In der SVP schwindet der Widerstand gegen die «Ehe für alle». Die Rede ist von einer «Trendwende» in der Partei. Sie kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt.

Die Selbstbestimmungsinitiative, über die am 25. November abgestimmt worden ist, hat vielen Stimmenden inhaltlich Mühe gemacht. Deshalb war für ihren Entscheid gemäss Voto-Analyse in erster Linie ihre politische Einstellung ausschlaggebend.

Vor einem Jahr fragte BLICK bei Politikern nach: Welche Vorsätze nehmen Sie sich fürs Jahr 2018? Nun ist das Jahr um – und Zeit nachzuhaken, wer sich an die hehren Pläne gehalten hat.

Mit der Selbstbestimmungs-Initiative erleidet die SVP erneut ein Waterloo. Albert Rösti scheitert darin, auch ausserhalb seiner Partei zu punkten. Seine Vorgänger Toni Brunner und vor allem Ueli Maurer waren dabei um Längen erfolgreicher.

Für Economiesuisse, den Spitzenverband der Schweizer Wirtschaft, und für den Schweizerischen Gewerbeverband ist das Nein zur Selbstbestimmungsinitiative ein klares Zeichen gegen wirtschaftspolitische und aussenpolitische Abschottung.

Die SVP-Initiative findet Anklang, weit über die Grenzen der Partei hinaus. Namentlich die FDP ist alarmiert und beordert ihre Leute auf die Podien.

BLICK on Tour zur Selbstbestimmungsinitiative sorgte für einen bissigen Schlagabtausch und engagierte Voten. Das hochkarätig besetzte Podium lockte Hunderte Zuhörer ins Zentrum Bärenmatte in Suhr AG.

Die Selbstbestimmungs-Initiative stärke den Volkswillen, sagt die SVP. Doch die Partei scheint mit ihrem Anliegen vor allem einen Willen im Kopf zu haben: ihren eigenen.

Die wüsten Szenen, die sich in der Rechtskommission des Nationalrats abgespielt haben sollen, haben ein juristisches Nachspiel: Die Kommission hat bei der Bundesanwaltschaft Strafanzeige wegen Verletzung des Kommissionsgeheimnisses eingereicht.

Hat die SVP ein Problem mit nicht tragbaren Parteimitgliedern? Nach dem Skandal um Schwulenhasser Regli und dem Nazi-Tattoo eines Nachwuchspräsidenten blockt die Parteileitung ab. Dafür verurteilt der schwule SVP-Mann Hans-Ueli Vogt Reglis Aussagen – zeigt aber auch Verständnis für seinen Kollegen.