Premiere in Luzern
Das steckt hinter der Schweizer Hoffnungs-Maschine

Mit dem Projekt Hope Machine werden Wünsche von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz gesammelt. Nun entsteht daraus ein Chatbot.
Publiziert: 08.11.2023 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.12.2023 um 10:42 Uhr
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Das Projekt Hope Machine will die Träume und Wünsche der jungen Generation vereinen. 10'000 Antworten sollen insgesamt zusammenkommen.
Foto: Tobias Bolzern
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Stell dir vor, du könntest die Träume und Wünsche der jüngsten Generation in der Schweiz in einer einzigen Maschine vereinen. Genau das ist das Ziel der Hope Machine, einem innovativen Chatbot, der jetzt zum Leben erweckt wird.

In der ersten Phase des Projekts, die im November lief, konnten Kinder und Jugendliche ihre Wünsche und Träume einbringen. Sie taten dies, indem sie eine Reihe von Fragen beantworteten, die von Bildungsexperten erstellt wurden. «Was bedeutet Gerechtigkeit für dich?» oder «Von welcher Schweiz träumst du?» sind nur einige der 37 Fragen, die man online beantworten konnte.

10'000 Wünsche gesucht

Das Ziel der Macher? Durch das Sammeln von mindestens 10'000 Wünschen, die Grundlage für eine künstliche Intelligenz (KI) zu schaffen. Bis Ende November sind allerdings nocht nicht alle Wünsche zusammengekommen – weshalb die Sammlung ab dem 11. Dezember weitergeht. Damit der erste Prototyp wie geplant am 6. Dezember gezeigt werden kann, wurden nun zusätzlich soziologische Studien über Kinder und Jugendliche in der Schweiz eingelesen. All diese Daten hat der Softwareentwickler Thomas Erni (33), für das Training des intelligenten Chatbots verwendet. Aber bevor das passierte, musste der gesammelte Datenschatz erst einmal geordnet werden. Denn auch bei KI gilt: Der Output ist nur so gut wie der Input.

Die Basis für dieses Projekt bildet das Large Language Model (LLM) von OpenAI, bekannt geworden als ChatGPT. Man könnte es so beschreiben: Das LLM ist Leinwand und Farbe – die Wünsche bestimmen das eigentliche Bild.

Hope Machine

Die Hope Machine ist ein Projekt von Digitalswitzerland, Ringier, dem UXD Studio und Samsung. Die Plattform hat zum Ziel, die Wünsche von jungen Menschen mit künstlicher Intelligenz (KI) zu verbinden.

Die Hope Machine ist ein Projekt von Digitalswitzerland, Ringier, dem UXD Studio und Samsung. Die Plattform hat zum Ziel, die Wünsche von jungen Menschen mit künstlicher Intelligenz (KI) zu verbinden.

Das technische Konzept dahinter heisst Retrieval Augmented Generation (RAG). Es kombiniert die Suche nach Informationen und die Erstellung von Texten. Es verbindet also ein Textgenerierungsmodell mit einem System zur Datenabfrage.

Obwohl das LLM von OpenAI bereits existierte, war die Arbeit damit noch lange nicht getan. Erni schätzt, dass er insgesamt etwa 120 Stunden benötigen wird, um den Chatbot zur gewünschten Persönlichkeit zu machen. «Vor allem das Finetuning benötigt viel Zeit», sagt er.

Hope Machine kann Schweizerdeutsch

Sobald die Hope Machine fertig ist, wird sie für alle zugänglich sein. Das ist am 6. Dezember der Fall. Nutzerinnen und Nutzer werden also direkt mit fiktiven Figuren wie Lina oder Leon chatten können. Jeder kann dann mit dem KI-Chatbot interagieren und auf die kollektive Sichtweise zugreifen. «Die Hope Machine kann etwa von Politikern und Unternehmen genutzt werden, um Perspektiven von jungen Menschen zu erhalten», sagt der Projektverantwortliche von Digitalswitzerland, Martin Kathriner.

Die Benutzeroberfläche erinnert an Whatsapp und ist genauso einfach zu bedienen. Stellt man dem Chatbot eine Frage, sucht das System zuerst relevante Passagen in der Datenbank. Das LLM nutzt diese Informationen dann, um eine fundierte Antwort zu erstellen. «Die Wünsche, die wir zurzeit sammeln, werden selbstverständlich alle anonymisiert und angezeigte Namen sind frei erfunden», versichert Erni.

Die Premiere der Hope Machine findet am 6. Dezember statt. Sie wird im Verkehrshaus in Luzern auf der Bühne mit einem eigenen Avatar präsentiert und online auf hopemachine.ch. Die Antworten der Hope Machine können nicht nur als Text, sondern auch als Bilder ausgegeben werden. Und das Beste? Die KI spricht sogar Schweizerdeutsch.

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