Sollen auch Frauen bis 65 arbeiten? Ja, findet eine deutliche Mehrheit in der zweiten GFS-Trendumfrage im Auftrag der SRG zu den Abstimmungen vom 25. September. 59 Prozent der Befragten heissen die AHV-Reform gut. Und damit auch die Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65. Nur 38 Prozent stellen sich dagegen.
Allerdings hat das Ja-Lager leicht an Rückhalt verloren (minus 5 Prozent). Und was auffällt: Im Vergleich zur ersten Umfrage lehnt eine Mehrheit der Frauen die Vorlage nun ab. 51 Prozent sagen Nein, 46 Prozent sind dafür. 72 Prozent der Männer hingegen befürworten die Vorlage – und würden damit die Frauen überstimmen.
Auch bei der AHV-Zusatzfinanzierung über eine höhere Mehrwertsteuer zeichnet sich ein Ja ab. 63 Prozent wollen zustimmen, 34 Prozent sind dagegen. Zu beiden Vorlagen braucht es am 25. September ein Ja, damit die AHV-Reform unter Dach und Fach ist.
Enges Rennen um Verrechnungssteuer
Eng bleibt das Rennen um die Abschaffung der Verrechnungssteuer auf inländische Obligationen. 47 Prozent wollen die Vorlage annehmen – zwei Prozent weniger als in der ersten Umfrage. Das Nein-Lager hingegen konnte von 35 auf 44 Prozent zulegen. Noch immer sind 9 Prozent unentschlossen – und solche tendieren öfter zum Nein.
Finanzminister Ueli Maurer (71) muss also zittern, während sich die Linke auf der Zielgeraden doch noch Hoffnungen auf einen Abstimmungssieg machen darf. Auch hier stehen die Frauen der Vorlage übrigens deutlich kritischer gegenüber als die Männer.
Massentierhaltungs-Initiative kippt
Ein Nein zeichnet sich bei der Massentierhaltungs-Initiative ab. Hatte das Ja-Lager in der ersten Umfrage die Nase noch knapp vorn, haben sich die Kräfteverhältnisse nun gedreht. 52 Prozent wollen die Initiative ablehnen, 47 Prozent sprechen sich dafür aus. Der Nein-Trend dürfte sich bis am Abstimmungssonntag noch verschärfen. Als zusätzliche Hürde kommt das Ständemehr hinzu, das die Initiative für einen Erfolg benötigt.
Auch bei dieser Vorlage öffnet sich der Geschlechtergraben. 59 Prozent der Männer lehnen die Initiative ab. Bei den Frauen hingegen stimmen 53 Prozent der Initiative zu.
GFS Bern befragte für die SRG-Umfrage zwischen dem 31. August und dem 7. September 7751 Stimmberechtigte. Der statistische Fehlerbereich beträgt +/-2,8 Prozentpunkte.