981. Mittlerweile und aktuell ist es vielleicht 1970.» Legen wir los mit den 40 Jahrgängen, bei denen vor allem die älteren glänzen. Einer gar mit der Perfektionsnote 20!

Die Vertikale «40 Magnums for 40 years»
  • 2014: 18,5/20
  • 2013: 19/20
  • 2012: 19/20 (Potenzial: 19,5/20)
  • 2011: 18/20
  • 2010: 19/20
  • 2009: 18,75/20
  • 2008: 18,75/20
  • 2007: 18,5/20
  • 2006: 18,75/20
  • 2005: 19,5/20
  • 2004: 18/20
  • 2003: 19/20
  • 2002: Ausladend-komplex, Tabak, knackig, royal elegant, enorm tief, viel Schmelz, viel Charme, vertikal, präzise Säure und Tannine, immer schlank bleibend, trinkig, totale Frische, Fülle, Superfinish. Immer noch viel zu jung! Score: 19,75/20
  • 2000: 19/20
  • 1999: 18/20
  • 1998: 19.5/20
  • 1996: 18,75/20
  • 1995: 18,25/20
  • 1994: 19,5/20
  • 1991: 19/20
  • 1990: 19/20
  • 1989: 17,5/20
  • 1987: 19/20
  • 1986: 18/20
  • 1985: 19,25/20
  • 1983: 17,75/20
  • 1982: 17/20 (unsaubere Flasche, Brett-Fehlton, möglicherweise auch leichter Korkgeschmack)
  • 1981: 18,25/20
  • 1980: 19.5/20
  • 1979: 17,5/20
  • 1976: 19/20
  • 1975: 18,75/20
  • 1974: 19,25/20
  • 1973: 17,75/20
  • 1972: 18,75/20
  • 1970: Hoch komplexe Nase, etwas Rauch, Espresso, dunkle Früchte, Amarenakirschen, mineralisch, minim erdig, alles in der Reihe, alles da, alles schön saturiert, alles im richtigen Mass. Wow! Im Gaumen schlicht perfekt, schmelzige Tannine, Säure, unglaubliche Frische, total ausgewogen, alle Komponenten in perfekter Harmonie, Mundfülle, unfassbar lang! So sieht das Weinparadies aus. Die Erfüllung. Der Wahnsinn! Ich hatte diesen Wein schon vor und zehn Jahren mit der Maximalpunktzahl geehrt. Der 70er kriegt sie erneut: 20/20!!!
  • 1968: Dezent komplexe Nase, ätherisch, Medizinaltouch, frisch, vornehmlich rotbeerig, smart, enorm viel Charme, präzis getimte und knackige Säure, Tiefe, reife, feinkörnige Tannine, Superstruktur, minzig, unfassbar trinkig, unfassbar lang! Score. 19,75/20
  • 1965: 18/20
  • 1962: 18,75/20
  • 1960: 18,75/20

(Die Weine der ungeraden Jahrgänge wurden beim Essen degustiert, weshalb diese Noten mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen sind. Den Vega Sicilia Unico gibts für 339 statt 425 Franken für den aktuellen Jahrgang 2012 bei www.moevenpick-wein.com)

Ein Bild für Götter: Die 40 Magnums Vega Sicilia Unico im Celler de Can Roca.
ALAIN KUNZ
  • 2014: 18,5/20
  • 2013: 19/20
  • 2012: 19/20 (Potenzial: 19,5/20)
  • 2011: 18/20
  • 2010: 19/20
  • 2009: 18,75/20
  • 2008: 18,75/20
  • 2007: 18,5/20
  • 2006: 18,75/20
  • 2005: 19,5/20
  • 2004: 18/20
  • 2003: 19/20
  • 2002: Ausladend-komplex, Tabak, knackig, royal elegant, enorm tief, viel Schmelz, viel Charme, vertikal, präzise Säure und Tannine, immer schlank bleibend, trinkig, totale Frische, Fülle, Superfinish. Immer noch viel zu jung! Score: 19,75/20
  • 2000: 19/20
  • 1999: 18/20
  • 1998: 19.5/20
  • 1996: 18,75/20
  • 1995: 18,25/20
  • 1994: 19,5/20
  • 1991: 19/20
  • 1990: 19/20
  • 1989: 17,5/20
  • 1987: 19/20
  • 1986: 18/20
  • 1985: 19,25/20
  • 1983: 17,75/20
  • 1982: 17/20 (unsaubere Flasche, Brett-Fehlton, möglicherweise auch leichter Korkgeschmack)
  • 1981: 18,25/20
  • 1980: 19.5/20
  • 1979: 17,5/20
  • 1976: 19/20
  • 1975: 18,75/20
  • 1974: 19,25/20
  • 1973: 17,75/20
  • 1972: 18,75/20
  • 1970: Hoch komplexe Nase, etwas Rauch, Espresso, dunkle Früchte, Amarenakirschen, mineralisch, minim erdig, alles in der Reihe, alles da, alles schön saturiert, alles im richtigen Mass. Wow! Im Gaumen schlicht perfekt, schmelzige Tannine, Säure, unglaubliche Frische, total ausgewogen, alle Komponenten in perfekter Harmonie, Mundfülle, unfassbar lang! So sieht das Weinparadies aus. Die Erfüllung. Der Wahnsinn! Ich hatte diesen Wein schon vor und zehn Jahren mit der Maximalpunktzahl geehrt. Der 70er kriegt sie erneut: 20/20!!!
  • 1968: Dezent komplexe Nase, ätherisch, Medizinaltouch, frisch, vornehmlich rotbeerig, smart, enorm viel Charme, präzis getimte und knackige Säure, Tiefe, reife, feinkörnige Tannine, Superstruktur, minzig, unfassbar trinkig, unfassbar lang! Score. 19,75/20
  • 1965: 18/20
  • 1962: 18,75/20
  • 1960: 18,75/20

(Die Weine der ungeraden Jahrgänge wurden beim Essen degustiert, weshalb diese Noten mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen sind. Den Vega Sicilia Unico gibts für 339 statt 425 Franken für den aktuellen Jahrgang 2012 bei www.moevenpick-wein.com)

Die weiteren Weine von Vega Sicilia

Insgesamt produziert die Gruppe Tempos Vega Sicilia rund 1,5 Millionen Flaschen jährlich. Davon 60'000 Flaschen Unico. Die weiteren Weingüter sind Alión, Pintia, Tokaj Oremus, Benjamin de Rothschild & Vega Sicilia (für Macan in der Rioja) und seit kurzem Deiva. Diese neue Kellerei ist im Bau, und zwar in der Region Rias Baixas in Galizien, um Weissweine zu kreieren, zwei Albariños: Deiva (zwei Jahre Reife) und der Premium-Wein Amela (drei Jahre Reife). Der erste Jahrgang Deiva wird 2023 sein, der 2025 auf den Markt kommen wird.

  • Valbuena 5° Ribera del Duero DO 2018 (Foto): Expressiv, rauchig, dunkle Früchte, enorme Tiefe, Würze, Erdigkeit, trotz der Power sehr charmant, schmelzig, mineralisch, samten, schöne Säure, mächtig, konzentriert, lang! Score: 17,5/20 (159 Franken für Jahrgang 2017)
  • Alion Ribera del Duero DO 2017: Ausladend, dunkle Frucht, Würze, Tiefe, Power, enorm dicht verwoben, samten, fast plüschig, dennoch trinkig bleibend, dezente Säure und Tannine, Mundfülle, Minze, lang. Aber halt schon ein Powerbrocken! Score: 17,75/20 (85 Franken für Jahrgang 2018)
  • Pintia Toro DO 2017: Tief, Espresso, erdig, Brombeeren, erstaunlich schlank, knackig, sehr frisch, Flieder, hoch elegant, enormer Druck, ätherisch, lang. Score: 18/20 (63 Franken)
  • Furmint Petracs Tokaji Tokaj-Oremus 2017 (trockener Einzellagen-Furmint, 2000 bis 3000 Flaschen jährlich): Mineralisch, apfelig, Zitrus, buttrig, Schmelz, Power, präsente Säure, Tannenadeln, Bittermandeln, Fülle, schönes Finish. Score: 17,5/20 (75 Franken).

(Die Weine von Tempos Vega Sicilia gibts bei www.moevenpick-wein.com)

Der Zweitwein von Vega Sicilia: Valbuena ist auch Kult geworden.
ALAIN KUNZ

Insgesamt produziert die Gruppe Tempos Vega Sicilia rund 1,5 Millionen Flaschen jährlich. Davon 60'000 Flaschen Unico. Die weiteren Weingüter sind Alión, Pintia, Tokaj Oremus, Benjamin de Rothschild & Vega Sicilia (für Macan in der Rioja) und seit kurzem Deiva. Diese neue Kellerei ist im Bau, und zwar in der Region Rias Baixas in Galizien, um Weissweine zu kreieren, zwei Albariños: Deiva (zwei Jahre Reife) und der Premium-Wein Amela (drei Jahre Reife). Der erste Jahrgang Deiva wird 2023 sein, der 2025 auf den Markt kommen wird.

  • Valbuena 5° Ribera del Duero DO 2018 (Foto): Expressiv, rauchig, dunkle Früchte, enorme Tiefe, Würze, Erdigkeit, trotz der Power sehr charmant, schmelzig, mineralisch, samten, schöne Säure, mächtig, konzentriert, lang! Score: 17,5/20 (159 Franken für Jahrgang 2017)
  • Alion Ribera del Duero DO 2017: Ausladend, dunkle Frucht, Würze, Tiefe, Power, enorm dicht verwoben, samten, fast plüschig, dennoch trinkig bleibend, dezente Säure und Tannine, Mundfülle, Minze, lang. Aber halt schon ein Powerbrocken! Score: 17,75/20 (85 Franken für Jahrgang 2018)
  • Pintia Toro DO 2017: Tief, Espresso, erdig, Brombeeren, erstaunlich schlank, knackig, sehr frisch, Flieder, hoch elegant, enormer Druck, ätherisch, lang. Score: 18/20 (63 Franken)
  • Furmint Petracs Tokaji Tokaj-Oremus 2017 (trockener Einzellagen-Furmint, 2000 bis 3000 Flaschen jährlich): Mineralisch, apfelig, Zitrus, buttrig, Schmelz, Power, präsente Säure, Tannenadeln, Bittermandeln, Fülle, schönes Finish. Score: 17,5/20 (75 Franken).

(Die Weine von Tempos Vega Sicilia gibts bei www.moevenpick-wein.com)

Clos d'Agon: Schweizer Finesse in Katalonien

Wenn wir schon in Calonge in der Region Girona sind, schauen wir uns gleich einen der dortigen Topbetriebe an. Die katalanischen Pioniere Torres und Codorniu habe ich an dieser Stelle bereits vorgestellt. Hier soll die Rede sein von Clos d'Agon. Was deshalb ein für uns ganz besonderes Weingut ist, weil es in Schweizer Hand ist. Es wird 1989 auf einem alten Bauernhof namens Mas Gil von einem französischen Ehepaar ins Leben gerufen. 1999 übernehmen es sechs Schweizer Investoren. Von ihnen bleibt seit 2020 Alfons Neidhart als alleiniger Besitzer einer neuen Kellerei zurück, die architektonisch Massstäbe setzt. Neidhart zur speziellen Lage des Guts: «Es sind nur vier Kilometer bis zum Meer. Die Rebstöcke bilden eine Art Amphitheater, das von Winden gut durchlüftet ist.» Verpflichteten die Investoren nach der Gründung den weltberühmten dänischen Önologen Peter Sisseck (Pingus) als Berater, so funktioniert das Gut seit ein paar Jahren vor allem dank des umsichtigen Gutsleiters Michele Coronado (seit 2008) eigenständig. Neidhart: «Mittlerweile ist er auch zu einem kleinen Star geworden …»

16 Hektaren stehen unter Reben, was eine Jahresproduktion von 50'000 Flaschen ergibt. Und die Qualität der Weine ist auch ohne Sisseck nicht schlechter geworden. Im Gegenteil. Denn das ganz spezielle Mikroklima in Calonge ist je geblieben. Es ermöglicht den Winzern viel Eleganz in die Weine zu bringen, obwohl es auch dort heiss und mediterran ist. Hier eine Auswahl der Gewächse des Guts, das seit 2021 zur Renommiervereinigung Grandes Pagos de España gehört, inklusive einer kleinen Clos-d'Agon-Vertikale in Weiss und Rot:

  • Clos d'Agon Blanco 2017: 16,5/20 (39 Franken). 2020: 17/20. 2019: 17,5/20. 2018: 17,25/20. 2016: 17,5/20. 2005: 16/20.
  • Viognier 2020: 17,75/20
  • Shiraz 2015: Leicht rotbeerig und würzig, sortentypisch, expressiv, Kräuter, Frische, Johannisbeeren, Schmelz, dezente Tannine, Bonbon, süffig, rechtes Finish. Toll! Score: 18/20 (69 Franken).
  • Clos d’Agon 2018 (Cabernet franc und sauvignon, Syrah, Petit Verdot): Enorme Würze, tief, rauchig-erdig, Schmelz, feinkörnige Tannine, viel Ausdruck, Frucht gegen Ende, vor allem Kirschen, wunderbar! Score: 18/20 (45 Franken). Fassprobe 2020: 17,5/20. 2019: 18/20. 2017: 17,75/29. 2016: 18/20. 2001: 18/20.
  • Clos d'Agon Selección Especial 2018: 17,75/20 (82 Franken)
  • Valmaño Tinto 2019 (100% Merlot): 17,75/20

(Die angegebenen Preise sind jene von www.casadelvino.ch. Die Weine findet man auch bei www.spenglerweine.ch)

Clos-d'Agon-Besitzer Alfons Neidhart darf mit Fug und Recht stolz auf seine Weine sein.
ALAIN KUNZ

Wenn wir schon in Calonge in der Region Girona sind, schauen wir uns gleich einen der dortigen Topbetriebe an. Die katalanischen Pioniere Torres und Codorniu habe ich an dieser Stelle bereits vorgestellt. Hier soll die Rede sein von Clos d'Agon. Was deshalb ein für uns ganz besonderes Weingut ist, weil es in Schweizer Hand ist. Es wird 1989 auf einem alten Bauernhof namens Mas Gil von einem französischen Ehepaar ins Leben gerufen. 1999 übernehmen es sechs Schweizer Investoren. Von ihnen bleibt seit 2020 Alfons Neidhart als alleiniger Besitzer einer neuen Kellerei zurück, die architektonisch Massstäbe setzt. Neidhart zur speziellen Lage des Guts: «Es sind nur vier Kilometer bis zum Meer. Die Rebstöcke bilden eine Art Amphitheater, das von Winden gut durchlüftet ist.» Verpflichteten die Investoren nach der Gründung den weltberühmten dänischen Önologen Peter Sisseck (Pingus) als Berater, so funktioniert das Gut seit ein paar Jahren vor allem dank des umsichtigen Gutsleiters Michele Coronado (seit 2008) eigenständig. Neidhart: «Mittlerweile ist er auch zu einem kleinen Star geworden …»

16 Hektaren stehen unter Reben, was eine Jahresproduktion von 50'000 Flaschen ergibt. Und die Qualität der Weine ist auch ohne Sisseck nicht schlechter geworden. Im Gegenteil. Denn das ganz spezielle Mikroklima in Calonge ist je geblieben. Es ermöglicht den Winzern viel Eleganz in die Weine zu bringen, obwohl es auch dort heiss und mediterran ist. Hier eine Auswahl der Gewächse des Guts, das seit 2021 zur Renommiervereinigung Grandes Pagos de España gehört, inklusive einer kleinen Clos-d'Agon-Vertikale in Weiss und Rot:

  • Clos d'Agon Blanco 2017: 16,5/20 (39 Franken). 2020: 17/20. 2019: 17,5/20. 2018: 17,25/20. 2016: 17,5/20. 2005: 16/20.
  • Viognier 2020: 17,75/20
  • Shiraz 2015: Leicht rotbeerig und würzig, sortentypisch, expressiv, Kräuter, Frische, Johannisbeeren, Schmelz, dezente Tannine, Bonbon, süffig, rechtes Finish. Toll! Score: 18/20 (69 Franken).
  • Clos d’Agon 2018 (Cabernet franc und sauvignon, Syrah, Petit Verdot): Enorme Würze, tief, rauchig-erdig, Schmelz, feinkörnige Tannine, viel Ausdruck, Frucht gegen Ende, vor allem Kirschen, wunderbar! Score: 18/20 (45 Franken). Fassprobe 2020: 17,5/20. 2019: 18/20. 2017: 17,75/29. 2016: 18/20. 2001: 18/20.
  • Clos d'Agon Selección Especial 2018: 17,75/20 (82 Franken)
  • Valmaño Tinto 2019 (100% Merlot): 17,75/20

(Die angegebenen Preise sind jene von www.casadelvino.ch. Die Weine findet man auch bei www.spenglerweine.ch)

Kataloniens grosse Vielfalt

Katalonien zum Dritten! Die Vielfalt der Weinanbaugebiete dort ist enorm. Angefangen, natürlich, bei Cava, der weltberühmten Schaumwein-Appellation, über das ebenso bekannte Priorat mit einigen der legendärsten spanischen Weingütern wie jenes von Alvaro Palacios, den Newcomern von Terra Alta, den etablierten Regionen Penedès im Raum Barcelona, Montsant und Costers del Segre bis zu den unbekannteren Gebieten wie Conca de Barberà, Alella oder Pla de Bages. Die klimatischen Gegensätze sind mitunter enorm, wodurch auch das Terroir teils sehr unterschiedlich ist. Jedenfalls gibt es Katalonien als Weingebiet nicht wirklich, vielmehr sind es zwölf Herkunftsregionen mit ihren 300 Betrieben, welche, zusammengesetzt, die Region deklinieren. Hier drei Beispiele exzellenter, aber bei uns unbekannter Schaumweine:

  • Aymar Reserva Única Brut Nature 2013 DO Penedès (100% Xarel-lo): Hefig, tief, Brioche, perfekte Struktur, präzise Perlage, Cassis, Limette, Orangenzeste, frisch, tolles Finish. Wunderbar! Score: 17,75/20 (in der Schweiz nicht erhältlich. Kostet online 35 €) www.aymar.cat)
  • Sumarroca Reserva Brut 2019 DO Cava Reserva Brut: Leichte Hefe, fruchtig, kräuterig, Schmelz, Bittermandeln, beschwingt, recht kräftig und doch elegant, rechte Perlage, schönes Finish. Score: 17/20 (11.05 Franken. www.wka.ch. Erstaunlich, was zu diesem Preis an Qualität möglich ist!)
  • Sumarroca Nuria Claverol 2015 DO Cava Gran Reserva Brut: Komplex, leichte Rotbeerigkeit, auch Zitrus, frisch, feine Perlage, Power, dennoch leicht gewoben, vegetabil touch, Mundfülle, sehr lang! Score: 17,5/20 (30 Franken. www.granreserva.ch)
Erstaunlich! Sumarocca produziert einen exzellenten Cava, der bei den Weinkellereien Aarau gerade mal 11.05 Franken kostet!
ALAIN KUNZ

Katalonien zum Dritten! Die Vielfalt der Weinanbaugebiete dort ist enorm. Angefangen, natürlich, bei Cava, der weltberühmten Schaumwein-Appellation, über das ebenso bekannte Priorat mit einigen der legendärsten spanischen Weingütern wie jenes von Alvaro Palacios, den Newcomern von Terra Alta, den etablierten Regionen Penedès im Raum Barcelona, Montsant und Costers del Segre bis zu den unbekannteren Gebieten wie Conca de Barberà, Alella oder Pla de Bages. Die klimatischen Gegensätze sind mitunter enorm, wodurch auch das Terroir teils sehr unterschiedlich ist. Jedenfalls gibt es Katalonien als Weingebiet nicht wirklich, vielmehr sind es zwölf Herkunftsregionen mit ihren 300 Betrieben, welche, zusammengesetzt, die Region deklinieren. Hier drei Beispiele exzellenter, aber bei uns unbekannter Schaumweine:

  • Aymar Reserva Única Brut Nature 2013 DO Penedès (100% Xarel-lo): Hefig, tief, Brioche, perfekte Struktur, präzise Perlage, Cassis, Limette, Orangenzeste, frisch, tolles Finish. Wunderbar! Score: 17,75/20 (in der Schweiz nicht erhältlich. Kostet online 35 €) www.aymar.cat)
  • Sumarroca Reserva Brut 2019 DO Cava Reserva Brut: Leichte Hefe, fruchtig, kräuterig, Schmelz, Bittermandeln, beschwingt, recht kräftig und doch elegant, rechte Perlage, schönes Finish. Score: 17/20 (11.05 Franken. www.wka.ch. Erstaunlich, was zu diesem Preis an Qualität möglich ist!)
  • Sumarroca Nuria Claverol 2015 DO Cava Gran Reserva Brut: Komplex, leichte Rotbeerigkeit, auch Zitrus, frisch, feine Perlage, Power, dennoch leicht gewoben, vegetabil touch, Mundfülle, sehr lang! Score: 17,5/20 (30 Franken. www.granreserva.ch)
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Licinia-Besitzer Victor Algora und Alain Kunz von Blick beim Beurteilen der neuen, ab Fass verkosteten Jahrgänge.
Foto: Martina Kunz

Licinia: Topweine aus Madrid

Licinia. So hiess der Sensationssieger des grossen Spaniens-Tastings von Blick Ende 2020. Ein Wein aus Madrid? Ja! 2005 von Victor Algora geründet, befindet sich das Gut in Morata de Tajuña, 40 Kilometer südöstlich von Madrid. 28 Hektaren werden dort mit Tempranillo, Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot bepflanzt und kultiviert. 2009 kommt der erste Jahrgang auf den Markt. Victors Anspruch ist es, mit die besten Weine Spaniens zu keltern. Besucht habe ich das Weingut im April des Corona-Jahrs 2021, als Madrid eine Oase der Corona-Resistenz war in einer Zeit, in der hierzulande alle Restaurants geschlossen waren. Hier erstmals die gesamte Licinia-Palette.

Die Weine von Licinia
  • Flor de Licinia 2017 (nur für die Schweiz abgefüllt): 17,5/20. – 2016: 16,5/20 (19.90 Franken)
  • Licinia 2014: Komplex-ausladende Nase, viel dunkle Frucht, Kirschen, Brombeeren, Holzaromatik, Power, leicht adstringierende Tannine, enorme Frische, knackige Säure, wirkt sehr jugendlich, Fülle, Superlänge. Score: 17,75/20 (34.90 Franken). – 2013: 18/20 (Das ist der Sieger des grossen Blick-Spanien-Tastings!)
  • Licinia Oro 2015: Fruchttiefe, samtene Textur, Tiefe, leicht portish, Kräuter, konzentriert aber süffig, tolles Finale. Score: 17,75/20 (36.90 Franken)
  • Licinia Plus 2016 (Foto, 60% Cabernet sauvignon, 20% Tempranillo, 15% Syrah, 5% Merlot, wird nur für die Schweiz abgefüllt): dezente, leise Nase, immerhin ein bisschen Frucht; enorm samten, tief, kräftig, schöne präsente Tannine, hoch elegant, toller Body, Mundfülle, frisch, knackig und doch feingliedrig. Da stimmt sehr, sehr Vieles! Score: 18,5 (59.90 Franken)
  • Licinia Malbec 2020 (erster Jahrgang, 2000 Flaschen): 17,5/20 (44.90 Franken)
  • Licinia Graciano 2020 (500 Flaschen): Kräuter, verhaltene Fruchtaromen, samten, parfümig, wunderschöne Textur, ausladende gegen Ende, lang. Score: 17,75/20 (44.90 Franken)
  • Licinia Petit Verdot 2020 (500 Flaschen): Leichte Aromatik, herbal, Ramazzotti-Touch, knackige Säure, total schlank, viel rote Beeren, trinkig, toller Abgang. Score: 17,75/20 (44.90 Franken)
  • MAD GAR 2018 (100% Garnacha, gibts nur als Kollektion in einer von 200 Sechser-Holzkisten zu kaufen. Details beim Importeur nachfragen): 17,5/20

(Die Weine von Licinia gibts bei Importeur www.pamisa.ch oder auch bei www.globus.ch. Angegeben sind die Preise von Pamisa.)

Der beste Wein von Licinia: Plus. Kriegt 18,5/20 Punkte.
ALAIN KUNZ
  • Flor de Licinia 2017 (nur für die Schweiz abgefüllt): 17,5/20. – 2016: 16,5/20 (19.90 Franken)
  • Licinia 2014: Komplex-ausladende Nase, viel dunkle Frucht, Kirschen, Brombeeren, Holzaromatik, Power, leicht adstringierende Tannine, enorme Frische, knackige Säure, wirkt sehr jugendlich, Fülle, Superlänge. Score: 17,75/20 (34.90 Franken). – 2013: 18/20 (Das ist der Sieger des grossen Blick-Spanien-Tastings!)
  • Licinia Oro 2015: Fruchttiefe, samtene Textur, Tiefe, leicht portish, Kräuter, konzentriert aber süffig, tolles Finale. Score: 17,75/20 (36.90 Franken)
  • Licinia Plus 2016 (Foto, 60% Cabernet sauvignon, 20% Tempranillo, 15% Syrah, 5% Merlot, wird nur für die Schweiz abgefüllt): dezente, leise Nase, immerhin ein bisschen Frucht; enorm samten, tief, kräftig, schöne präsente Tannine, hoch elegant, toller Body, Mundfülle, frisch, knackig und doch feingliedrig. Da stimmt sehr, sehr Vieles! Score: 18,5 (59.90 Franken)
  • Licinia Malbec 2020 (erster Jahrgang, 2000 Flaschen): 17,5/20 (44.90 Franken)
  • Licinia Graciano 2020 (500 Flaschen): Kräuter, verhaltene Fruchtaromen, samten, parfümig, wunderschöne Textur, ausladende gegen Ende, lang. Score: 17,75/20 (44.90 Franken)
  • Licinia Petit Verdot 2020 (500 Flaschen): Leichte Aromatik, herbal, Ramazzotti-Touch, knackige Säure, total schlank, viel rote Beeren, trinkig, toller Abgang. Score: 17,75/20 (44.90 Franken)
  • MAD GAR 2018 (100% Garnacha, gibts nur als Kollektion in einer von 200 Sechser-Holzkisten zu kaufen. Details beim Importeur nachfragen): 17,5/20

(Die Weine von Licinia gibts bei Importeur www.pamisa.ch oder auch bei www.globus.ch. Angegeben sind die Preise von Pamisa.)

Entdeckung: Die Domherrenweine der Dehesa de Los Canónigos

Es ist immer ein erhabener Moment, wenn man du auf Weine stösst, von denen du noch nie gehört hast, die dich aber flashen. So passiert bei der Jahresdegustation von Casa del Vino im Zürcher Kaufleuten. Das Weingut, von dem ich spreche, heisst Dehesa de Los Canónigos und keltert in der sogenannten Goldenen Meile von Ribera del Duero. Erstbesitzer der Finca war der Rat der Kathedrale von Valladolid, der zusammengesetzt war aus 22 Domherren, deshalb der Name Canónigos. Es war die erste Finca, die nach der Reblausplage auf US-Unterlagsreben aus dem Napa Valley aufgepfropfte Rebstöcke setzte. Heute werden 60 Hektaren kultiviert, alles auf 800 Metern Meereshöhe, was die Frische der Weine erklärt. Alles erfolgt manuell. Selektioniert wird ein erstes Mal im Weinberg und ein zweites Mal im Keller, um wirklich perfektes Traubengut in die Flaschen zu bringen. Die Reserva-Qualität Solideo weist in der Cuvée, in althergebrachter Ribera-Tradition, noch etwas weisses Albillo-Traubengut auf; das verleiht ihr Komplexität und Frische! Die Weine:

  • Crianza 2019: 17,5/20 (25.50 Franken)
  • Solideo 2016: Wunderschöne sehr tiefe Nase, komplex, dunkle Früchte, viel Power, nie überbordend, dezente Säure, reife Tannine, enorme Frische, Mundfülle, superlang! Score: 18/20 (44 Franken)
  • Luis Sanz Busto Gran Reserva 2010 (Foto): Dezente Reifenoten, minim portish, hoch komplex, Leder, Würze, dunkle Früchte, extrem elegant, easy-drinking, ätherisch, hochpräzise Tannine, Fülle, Fische, sensationell lang. Score: 18,5/20 (160 Franken)

(Die Weine von Dehesa de Los Canonigos gibts bei www.casadelvino.ch)

Ein grossartiger Wein, leider ein bisschen teuer: Luis Sanz Busto von Los Canónigos.
ALAIN KUNZ

Es ist immer ein erhabener Moment, wenn man du auf Weine stösst, von denen du noch nie gehört hast, die dich aber flashen. So passiert bei der Jahresdegustation von Casa del Vino im Zürcher Kaufleuten. Das Weingut, von dem ich spreche, heisst Dehesa de Los Canónigos und keltert in der sogenannten Goldenen Meile von Ribera del Duero. Erstbesitzer der Finca war der Rat der Kathedrale von Valladolid, der zusammengesetzt war aus 22 Domherren, deshalb der Name Canónigos. Es war die erste Finca, die nach der Reblausplage auf US-Unterlagsreben aus dem Napa Valley aufgepfropfte Rebstöcke setzte. Heute werden 60 Hektaren kultiviert, alles auf 800 Metern Meereshöhe, was die Frische der Weine erklärt. Alles erfolgt manuell. Selektioniert wird ein erstes Mal im Weinberg und ein zweites Mal im Keller, um wirklich perfektes Traubengut in die Flaschen zu bringen. Die Reserva-Qualität Solideo weist in der Cuvée, in althergebrachter Ribera-Tradition, noch etwas weisses Albillo-Traubengut auf; das verleiht ihr Komplexität und Frische! Die Weine:

  • Crianza 2019: 17,5/20 (25.50 Franken)
  • Solideo 2016: Wunderschöne sehr tiefe Nase, komplex, dunkle Früchte, viel Power, nie überbordend, dezente Säure, reife Tannine, enorme Frische, Mundfülle, superlang! Score: 18/20 (44 Franken)
  • Luis Sanz Busto Gran Reserva 2010 (Foto): Dezente Reifenoten, minim portish, hoch komplex, Leder, Würze, dunkle Früchte, extrem elegant, easy-drinking, ätherisch, hochpräzise Tannine, Fülle, Fische, sensationell lang. Score: 18,5/20 (160 Franken)

(Die Weine von Dehesa de Los Canonigos gibts bei www.casadelvino.ch)

Django und weitere iberische Entdeckungen

Manchmal ist die Teilnahme auch an kleineren Events absolut lohnenswert, so wie an jenem von Vogelsanger Weine aus St. Gallen. Ein kleines, aber feines Weinhaus, das einige seiner spanischen Produzenten nach Zug lud, in den trendigen Lifestyle-Shop von Silvio Bischof «Les Deux Men» (www.lesdeuxmen.ch). Das Ergebnis: 14 Weine verkostet. Drei auf absolutem Topniveau. Da sind sie:

  • Santa Rosa Enrique Mendoza 2016 DO Alicante (Merlot, Cabernet sauvignon, Syrah, Monastrell): Tief, dunkle Früchte, Understatement-Nase, Schmelz, samtene Tannine, Bordeaux-Stilistik, druckvoll, ausgewogen, perfekte Struktur, lang. Toll! Score: 17,75/20 (39 Franken)
  • Django Selmer Edition Vendimia Seleccionada Bodega Makeando DO Toro 2018 (Garnacha, Tinta de Toro. Magnum!): Ausladende dunkle Nase, schwarze Früchte, leicht eukalyptisch, voll kräftig, geht aber immer vorwärts, tief, die Frucht wechselt in der Tendenz zu rot, Säure, samtene Tannine, knackige Frische, ätherisch, lang! Score: 17,75/20 (98 Franken. Tolles Geschenk, Preis-/Leistung stimmt, die Verpackung mit der Holzkiste auch, und erst recht die Story dazu. Der Wein ist eine Hommage an den belgischen Gitarrenkünstler Django Reinhardt, der auf einer Selmer-Gitarre spielte, wonach auch die Barriques benannt sind …)
  • Acon Gran Reserva Abadía de Acón DO Ribera del Duero 2009 (Cabernet sauvignon, Tempranillo): Tiefe, minim pilzige Nase, Leder, Medizinaltouch, dunkle Schoggi, Rauch, Holzkohle, Druck, Fruchtpower, am Ende rote Beeren, sehr lang. Ein grosser Ribera! Score: 18/20 (60 Franken)

(Die Weine gibts bei www.vogelsangerweine.ch)

Weine haben im Concept Store Les Deux Men in Zug ihren festen Platz.
ALAIN KUNZ

Manchmal ist die Teilnahme auch an kleineren Events absolut lohnenswert, so wie an jenem von Vogelsanger Weine aus St. Gallen. Ein kleines, aber feines Weinhaus, das einige seiner spanischen Produzenten nach Zug lud, in den trendigen Lifestyle-Shop von Silvio Bischof «Les Deux Men» (www.lesdeuxmen.ch). Das Ergebnis: 14 Weine verkostet. Drei auf absolutem Topniveau. Da sind sie:

  • Santa Rosa Enrique Mendoza 2016 DO Alicante (Merlot, Cabernet sauvignon, Syrah, Monastrell): Tief, dunkle Früchte, Understatement-Nase, Schmelz, samtene Tannine, Bordeaux-Stilistik, druckvoll, ausgewogen, perfekte Struktur, lang. Toll! Score: 17,75/20 (39 Franken)
  • Django Selmer Edition Vendimia Seleccionada Bodega Makeando DO Toro 2018 (Garnacha, Tinta de Toro. Magnum!): Ausladende dunkle Nase, schwarze Früchte, leicht eukalyptisch, voll kräftig, geht aber immer vorwärts, tief, die Frucht wechselt in der Tendenz zu rot, Säure, samtene Tannine, knackige Frische, ätherisch, lang! Score: 17,75/20 (98 Franken. Tolles Geschenk, Preis-/Leistung stimmt, die Verpackung mit der Holzkiste auch, und erst recht die Story dazu. Der Wein ist eine Hommage an den belgischen Gitarrenkünstler Django Reinhardt, der auf einer Selmer-Gitarre spielte, wonach auch die Barriques benannt sind …)
  • Acon Gran Reserva Abadía de Acón DO Ribera del Duero 2009 (Cabernet sauvignon, Tempranillo): Tiefe, minim pilzige Nase, Leder, Medizinaltouch, dunkle Schoggi, Rauch, Holzkohle, Druck, Fruchtpower, am Ende rote Beeren, sehr lang. Ein grosser Ribera! Score: 18/20 (60 Franken)

(Die Weine gibts bei www.vogelsangerweine.ch)

Katalanischer Gigant: Codorníu macht Top-Cavas

Die Gruppe Raventós Codorníu gehört mit 3000 Hektaren in Eigenbesitz zu den Giganten Spaniens. Codorníu ist der grösste Hersteller von Cava, also von flaschenvergorenen Schaumweinen nach der klassischen Methode, der Méthode champenoise. Jahresausstoss: 25 Millionen Flaschen! Die Kellerei wurde schon 1551 gegründet und ist eine der ältesten weltweit. Dazu das älteste Familienunternehmen Spaniens. 1872 produziert Josep Raventós den ersten Cava. Die im Stil des Modernisme – katalanischer resp. barcelonesker Art-Deco-Stil – von einem Kumpel von Gaudí errichtete Kellerei von 1898 ist nationales Kulturgut und steht unter Denkmalschutz. Im 30 Kilometer langen Kellerlabyrinth schlummern 27 Millionen Flaschen ihrer Trinkreife entgegen! Wichtig ist der Familie aber nicht nur der architektonische Teil, sondern auch der weinbetriebliche. Und der wird immer biologischer. Ein Drittel der Riesenproduktion ist bereits auf Bio umgestellt worden, Tendenz steigend! Nehmen wir ein paar Schäumer von Codorníu respektive das ebenfalls zur Gruppe gehörende Cava-Gut Parxet unter die Lupe. Und die vier Legaris-Rotweine aus der Ribera del Duero, die bei Coop Mondovino ein Verkaufsschlager im oberen Preissegment sind.

  • Codorníu Brut Rosé Selección Familia Raventós Pinot Noir Cava: Rote Beeren wie Himbeeren, leichte Hefe, wunderschöne Perlage, recht tief, zitrisch, knackige Säure, Kräuter, herb, mittellanger Abgang. Score: 17,25/20 (14.95 Franken. www.coop.ch)
  • Parxet Cuvée 21 Brut Made with Organic Grapes 2019: 16,75/20 (15.50 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Titiana Brut Rosé Pinot Noir Parxet 2017 (Foto): Hefige, herbe Nase mit viel Rotbeeren-Frucht, leichte Brioches, knackige Säure, sehr zitrisch, Volumen, feine Perlage, hohe Champagner-Typizität, süffig, Fülle, Kräuter, tolles Finish. Score: 17,75/20 (20.50 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Legaris Tinto Fino Roble 2020: 16,75/20 (16.50 Franken. www.coop.ch)
  • Legaris Crianza 2018: Schöne dunkelbeerige Nase mit einem zarten Hauch Rotfrucht, würzig, Kräuter, Schmelz, rechte Tannine, Tiefe, zältlig, dunkel, kraftvoll, trinkig, frisch, rechtes Finale. Score: 17,25/20 (17.95 statt 24.95 Franken. www.coop.ch)
  • Pàramos de Legaris 2018: 17/20 (28.95 Franken. www.coop.ch)
  • Legaris Reserva 2017: 16,5/20 (zu tertiär … 35.95 Franken. www.coop.ch)
Der Titiana Rosé von Codorníu ist ein Topschäumer und kostet gerade mal 20 Franken.
ALAIN KUNZ

Die Gruppe Raventós Codorníu gehört mit 3000 Hektaren in Eigenbesitz zu den Giganten Spaniens. Codorníu ist der grösste Hersteller von Cava, also von flaschenvergorenen Schaumweinen nach der klassischen Methode, der Méthode champenoise. Jahresausstoss: 25 Millionen Flaschen! Die Kellerei wurde schon 1551 gegründet und ist eine der ältesten weltweit. Dazu das älteste Familienunternehmen Spaniens. 1872 produziert Josep Raventós den ersten Cava. Die im Stil des Modernisme – katalanischer resp. barcelonesker Art-Deco-Stil – von einem Kumpel von Gaudí errichtete Kellerei von 1898 ist nationales Kulturgut und steht unter Denkmalschutz. Im 30 Kilometer langen Kellerlabyrinth schlummern 27 Millionen Flaschen ihrer Trinkreife entgegen! Wichtig ist der Familie aber nicht nur der architektonische Teil, sondern auch der weinbetriebliche. Und der wird immer biologischer. Ein Drittel der Riesenproduktion ist bereits auf Bio umgestellt worden, Tendenz steigend! Nehmen wir ein paar Schäumer von Codorníu respektive das ebenfalls zur Gruppe gehörende Cava-Gut Parxet unter die Lupe. Und die vier Legaris-Rotweine aus der Ribera del Duero, die bei Coop Mondovino ein Verkaufsschlager im oberen Preissegment sind.

  • Codorníu Brut Rosé Selección Familia Raventós Pinot Noir Cava: Rote Beeren wie Himbeeren, leichte Hefe, wunderschöne Perlage, recht tief, zitrisch, knackige Säure, Kräuter, herb, mittellanger Abgang. Score: 17,25/20 (14.95 Franken. www.coop.ch)
  • Parxet Cuvée 21 Brut Made with Organic Grapes 2019: 16,75/20 (15.50 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Titiana Brut Rosé Pinot Noir Parxet 2017 (Foto): Hefige, herbe Nase mit viel Rotbeeren-Frucht, leichte Brioches, knackige Säure, sehr zitrisch, Volumen, feine Perlage, hohe Champagner-Typizität, süffig, Fülle, Kräuter, tolles Finish. Score: 17,75/20 (20.50 Franken. www.flaschenpost.ch)
  • Legaris Tinto Fino Roble 2020: 16,75/20 (16.50 Franken. www.coop.ch)
  • Legaris Crianza 2018: Schöne dunkelbeerige Nase mit einem zarten Hauch Rotfrucht, würzig, Kräuter, Schmelz, rechte Tannine, Tiefe, zältlig, dunkel, kraftvoll, trinkig, frisch, rechtes Finale. Score: 17,25/20 (17.95 statt 24.95 Franken. www.coop.ch)
  • Pàramos de Legaris 2018: 17/20 (28.95 Franken. www.coop.ch)
  • Legaris Reserva 2017: 16,5/20 (zu tertiär … 35.95 Franken. www.coop.ch)
1/10
Miguel Torres flösst Alain Kunz von Blick den fantastischen Mas La Plana Familia Torres ein.
Foto: zVg

Best of Spain!

Im Laufe des letzten Jahres habe ich Hunderte Weine aus Spanien verkostet. Weil zum Beispiel die Region Rioja mit Events sehr aktiv war und wunderschöne Tasting-Settings (meistens durch Spanien-Spezialist David Schwarzwälder) auf die Beine stellte, waren auch ganz viele Topweine darunter. So habe ich alle Degustationsnotizen durchstöbert und die besten 15 Weine herausgepickt. Das Niveau an der iberischen Spitze ist selbstredend mittlerweile enorm hoch. Um in diese Liste zu gelangen, brachte es deshalb 18,25/20 Punkte. Was bedeutet, dass zum Beispiel Kultweine wie Abadia Retuerta Pago Valdebellon 2015 (18/20), PSI 2018 (17,5/20) oder Hacienda Monasterio Reserva (18/20) keine Aufnahme fanden. Viel Spass mit Entdecken.

  • Contador 2017 (Rioja DOCa): Komplex, leichte Frucht, Mineralik, schwarze Schoggi, zart, reife und präsente Tannine, höchst elegant, Schmelz, schöner Fluss, leicht bitter, totale Mundfülle, tief, lang. Score: 18,25/20 (290 Franken. Degustiert am Festival Español von www.casadelvino.ch)
  • Post Crucifixión Michelini y Mufatto 2019 (Bierzo SO): Dezent mineralisch, Teenote, Chriesi (rot und schwarz), komplex, viel Säure, enorme Frische und Tiefe, ausbalanciert, zitrisch-würzig, totale Mundfülle, superlanges Bittermandel-Finish. Score: 18,5/20 (125 Franken. Degustiert an Weinpassion für Spanien von www.gerstl.ch)
  • Finca Valhonta Bodegas Ramón Bilbao Lalomba 2017 (105 Franken. Degustiert am Rioja Days Opening Event im Kraftwerk Zürich. www.drinks-and-style.ch)
  • Mauro Terreus 2019: Ausladend, komplex, Kirschfrucht, Würze, leichtfüssig, hoch elegant, tief, nun rotbeerig werdend, ausbalanciert, rechte und doch unaufdringliche Tannine, tolles Finale. Score: 18,5/20 (110 Franken. Degustiert am Festival Español von www.casadelvino.ch) – PS.: Mauro VS 2019: 18,25/20 (85 Franken)
  • Gaudium Marqués de Cáceres 2015: Komplex-expressiv, viel reife Frucht, Espresso, beschwingt, kräuterig, Schmelz, reife Tannine, hoch präzis, total ausgewogen, ätherisch, sehr lang, macht sehr viel Spass. Score: 18,5/20 (62 Franken. Degustiert bei www.ullrich.ch)
  • San Roman 2018: Wunderschöne vielschichtige Nase, viel Frucht, Zältli, Schoggi, dezente samtene Tannine, sehr trinkig, Säure, Superfluss, alles am richtigen Ort, fast perfektionistisch, tolles Finale. Das Score von 18,5/20 Punkten zu diesem Preis: Reife Leistung! (39.50 Franken. Degustiert am Festival Español von www.casadelvino.ch) – PS.: Cartago Paraje del Pozo San Roman 2016: 18,25/20 (105 Franken)
  • Raventós y Blanc Manuel Negra, Conca del Riu Anoia 2011 (Schaumwein, Blanc de Noir): Tolle ausladende Nase mit viel Hefe, auch Brioche, Zitrus, enorm tief, Power, schöne Perlage, ätherisch, Mundfülle, superlang. Ein Superwein! Score: 18,5/20 (87 Franken. Degustiert am Festival Español von www.casadelvino.ch)
  • Dalmau Marqués de Murrieta Rioja DOCa 2016: Dezente Nase, Cassis, Holunder, Lakritze, floral, schlank, filigran, nur dezente Power, Mokka, Schokolade, herbal, Estragon, Frische, Fülle, ätherisch, sehr lang. Score: 18,25/20 (85 Franken. Degustiert bei www.moevenpick-wein.com)
  • Dosterras Naixement Montsant DO 2014: Tolle leicht laktische Nase, minim reduktiv, metallisch, erdig, viel Frucht, schlank, easy, hoch elegant, knackig, druckvoll, komplex, enorme Frische, Mundfülle, superlang. Score: 18,25/20 (95 Franken. Degustiert an Weinpassion für Spanien von www.gerstl.ch)
  • Aster Finca El Otero La Rioja Alta S.A. Ribera del Duero DO 2016: Wunderschöne tiefe Nase, rote Beeren, leicht rauchig, harmonisch, tief, samtene präsente Tannine, modernistisch, tief, hat Druck, ätherisch, Mundfülle, Eukalyptus, toller Abgang. Noch so ein Preis-/Leistungsmonster! Score: 18,5/20 (42.10 Franken. www.wyhusbelp.ch. Degustiert bei Taste Spain 2022 im Kongresshaus Zürich) – PS.: Finca Martelo Rioja Reserva DOCa La Rioja Alta S.A. 2015: 18,25/20 (40.40 Franken)
  • Phinca La Revilla Bhilar Sexto Año Rioja DOC 2013: Vielschichtig, leicht erdig, floral, fruchtig, kräftig, dunkel, minim portish, druckvoll, rechte Tannine, präsente Säure, Mundfülle, ätherisch, tolles Finale. Score: 18,25/20 (79 Franken. Ausverkauft. www.zweifel1898.ch. Degustiert bei Taste Spain 2022 im Kongresshaus Zürich)
  • Aquilón Alto Moncayo Campo de Borja DOP 2016: Sehr parfümige, ausladend, topfrisch und sehr tief, enorme Frucht zwischen rot und schwarz, floral: Rosen, und Veilchen, samten, easy, perfekte Struktur, reife, feinkörnige, schmelzige Tannine, füllt alles aus, ätherisch, Superfinale. GROSSARTIG! Score: 18,75/20 (153.40 Franken. www.wyhusbelp.ch. Degustiert bei Taste Spain 2022 im Kongresshaus Zürich)
  • Rolland Galarreta Iconic Bodegas Baigorri Rioja Alavesa DO 2016: Minim laktisch, erdig, dunkle Früchte, mineralisch, tief, hochkomplex, rauchig, rechte Säure, dadurch total frisch, Tiefe, enormer Druck, Power, viel Tannin, ätherisch, Eukalyptus, nervig, Spannung, sensationelles Finale, unendlich: FANTASTISCH! Score: 19/20 (285 Franken. www.moevenipck-wein.com. Degustiert am Webinar «Die vielen Gesichter des Riojas» des Consejo Regulador DOCa Rioja und David Schwarzwälder)
  • Mas de La Rosa Bodega El Lloar Familia Torres Priorat DOQ 2018: recht verschlossen, etwas Würze, ein Hauch Frucht, Schmelz, Fülle, Tiefe, knackig, wunderbar präzise Säure, reife Tannine, Kräuter, Vermouth, Lindenblüten, viel Rotfrucht, Frische, eukalyptisches, enorm langes Finale, noch viel zu jung. Score: 18,5/20 (200 statt 235 Franken. Degustiert bei www.globalwine.ch) - PS.: Grans Muralles Familia Torres Conca de Barbera 2017: 18,25/20 (78 Franken)
  • Prado Enea Gran Reserva Bodegas Muga Rioja Alta DO 2014: Tolle ausladende Nase, tief, Power hoch expressiv, komplex, würzig, knackige Säure, füllt alles aus, ätherisch, tolles Finale. Score: 18,5/20 (76.50 Franken. www.globalwine.ch. Degustiert am Rioja Consejo Regulador Prestige Tasting im Widder Zürich)
Wein der Woche: Die Perle aus Zamora

Der Titel ist nicht von mir. Es geht hier um den Wein des Jahres von Mövenpick, und die haben auch das passende Schlagwort dazu kreiert. Eiskalt übernommen habe ich es, weil es wunderbar passt. In der Tat ist der Via Cenit Colección Tierra del Vino de Zamora DO von Viñas del Cenit 2019 (uff!) eine kleine Perle. Sicher einer der besten Weine des Jahres in der Geschichte von Mövenpick. Mit der Appellation Zamora in der Region Castilla y Leon sind wir so ziemlich am anderen Ende von Spanien, nämlich im äussersten Westen, im Schwemmland des Duero. Dort sind die Böden karg und die Reben müssen sich erstmal durch den Sand kämpfen, um den nährstoffreichen Lehm zu erreichen. Dort steht das topmoderne Weingut Cenit, das den Wein des Jahres aus der lokalen Variante von Tempranillo namens Tinta Madrid keltert: Herb, steinig-mineralisch, dann auch Frucht, insgesamt schöne Nase; knackige, präzise Säure, viel Tannin, schlank, elegant, Tannennadeln, trinkig, schönes Finish. Score: 17,25/20 (22.80 www.moevenpick-wein.com). Und wenn wir schon dabei sind: Hier der weisse Via Cenit, Jahrgang 2021: wachsig, gelbfruchtig, Kräuterwürze, Schmelz, rechte Power, druckvoll, kleine rote Beeren, Säure, Bittermandeln, frisch, durchaus mit Ecken und Kanten, mittlerer Abgang. Score: 17/20 (21.80 Franken. www.moevenpick-wein.com).

Einer der besten Weine des Jahres, den Mövenpick je ausgewählt hat: Via Cenit.
ALAIN KUNZ

Der Titel ist nicht von mir. Es geht hier um den Wein des Jahres von Mövenpick, und die haben auch das passende Schlagwort dazu kreiert. Eiskalt übernommen habe ich es, weil es wunderbar passt. In der Tat ist der Via Cenit Colección Tierra del Vino de Zamora DO von Viñas del Cenit 2019 (uff!) eine kleine Perle. Sicher einer der besten Weine des Jahres in der Geschichte von Mövenpick. Mit der Appellation Zamora in der Region Castilla y Leon sind wir so ziemlich am anderen Ende von Spanien, nämlich im äussersten Westen, im Schwemmland des Duero. Dort sind die Böden karg und die Reben müssen sich erstmal durch den Sand kämpfen, um den nährstoffreichen Lehm zu erreichen. Dort steht das topmoderne Weingut Cenit, das den Wein des Jahres aus der lokalen Variante von Tempranillo namens Tinta Madrid keltert: Herb, steinig-mineralisch, dann auch Frucht, insgesamt schöne Nase; knackige, präzise Säure, viel Tannin, schlank, elegant, Tannennadeln, trinkig, schönes Finish. Score: 17,25/20 (22.80 www.moevenpick-wein.com). Und wenn wir schon dabei sind: Hier der weisse Via Cenit, Jahrgang 2021: wachsig, gelbfruchtig, Kräuterwürze, Schmelz, rechte Power, druckvoll, kleine rote Beeren, Säure, Bittermandeln, frisch, durchaus mit Ecken und Kanten, mittlerer Abgang. Score: 17/20 (21.80 Franken. www.moevenpick-wein.com).

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