2200 Franken kostet die Miete eines Einfamilien-Reihenhaus, verteilt über drei Stockwerke auf 200 Quadratmetern. Ein Schnäppchen, wie man sagen würde. Oder laut «Inside Paradeplatz» einfach nur «die schönste Genossenschaftswohnung Zürichs».
Dass solche Wohnung oft sehr günstig sind, ist keine Überraschung. Was in diesem Fall allerdings etwas aus der Reihe tanzt, ist, wer darin wohnt. Nämlich ein Chefarzt des Universitätsspital Zürich mit seinen zwei Kindern und seiner Frau, eine Wissenschaftlerin an der Uni. Sein Gehalt ist zwar nicht bekannt, aber Schätzungen zufolge verdienen Chefärzte in der Schweiz zwischen 200'000 und 500'000 Franken im Jahr.
«Wie kann das sein?»
Ist das also fair, mit einem solchen Gehalt in einer solchen Wohnung zu leben? Nein, wie ein Blick in die Kommentarspalte zeigt. «Wie kann es sein, dass zwei gut Verdienende so eine grosse Mietfläche für so wenig Geld bekommen?», fragt sich Leser Robert Weltmann. Dem doppelt Leserin Jasmin Meier gleich nach: «Der Sinn einer Genossenschaftswohnung nicht ausgeführt», meint sie nur.
Ebenfalls kein Verständnis hat Sandro Räber. Er kommt gleich mit einer Lösung: «Es wird Zeit, dass Mieterinnen und Mieter von Genossenschaftswohnungen alle fünf Jahre überprüft werden», kommentiert er. «Verdienen sie überdurchschnittlich, müssen die Wohnungen für neue Mieter zur Verfügung stehen. Es kann und darf nicht sein, dass Gutverdiener günstigen Wohnraum besetzen», fügt er hinzu.
Verständnis für wohl verdienenden Arzt
Aber es gibt auch Kommentierende, die den Arzt in Schutz nehmen. Peter Kern etwa meint: «Vielleicht war er zum Zeitpunkt des Mietbeginns noch Student.» Und auch Mike Geisser versteht der Aufruhr nicht. «Sollte er aus Prinzip dreimal mehr bezahlen? Wenn er so zufrieden ist und sich an die Regeln hält, verstehe ich den Unmut nicht», kommentiert er.
In Schutz wird er auch von Leser Stefan Heimers genommen. «Der Unterhalt für die Wohnung wird ja nicht teurer, wenn der Mieter mehr verdient – weshalb soll er dann mehr bezahlen?», wirft er in die Runde.