Pierin Vincenz (65) wurde kürzlich zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Will er den Fall weiterziehen, braucht er Geld. Helfen könnte dabei der Verkauf einer seiner Villen. Noch ist allerdings keins seiner Häuser auf dem Markt.

Die Richter haben Pierin Vincenz neun Monate Gefängnis erlassen, weil er in den Medien vorverurteilt worden sei. SonntagsBlick-Wirtschafsredaktor findet die richterliche Kritik an den Medien fragwürdig – zumal die Affäre von einem Journalisten ins Rollen gebracht wurde.

Rund drei Jahre dürfte es dauern, bis im Fall Vincenz ein rechtskräftiges Urteil vorliegt. Für die Hauptbeschuldigten ist das aber nicht nur vorteilhaft.

Pierin Vincenz sieht mit dem Schuldspruch weitere Millionenforderungen auf sich zukommen. Wie er diese berappen soll, ist unklar – schliesslich stand er schon vor Prozessbeginn mit 23 Millionen Franken in der Kreide.

Nun liegt das erstinstanzliche Urteil im Fall Vincenz vor: Das Bezirksgericht befindet den ehemaligen Raiffeisen-Chef für schuldig, verurteilt Pierin Vincenz zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Dagegen wird er wohl in Berufung gehen.

Mit diesem Strafmass im Fall Pierin Vincenz hat selbst Wirtschaftsredaktor Christian Kolbe nicht gerechnet. Es wäre zu begrüssen, wenn die Verteidigung Berufung einlegt, schreibt Kolbe.

Diese Woche geht der grösste Wirtschaftsprozess des Jahrzehnts in die letzte Runde. Der ehemalige Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz muss sich zusammen mit seinen Mitangeklagten den Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft stellen. Was bisher geschah.