Immo-Makler ist verärgert
Puff um «falsche» Morcote-Villa von Pierin Vincenz

Pierin Vincenz (65) wurde kürzlich zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Will er den Fall weiterziehen, braucht er Geld. Helfen könnte dabei der Verkauf einer seiner Villen. Noch ist allerdings keins seiner Häuser auf dem Markt.
Publiziert: 19.04.2022 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2022 um 16:48 Uhr
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Pierin Vincenz (65) besitzt eine Villa in Morcote TI.
Foto: Keystone
Dorothea Vollenweider

Eine Villa im Tessin erregt derzeit Aufmerksamkeit: Nicht etwa, weil sie für 5 Millionen Franken zum Verkauf steht. Auch nicht wegen der einmaligen Lage. Sondern weil es die Villa des verurteilten Bankers Pierin Vincenz (65) sein soll.

Das zumindest berichteten verschiedene Schweizer Medien, zuletzt die «Sonntagszeitung». Sie zeigte Bilder der mutmasslich zum Verkauf stehenden Luxusimmobilie des Ex-Raiffeisen-Bankers, wie Blick berichtetet. Die Bilder stammen von der Website der Wetag, einer der führenden Luxusimmobilienagenturen im Tessins.

Allerdings haben die Bilder nichts mit der Luxusimmobilie von Vincenz zu tun, heisst es bei der Wetag auf Nachfrage von Blick.

«Bei dem Haus in Morcote, das wir derzeit zum Verkauf anbieten, handelt es sich nicht um eine Immobilie von Pierin Vincenz», sagt Ueli Schnorf (64). Er ist Miteigentümer der Wetag.

Wirbel sorgt für Ärger

Vincenz besitzt zwar eine Villa in Morcote. Allerdings befindet sich diese an einer anderen Adresse, wie Blick weiss.

«Es ist ärgerlich, dass die Villa jetzt schon mehrmals fälschlicherweise als Villa des Ex-Raiffeisen-CEOs bezeichnet wurde», sagt Schnorf zu den kursierenden Bildern von Vincenz vermeintlich zum Verkauf stehender Immobilie.

Der Makler profitiert eigenen Aussagen zufolge nicht von der grossen Aufmerksamkeit, die seine Immobilie in den letzten Wochen erhalten habe. Im Gegenteil: Bei den richtigen Verkäufern sorgen die Medienberichte für Unverständnis und Ärger.

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Vincenz braucht Geld

Noch ist unklar, ob und wann Vincenz seine Villen – im Tessin sind es deren zwei – verkauft. Klar ist: Die Immobilien sind Teil seiner Vermögenswerte, die im Zuge der Anklage eingefroren wurden. Der Ex-Raiffeisen-Boss wurde am 13. April wegen Betrugs, Veruntreuung, ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig und für die Prozessbeteiligten, einschliesslich Vincenz, gilt die Unschuldsvermutung. Der Ex-Raiffeisen-CEO und sein Anwalt werden den Fall ans Zürcher Obergericht weiterziehen. Falls es im Anschluss auch noch vors Bundesgericht geht, benötigt Vincenz einen langen Schnauf – besonders auch finanziell.

Ob er den hat, ist fraglich. Vor Gericht sagte der Ex-Banker aus, aktuell nur von gut 2000 Franken AHV zu leben. Die Veräusserung seiner Immobilien könnte für Vincenz deshalb ein Weg sein, um an flüssige Mittel zu kommen.

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