A wie Absatz
100'900 Stück! So viele Grills wurden in der Schweiz im Jahr 2021 verkauft, so das Statistik-Portal Statista – wenn auch inklusive Racletteöfen.
B wie Buchtipp
Wer sich in die Kunst des Grillierens einlesen oder mit neuen Rezepten eindecken will, findet jede Menge Literatur. Das Buch «Ja, ich grill!» von Guido Schmelich betont die besondere Beziehung zwischen Grilleur und Grill schon im Titel. Ob Fisch, Fleisch, Gemüse oder Beilagen: Da ist vom T-Bone-Steak bis zur Bierempfehlung alles drin. Für Grillmeister und alle, die es werden wollen.
C wie Cervelat
Bis heute wird diskutiert, woher der Name des Schweizer Klassikers unter den Würsten kommt – und was drin steckt. Hirn ist es nicht. Trotz Gerüchten – und der Theorie, dass «Cervelat» vom lateinischen Wort für Hirn, «cerebellum», stammt. Schweine- und Rindfleisch sollen enthalten sein, Speck und Schwarte, aber keine Innereien. Zudem Eis, Salz, Pökelsalz und eine Gewürzmischung mit Pfeffer, Muskatblüte und Knoblauch. Alles zerkleinert, in Rinderdarm gefüllt, geräuchert, gebrüht und dann: Serviert sie! Servez-la! Ja, denn von diesem französischen Ausruf leiten andere Erklärungsversuche den Namen ab.
Egal, was wir grillieren, daneben brutzelt unsere Nationalwurst: der Cervelat. Man kann ihn lieben als die Ur-Wurst unserer Kindheit, zubereitet in allen erdenklichen Varianten: paniert, mit Speck, Käse, Mayonnaise oder Senf. Vor allem: mit Haut. Oder man kann ihn hassen, weil fett und ungesund. Den Cervelat, die Schweizer Nationalwurst.
Egal, was wir grillieren, daneben brutzelt unsere Nationalwurst: der Cervelat. Man kann ihn lieben als die Ur-Wurst unserer Kindheit, zubereitet in allen erdenklichen Varianten: paniert, mit Speck, Käse, Mayonnaise oder Senf. Vor allem: mit Haut. Oder man kann ihn hassen, weil fett und ungesund. Den Cervelat, die Schweizer Nationalwurst.
D wie Doof
Ein Grill macht keine Sauna. Klar, oder? Doch Bewohner eines Wohnhauses in der deutschen Stadt Heide sorgten vor einigen Jahren für Schlagzeilen: Ihr wollt mit einem Holzkohlegrill ihr Badezimmer einheizen, um zu saunieren. Zum Aufguss kam es nicht. Stattdessen mussten zehn Menschen wegen des Qualms mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.
E wie Elektrofrage
Viele Grilleure streiten sich: «Holzkohle oder Gas?» Doch was ist mit Elektro? Manche halten Elektrogrills ja für DIE Grill-Katastrophe schlechthin. Doch sie haben auch Vorteile: Oft sind sie klein und kompakt. Und eine Alternative, wenn nicht mit Gas oder Holzkohle grilliert werden darf. Auch dürfen sie im Innenbereich eingeheizt werden. So fällt der Grillabend trotz Sturmwarnung nicht ins Wasser. Allerdings, dies der grosse Nachteil, verfügen sie nur über geringe Leistung und sind darum eigentlich mehr Pfanne als Grill.
F wie Frauen
Am Grill steht der Mann seinen Mann. Und die Frauen? Bereiten den Salat zu? Tatsache ist: Noch immer sind weit mehr Männer als Frauen am Grill anzutreffen. Studien zeugen von etwa 70 Prozent Männern zu 30 Prozent Frauen. Doch Damen am Grill sind auf dem Vormarsch, da sind sich jedenfalls Branchenkenner einig. Männer sollten sich also auch bei Resthitze warm anziehen. Zumal der mehrfache deutsche Grillmeister Michael Hoffmann glaubt: Frauen grillieren mindestens ebenso gut wie Männer. Und kreativer.
G wie Grillnation
70 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer grillieren regelmässig mit Freunden. Das zeigt eine aktuelle Studie von Bell. Im Sommer heizen zudem 90 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Monat ein. 60 Prozent stehen gar einmal die Woche am Rost. Auch eine Umfrage von Coop bringt Ähnliches hervor: An durchschnittlich 21 Sommertagen pro Jahr steigt bei Schweizerinnen und Schweizern ein Barbecue.
H wie Historie
Am Anfang war das Feuer, dann der Grill? So schnell gings nicht. Erst wurde in Gruben im Boden eingefeuert. Oder man legte Fleisch auf erhitzte Steine oder auf in Wasser getränkte Holzroste über dem Feuer. Vorläufer heutiger Grillroste aus Metall fand man dann bei den Römern. Das Barbecue allerdings soll aus Haiti stammen und von da den Weg nach Amerika gefunden haben. Dort wurde 1951 der Kugelgrill erfunden. Erst in dieser Zeit schwappte der Trend, wie wir ihn heute kennen, nach Europa.
I wie Igitt
Andere Länder, andere Grill-Sitten: Dass gebratene Meerschweinchen in Teilen Südamerikas als Spezialität gelten, ist bekannt. Aber wusstet ihr, dass man in Kambodscha Ratten röstet? Oder dass Schlangen vielerorts, selbst in Gebieten der USA, zu einem guten BBQ gehören? Das toppt nur noch der kambodschanische Ort Skun. Hier stehen auf dem Speiseplan auch geröstete Vogelspinnen! Iiihhh ...
J wie Jahreszeit
Sommerzeit, Grillzeit? Von wegen! Hartgesottene grillieren auch im Winter. Ein paar heisse Tipps sorgen für muntere Grilpartys auch bei kalter Luft: Zuerst müssen ein Zelt, ein Lagerfeuer und warme Decken her. Dann ist ein leistungsstarker Grill – am besten ein Gasgrill – gefragt. Und schliesslich muss noch das Grillgut der Saison angepasst werden: Wie wärs zum Beispiel mal mit einer Weihnachtsgans oder einem Wildschweinbraten? Übrigens: Statt Bier hält der Grilleur natürlich Glühwein in der Hand.
K wie Kinder
Könnten Kinder immer frei wählen, wären Würstchen wohl ihr Hauptnahrungsmittel. Soll das BBQ dazu noch eine kinderfreundliche Krönung erhalten, röstet Marshmallows! So füllt süsser Duft bald die Luft – und lecker-klebrige Konsistenz kindliche Gaumen. Wers etwas vitaminreicher mag, steckt die Marshmallows mit Früchten auf kleine Spiesse. Aber Vorsicht: Wenn ihr nicht tagelang den Rost schrubben wollen, legt euch eine Grillschale.
L wie Lustig
Ihr steht am Grill bei Bekannten, und das Gespräch stockt. Ein Grill-Witz bringt die passende Auflockerung. Zum Beispiel: «Zwei Kannibalen braten einen Clown. Sagt der eine zum anderen: Du, der schmeckt irgendwie komisch.» Oder wie wärs mit einer ernsthaften Frage in die Runde: «Schon gewusst, dass Grillsport die effektivste Methode der Fettverbrennung ist?»
M wie Marinade
Die beste Marinade? Geschmacksache. Immer rein gehören aber mindestens zwei Zutaten: Öl und Gewürze. Besonders geeignet sind hochwertige und hitzebeständige Oliven- oder Nussöle. Zum Würzen passen Paprika, Chili, Knoblauch, Zwiebeln, Rosmarin und Thymian hervorragend. Wer es simpel hält, kriegt so innert Minuten eine Top-Marinade hin. Dann aber ist Musse gefragt, denn im Idealfall soll das Fleisch darin 12 bis 24 Stunden ruhen.
N wie Nudelsalat
Er ist DER Party-Klassiker: der Nudelsalat. Wird er mit Mayonnaise und Essiggurken zubereitet wie zu Omas Zeiten, kommt aber schon mal Langeweile auf. Doch es geht auch moderner. Zum Beispiel mit mediterranem Gemüse, Granatapfelkernen und Walnüssen: Gart gewürfelte Zucchetti, Auberginen und Peperoni mit Schafskäsestückchen, Olivenöl, Chili und etwas Salz. Vermengt diese Mischung dann mit lauwarm gekochten Nudeln. Mischt Granatapfel- und Walnusskerne unter den Salat und würzt nach Belieben. Guten Appetit!
O wie Oben ohne
Oben ohne zu grillieren, ist tabu. Jedenfalls, was den Grill betrifft: Der Deckel gehört zu. Allerhöchstens bei Würsten darf er mal offen sein. Alles andere trocknet zu schnell aus. Denn der Deckel hält die Hitze zusammen. So wird das Fleisch gleichmässiger gegart und bleibt saftiger. Gerade beim Gas-Grill spart man zudem Energie.
P wie Perfekt temperiert
«Lassen Sie Ihr Kotelett garen, bis es eine Kerntemperatur von soundso viel Grad erreicht hat.» Heisst es in jedem Grill-Rezept. Doch wie die perfekte Temperatur erkennen? Profis warnen: Ohne Kerntemperaturmesser geht nichts. Es gibt Einstich- oder Funkthermometer. Das Erste reicht, wenn schnell und punktuell gemessen werden soll. Mit dem Zweiten ist man gerüstet für alles, von Braten bis Pulled Pork. Also für Fleisch, das lange gegart wird.
Es gibt sie immer noch unter den Grillierern: die Puristen! Sie halten nichts von Gas- oder Elektrogrill, für sie wird das Fleisch einzig über Holzkohle gebraten zum Hochgenuss. Für genau diese grillierenden Archetypen und -damen haben wir die wichtigsten Regeln, die es bezüglich Feuer und Glut zu beachten gilt, zusammengetragen.
Es gibt sie immer noch unter den Grillierern: die Puristen! Sie halten nichts von Gas- oder Elektrogrill, für sie wird das Fleisch einzig über Holzkohle gebraten zum Hochgenuss. Für genau diese grillierenden Archetypen und -damen haben wir die wichtigsten Regeln, die es bezüglich Feuer und Glut zu beachten gilt, zusammengetragen.
Q wie Qualität
Man muss nicht gleich den Namen der Kuh kennen, von der das Stek stammt. Doch wer weiss, ob ein Tier gut gehalten wurden kann auch auf die Qualität des Fleisches schliessen. Das Fleisch sollte zudem genügend lang gereift sein. Bei Rind sprechen Experten von 21 Tagen. Bereitet man es früher zu, wird es zäh. Löchert also den Metzger Ihres Vertrauens mit Fragen. Und dann wählt ein schönes, nicht zu dünnes Stück.
«Aromatisch, saftig, zart!» So stellt sich Grillmeister Freddy Camerer das perfekte Stück Fleisch vom Grill vor. Mit seinen Profitipps gelingts.
«Aromatisch, saftig, zart!» So stellt sich Grillmeister Freddy Camerer das perfekte Stück Fleisch vom Grill vor. Mit seinen Profitipps gelingts.
R wie Rekord
Es gibt ihn, den Weltrekord für das grösste Grillfest! Aktueller Rekordhalter ist Uruguay. Das Land toppte letztes Jahr den vorherigen Spitzenreiter Argentinien. Dazu grillierten hundert Köche in der uruguayischen Stadt Minas 16,5 Tonnen Fleisch. Für die Glut wurden 60 Tonnen Holz verbrannt. Dazu gabs vier Tonnen Kartoffelsalat.
S wie Scharf
Ihr mögt euer Fleisch nicht nur vom Feuer, sondern auch feurig gewürzt? Probieren Sie Jalapeno-Chili oder Cayenne-Pfeffer. Noch schärfer wirds mit Piri Piri. Da können lustige Wettkämpfe zu Tisch entstehen. Wer gewinnt, kann genau bestimmt werden: dank Schärfe-skala nach Scoville, entwickelt vom Pharmakologen Wilbur Scoville. Sie startet bei 0 und endet bei unerträglichen 16 Millionen. Aber nicht übertreiben! Denn selbst Piri Piri liegt nur bei 50 000 bis 100 000.
T wie Total sauber!
Das Grillfest ist vorbei, jetzt muss geputzt werden. Nervig, aber nötig. Ein Traum, der zumindest ein bisschen wahr wird: Der Rost reinigt sich von selbst. Jedenfalls bei Gasgrills. Einfach den Regler voll aufdrehen, und schon brennt die Hitze die Reste weg. Bei Holzkohlegrills lässt sich der abgekühlte Rost eine Weile in feuchtes Zeitungspapier einwickeln oder über Nacht ins Gras legen. So weichen sich Verkrustungen auf und lassen sich besser entfernen.
U wie Unfälle
Braucht keiner: Verbrennungen von der fröhlichen Barbecue-Sause. Doch werden in letzter Zeit rund 800 Grillunfälle jährlich gemeldet. Am häufigsten sind gemäss Suva Verbrennungen an den Händen. Hochexplosiv: Anzündhilfen wie Benzin oder Brennsprit! Das BfU rät deshalb zu Anzündkaminen oder –würfeln. Auch sollte der Grill auf einer standfesten, nicht brennbaren Unterlage stehen und nie unbeaufsichtigt sein. Beim Gasgrill sind die Leitungen hin und wieder mit Seifenwasser zu bestreichen: Entstehen Blasen, deutet dies auf undichte Stellen. Tritt Gasgeruch aus, sind sofort alle Ventile zu schliessen. Und: Raucht nie in der Nähe.
V wie Veganer
Grillitarier und Vegetarier: ein Widerspruch? Keineswegs. Selbst Veganer brauchen sich nicht verschämt um den heissen Rost zu drücken. Ganz nach dem Motto «Grilling without killing» gibts tolle Alternativen zur Fleischeslust. Die hören nicht bei Tofuwürstchen und Seitansteaks auf. Von Gemüsespiessen über Maiskolben und Avocados bis hin zu Fajitas: Schmeckt alles lecker auch vom Grill. Passt bloss auf, dass der Typ mit dem Lammfilet Ihnen nicht die überbackenen Champignons streitig macht!
W wie Wein
Zum Grilleur gehört ein Bier. Doch liegen die knusprigen Stücke im Teller, darf der passende Wein nicht fehlen. Ob Spareribs oder Bratwurst: Ein fruchtiger, schön gekühlter Rosé, z.B. aus Südfrankreich, passt fast immer. Früher bei Weinkennern regelrecht verpönt, hat Rosé sich nämlich längst zum absoluten Trendwein des Sommers – und damit der Grillsaison – entwickelt. Nur zum Rindsfilet machen sich z.B. Merlot oder Tempranillo etwas besser.
X wie XXL
Richtig grosse Steaks liefert – irgendwie logisch – die grösste Rinderrasse der Welt: die weissen Chianina-Rinder aus der Toskana. Ein Stier wird durchschnittlich 1,8 Meter hoch und 1,5 Tonnen schwer. Unwesentlich kleiner, wenn auch leichter, sind die Kühe. Deren Steaks sind also nicht nur gross, sie werden auch als Delikatesse gehandelt. Bei uns ist Chianina-Beef allerdings selten und oft nur auf Vorbestellung erhältlich – und teuer.
Y wie Youtube
Es gibt kaum etwas, worüber keine Youtube-Tutorials kursieren. Auch die wohl älteste Art, Essen zu kochen, hat längst die neuen Medien erreicht. Grill-Profis mit eigenen Youtube-Kanälen verzeichnen teilweise Hunderttausende Views: Zum Beispiel «Klaus grillt» des Deutschen Klaus Glaetzner mit über 600 Videos und fast 160 000 Abonnenten. Auch Schweizer Grilleur der Nation «Grill-Ueli» Bernold ist gut auf Youtube vertreten. Einfach mal reinschauen.
Z wie Zoll
Verlockend: im Ausland ein Schnäppchen machen und den heimischen Fleischpreisen ein Schnippchen schlagen. Doch wer als Souvenir ein Rindsfilet heim nimmt, sollte die Zollvorschriften kennen. Pro Person und Tag darf bis zu 1 Kilogramm Fleisch aller Tierarten eingeführt werden – ausser Wild, Fische, Krebstiere, Weichtiere und andere wirbellose Wassertiere. Ab 1 bis 10 Kilo bezahlt man 17 Franken pro Kilo, ab 10 Kilo 23 Franken. Aber aufgepasst: Die Einfuhr von Fleisch aus anderen als EU-Staaten und Norwegen ist verboten.