Den Jahreswechsel nutzen viele als Gelegenheit, mit guten Vorsätzen ins neue Jahr zu starten. Das gilt auch für Bundesparlamentarier. National- und Ständeräte haben BLICK vor einem Jahr ihre persönlichen Vorsätze für 2018 verraten.
Das Jahr ist bald vorbei. Zeit, um bei den Politikerinnen und Politikern nachzufragen: «Haben Sie Ihren Vorsatz umgesetzt?» Das sind ihre Antworten.
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (39, ZG)
Sein Vorsatz: «Mein Eringer-Jungrind Nebraska wird Siegerin in seiner Altersklasse.»
Das wurde daraus: «Mein Eringer-Jungrind Nebraska hat sein Jahresziel erreicht: Sie wurde Siegerin in ihrer Altersklasse auf der Alp Hürchel.»
Grünen-Präsidentin Regula Rytz (56, BE)
Ihr Vorsatz: «Beim Altstadt-Grand-Prix von Bern in weniger als 25 Minuten durchs Ziel rennen.»
Das wurde daraus: «Beim Altstadt-Grand-Prix habe ich es leider nicht geschafft. Ich konnte kaum trainieren – das war ja eigentlich das Ziel meines Vorsatzes: Öfters mal an die frische Luft statt hinter den Akten. Meine Schlusszeit war dann 00:26:05.4. – Platz 110 meiner Alterskategorie W40. Beim Frauenlauf im Juni lief es dann viel besser!»
SVP-Präsident Albert Rösti (51, BE)
Sein Vorsatz: «Mehr Pünktlichkeit! Meine Frau, Geschäftspartner und Mitarbeitende werden das gespannt verfolgen.»
Das wurde daraus: «Bei den wichtigen Terminen meine ich, es geschafft zu haben. Nicht alle meine Partner beurteilen aber, was wichtig ist, immer gleich wie ich selbst. Am besten setze ich mir das Ziel erneut auch für 2019.»
SP-Fraktionschef Roger Nordmann (45, VD)
Sein Vorsatz: «Ich möchte mehr Skitouren als letztes Jahr machen. Und mehr Bücher lesen.»
Das wurde daraus: «Ja, es gab mehr Schnee, und es war einfach, mehr zu touren. Lesen konnte ich auch mehr. Highlight war ein Buch über das Osmanische Reich und seine erfolgreiche Multikulturalität. Eine Lektion für unsere Zeit.»
FDP-Nationalrat Thierry Burkart (43, AG)
Sein Vorsatz: «Im neuen Jahr möchte ich mit meinem Göttibuben (19 Monate) einen Tag an einem Schwingfest verbringen. Er war zwar bereits am diesjährigen Aargauischen Kantonalschwingfest mit dabei. Als OK-Präsident hatte ich aber leider kaum Zeit für ihn. Als Sohn eines zweifachen Eidgenossen kann er nicht genug früh den Duft des Sägemehls einatmen.»
Das wurde daraus: «Ich habe meinen Vorsatz eingehalten und mit meinem mittlerweile zweieinhalbjährigen Göttibuben im März den Hallenschwinget in Brunegg besucht. Diesmal hatte ich auch mehr Zeit für ihn. Es war ein Riesenspass – vielleicht sogar etwas mehr für mich als für ihn.»
GLP-Präsident Jürg Grossen (49, BE)
Sein Vorsatz: «Ich will im 2018 die nötige Energie in der Natur tanken, um in Familie, Geschäft und Politik eine stabile Stütze zu sein und weitsichtige Entscheide zu treffen.»
Das wurde daraus: «Ich habe im vergangenen Jahr recht häufig auch kurze Zeitfenster zu Aktivitäten in der Natur genutzt und konnte damit meinen Vorsatz recht gut einhalten. So habe ich Energie für meine Tätigkeiten getankt. Aber es gibt schon noch Steigerungspotenzial. Ausgeglichenheit ist für mich die Basis für gute Leistungen.»
CVP-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (42, SO)
Sein Vorsatz: «Ich nehme mir für 2018 vor, was ich mir jeden Morgen vornehme: Dass ich den Mut habe, die richtigen Worte zur richtigen Zeit zu sagen – auch dann, wenn es unangenehme Worte sind und ich keinen Applaus dafür ernte.»
Das wurde daraus: «Scherzhaft könnte ich sagen: Ich war ja eigentlich noch ganz clever vor dem letzten Jahreswechsel und habe einen Vorsatz formuliert, den ich ohne grossen Zusatzaufwand erfüllen konnte. Aber auch ernsthaft darf ich behaupten: Ich habe mich nicht verbogen in diesem Jahr und habe gesagt, was ich gedacht habe. Ich muss aber schon zugeben, dass ich im einen oder anderen politischen Geschäft meine Meinung doch zurückhalten musste, damit halt auch mal ein Kompromiss möglich war.»
Grünen-Nationalrätin Sibel Arslan (38, BS)
Ihr Vorsatz: «Mehr Zeit mit meinen Göttibuben, meinen Nichten und meinem Neffen verbringen.»
Das wurde daraus: «Wie das so ist mit den Neujahrsvorsätzen, habe ich ihn natürlich nicht so einhalten können, wie ich es mir gewünscht hätte. Neues Jahr, neuer Versuch!»
FDP-Nationalrat Marcel Dobler (38, SG)
Sein Vorsatz: «Persönlich werde ich mich nach der intensiven Bobsaison zehn Kilo redimensionieren, um mich seriös auf die Badesaison vorzubereiten.»
Das wurde daraus: «Ich habe zehn angesagt, acht realisiert und bin mit 80 Prozent durchaus zufrieden.»
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (33, TG)
Ihr Vorsatz: «Sich selbst nicht zu wichtig nehmen und dabei Politik, Privates und Geschäftliches zu trennen. Immer wieder genügend Zeit einplanen mit Familie und Freunden und dabei die schönen Stunden des Lebens geniessen.»
Das wurde daraus: «Ehrlich gesagt ist mir das nicht vollends gelungen. Das Trennen von Politik, Privatem und Geschäftlichem gelingt mir noch nicht in gewünschtem Masse. Unzählige Ideen treiben mich laufend vorwärts. Aber meine Familie, mein Umfeld sowie meine sportlichen Aktivitäten lassen mir dennoch ausreichend Spielraum, das Leben in vollen Zügen zu geniessen.»
FDP-Ständerat Damian Müller (34, LU)
Sein Vorsatz: «Mit Sport fühle ich mich gesund und tanke Energie.»
Das wurde daraus: «Ja, es ist mir gelungen, meinen Vorsatz einzuhalten. Ich bin nicht nur fit geblieben, sondern habe es sogar geschafft, einige überflüssige Kilos abzuspecken.»
SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt (49, ZH)
Sein Vorsatz: «Ein juristisches Buch, an dem ich schon länger arbeite, fertigschreiben. Meine Wohnung endlich richtig einrichten. Nach Berlin, nach Südamerika und auf mindestens eine Kreuzfahrt gehen. Mich von allen Zwängen befreien und immer wieder etwas Neues wagen.»
Das wurde daraus: «Das Buch, das ich abschliessen wollte, habe ich noch nicht ganz fertiggeschrieben. Dafür hab ich ein anderes juristisches Buch geschrieben. Es geht darin um Schiedsgerichte, die Streitigkeiten in Aktiengesellschaften entscheiden. Die Wände meiner Wohnung sind farbig gestrichen, und eines der Zimmer ist komplett neu eingerichtet. Das Projekt läuft im neuen Jahr weiter. In Berlin war ich und auch in Südamerika. Für die Kreuzfahrt hats nicht gereicht, aber fürs kommende Jahr habe ich nun bereits eine gebucht.»
CVP-Bundesrätin Viola Amherd (56, VS)
Ihr Vorsatz: «Mehr Sport treiben, öfters Verschnaufpausen einlegen und damit einen Beitrag zum Erhalt meiner bis anhin glücklicherweise guten Gesundheit leisten.»
Das wurde daraus: Als neue Bundesrätin möchte sie «gemäss gängiger Praxis» auf eine Bilanz ihrer Vorsätze verzichten, wie die Bundeskanzlei gegenüber BLICK ausrichtet. Fügt dann aber augenzwinkernd hinzu: «Sie fühlt sich jedoch fit und gesund und freut sich auf ihr neues Amt – für eine Verschnaufpause ist es aber gerade der falsche Zeitpunkt.»
FDP-Bundesrätin Karin Keller-Sutter (55, SG)
Ihr Vorsatz: «Ich habe keinen besonderen Vorsatz. Vielmehr versuche ich bei allem, was ich tue, stets korrekt zu handeln und mein Bestes zu geben.»
Das wurde daraus: Auch die neue FDP-Bundesrätin lässt via Bundeskanzlei ausrichten, dass sie keine Bilanz ziehen möchte. Doch auch sie fügt noch einen Satz hinzu: «Ich kann Ihnen versichern, dass ich auch als Bundesrätin stets versuchen werde, korrekt zu handeln und mein Bestes zu geben.»