Oppo Find X total randlos
Da sieht das iPhone X alt aus

Oppo gehört zu den grössten chinesischen Handybauern. Das Find X soll nun die Welt erobern – und das mit randlosem Display ohne Notch und verstecktem Kameramodul.
Publiziert: 20.06.2018 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:26 Uhr
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Das Kamera-Modul des Oppo Find X fährt oben aus dem Gehäuse. Darin sind alle drei Linsen integriert – für vorne und hinten.
Foto: zvg
Lorenz Keller

2016 war Oppo in China die meistverkaufte Marke mit 18 Prozent Marktanteil. Letztes Jahr lag der Hersteller mit 17 Prozent auf Platz 2 hinter Huawei. Zusammen mit der Schwestermarke Vivo (15 Prozent Marktanteil in China) dominiert man den heimischen Markt.

Nun soll auch der Rest der Welt erobert werden. Vivo macht an der Fussball-WM in Russland massiv Werbung – und Oppo trumpft mit seinem Flaggschiff auf, das die Konkurrenz in den Schatten stellt, aber auch kein Billig-Modell ist.

Das neue Modell mit Namen Find X hat einen riesigen 6,42-Zoll-Amolded-Display – ist aber gar nicht so gross. Denn 93,8 Prozent der Fläche sind von Screen bedeckt. Der Rand rund um den Bildschirm ist sehr dünn – und zwar auf jeder Seite. Auf einen Notch verzichtet Oppo, Kameras und Sensoren sind anderswo untergebracht.

Damit kommen Gadgets-Fans dem Traum vom Handy, das vorne nur aus Screen besteht, einen grossen Schritt näher. Und Oppo stellt mit dem Handy fast alle Konkurrenten in den Schatten, die deutlich dickere Ränder und/oder einen Notch haben – also einen Einschnitt im Screen für Kamera und Sensoren.

Das Oppo Find X ist voll ausgestattet, aber auch teuer

Allerdings ist das chinesische Smartphone weder qualitativ noch preislich in irgendeiner Art billig. 999 Euro kostet das Find X, wenn es im August nach Europa kommen soll. Offiziell vorerst nach Holland, Frankreich, Italien und Spanien. Aber garantiert auch als Importgerät in die Schweiz.

Dafür gibts dann bei der Technik auch alles, was momentan bei den Android-Smartphones angesagt ist. Der neuste Snapdragon 845 Prozessor mit 8 GB Arbeitsspeicher. Aussergewöhnlich sind die integrierten 256 GB Speicher. Und auch der Akku mit 3730 mAh ist überdurchschnittlich.

93,8 Prozent der Front sind mit Screen ausgefüllt.
Foto: zVg

Die grosse Frage allerdings, wenn man das Find X das erste Mal sieht: Wo zum Teufel sind die Kameras? Weder vorne noch auf der total glatten Glasrückseite sind irgendwelche Linsen zu sehen. 

Die Antwort darauf ist ein technisches Glanzstück: Die stecken in einem ausfahrbaren Schlitten, der bei Bedarf oben aus dem Gehäuse kommt. Das hat den Vorteil, dass die Optik gut geschützt ist und dass das Smartphone ein richtig cleanes Design hat.

Allerdings geht es natürlich nicht ganz so schnell, bis man ein Foto schiessen kann, da man ja immer erst die Kamera ausfahren muss. Zudem muss die Konstruktion zuerst beweisen, ob sie langfristig hält und nicht zu einem Schwachpunkt wird.

Die Selfie-Cam löst mit 25 Megapixeln aus und hat in ersten Tests mit tollen Bildern überzeugt. Die Hauptkameras sind ein ziemlich konventionelles Dual-Cam-System mit einem 16- und einem 20-Megapixel-Sensor. Da ist Oppo nicht besonders innovativ.

Eine Gesichtserkennung wie im iPhone X

Dafür gibts erstmals im Android-Bereich eine Gesichtserkennung mit 3D-Sensoren – ganz ähnlich wie beim iPhone X. Es werden also mit einer Infrarotkamera-Punkte aufs Gesicht ausgesandt und dieses danach mit Kameras und Sensoren analysiert. Wie Apple verzichtet auch Oppo auf einen Fingerabdruck-Sensor.

Wer sein Gerät nicht ungeschützt lassen oder jedes Mal einen Code eintippen will, hat also keine Wahl. Die Chinesen versprechen aber, dass die Gesichtserkennung 20 Mal sicherer ist als ein Fingerabdruck.

Ja, und wie viele andere Hersteller auch wird die Technik dazu genutzt, lustige Comic-Figuren mit den eigenen Gesichtszügen zu animieren. Die heissen bei Oppo nicht Animojis sondern Omojis.

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