Diego Imhof (20)
Dass ich eine rechte Meinung habe, hat vermutlich auch mit dem Elternhaus zu tun, wie bei den meisten Leuten. In der Oberstufe bin ich der Jungen SVP beigetreten. Während der Schulzeit kam das teilweise nicht so gut an. Deshalb habe ich mich damals etwas zurückgehalten und mich absichtlich nicht so exponiert. Inzwischen sehen die meisten mein Engagement aber positiv, unabhängig von der politischen Meinung.
Mit linken Frauen habe ich gar keine Probleme. Ich habe Kolleginnen, die das rechte Gedankengut überhaupt nicht teilen und eher sozialistisch eingestellt sind. Natürlich kann es dann in einer Diskussion etwas lauter werden, aber man setzt sich danach wieder an einen Tisch und hat es gut miteinander.
Ich sehe aber auch eine Tendenz, dass sich die Männer politisch eher nach rechts orientieren und die Frauen eher nach links. Ich erkläre mir das damit, dass Frauen oft von Grund auf fürsorglicher sind als Männer. Beim Mann ist es vielleicht genetisch bedingt, dass er für die Familie schauen muss und das traditionelle Denken noch eher verankert ist. Allerdings finde ich nicht, dass sich dieser Geschlechtergraben vergrössert.
Womit ich etwas Mühe habe, ist diese Woke-Geschichte. Ich bin grundsätzlich einverstanden, dass alle Leute die gleichen Rechte haben sollten. Aber man muss nicht überdramatisieren. Mittlerweile soll für jeden, der sich ein wenig anders fühlt, etwas Neues eingeführt werden. Schlussendlich stimmt das die Leute eher negativ als positiv.
Ich wünsche mir von der Politik, dass man bereit ist, einen Kompromiss einzugehen. Dass man halt auch anders denken kann, stösst schon vor allem bei den Linken noch auf Ablehnung.
Diego Imhof ist Leiter Ressort Finanzen der JSVP Thurgau und im Vorstand der SVP Arbon. Er kandidierte bei den kantonalen Wahlen am 7. April 2024 im Bezirk Arbon auf der Liste der SVP.
Simon Speck (20)
Als überzeugter Eidgenosse mit tiefem Bezug zur Schweizer Kultur trat ich mit 15 der SVP bei. Christoph Blocher hatte mich zuvor an einem Event inspiriert, denn bereits damals war es mir wichtig, Schweizer Werte und Traditionen unverhandelbar zu bewahren. Das positive Feedback aus meinem Umfeld bestärkte mich, in der Partei aktiv zu werden. Auch heute, im Beruf mit internationalen Kollegen, erhalte ich eigentlich nur Verständnis und Zuspruch für meine politische Haltung.
Natürlich ist die Beziehung zu Menschen mit gegensätzlichen politischen Meinungen herausfordernd. Da ich meine politische Arbeit auch als Chance sehe, Werte zu vermitteln, schliesse ich Kontakte zu Menschen mit anderen politischen Meinungen, insbesondere zu linken Frauen, aber überhaupt nicht aus. Eine Partnerschaft erscheint mir jedoch schwierig, da politische Überzeugungen oft den Lebensstil prägen.
Ich nehme keinen Geschlechtergraben in der Politik wahr. In der SVP engagieren sich viele motivierte Frauen, und ich kenne ebenso Männer mit linken Überzeugungen. Eine gesellschaftliche Spaltung ist eher auf den Generationenunterschied zurückzuführen oder auf Themen, die nur indirekt mit Politik zu tun haben. Viele Jugendliche neigen zu den Grünen oder der Juso. Gleichzeitig beobachte ich, dass Personen mit zunehmendem Alter und Lebenserfahrung sich oft der SVP zuwenden, da sie mit manchen Entwicklungen oder sozialistischem Gedankengut unzufrieden sind.
Kritisch sehe ich den Umgang mit Informationen durch die linksorientierten Parteien. Oft erlebe ich, dass wichtige Fakten ausgelassen oder Meinungen zensiert werden. Das stört mich mehr als die politische Ausrichtung.
Simon Speck ist Chef Kampagnen der JSVP Schweiz, Präsident der JSVP Zug und im Vorstand der SVP Walchwil. Er kandidierte 2023 für den Nationalrat auf der Liste der JSVP.