Die Männer haben den Frauen ein Jahr länger arbeiten aufgebrummt. Das heisst es am Tag nach der Abstimmung über das Frauenrentenalter 65. Nur: Woher weiss man das? Wer wie abstimmt, ist doch geheim.
Zuerst: Das Stimmgeheimnis wird nicht ausgehebelt. Die Information, dass der Erhöhung des Frauenrentenalters nur 37 Prozent der Frauen, aber 65 Prozent der Männer Ja gesagt haben, stammt aus einer Nachwahlbefragung, die das Umfrageinstitut Leewas im Auftrag für Tamedia durchgeführt hat.
Konkret hat das Institut vom 22. bis zum 25. September eine Online-Umfrage bei Stimmberechtigten durchgeführt und wollte wissen, wie diese gestimmt haben.
Die Magie des Modellierens
Die Antworten wurden dann bereinigt und nach demografischen, geografischen und politischen Variablen modelliert. Das heisst: Man fragt die Teilnehmenden zunächst, wie alt sie sind, woher sie kommen, wie viel sie verdienen und wo sie politisch stehen.
Da man für die Gesamtbevölkerung Statistiken über die Demografie, Geografie und politische Gesinnung hat, kann man die Antworten nun auf die gesamte Stimmbevölkerung hochrechnen.
Vorsicht Unschärfe
Modellierte Statistiken sind aber stets mit Vorsicht zu geniessen. Wenn sie auf Stichproben beruhen, besteht immer eine gewisse statistische Unschärfe. Es könnte ja sein, dass man zufällig mehr Vertreter der einen Seite erwischt. Grundsätzlich gilt: Je grösser die Stichprobe, desto verlässlicher das Resultat.
Von Leewas wurden 16'296 Menschen befragt. Wohl deshalb schätzen sie den Fehlerbereich der Nachbefragung auf ±1,3 Prozent. Die Resultate dürften also verlässlich sein. (tom)
