«Es hat sich als Horror-Haus entpuppt»
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Natalie M. über die Mäuseplage:«Es hat sich als Horror-Haus entpuppt»

Natalie M. (49) teilte sich ihre Wohnung in Wynigen BE mit Hunderten Mäusen
«Dieses Bauernhaus entpuppte sich als Horror-Haus!»

Die reine Vorstellung daran lässt einen erschaudern: Mäuse in der Küche, auf dem Sofa und in allen Schubladen. Natalie M. (49) lebte monatelang mit einer Mäuseplage, viele Möbel musste sie entsorgen. Auf den Kosten bleibt sie nun aber zum grössten Teil sitzen.
Publiziert: 26.08.2023 um 01:15 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 18:23 Uhr
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Natalie M. erlebte einen Albtraum: Sie wohnte in einer Mietwohnung, die von einer Mäuseplage heimgesucht wurde.
Foto: Luisa Ita
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Luisa ItaRedaktorin «Food»

Der Gestank sei bestialisch gewesen – Natalie M.* (49) teilte sich ihre Mietwohnung in Wynigen BE monatelang mit Hunderten Mäusen: «Dieses schöne Bauernhaus hat sich als absolutes Horror-Haus entpuppt!»

Der Albtraum begann im August 2022. Nachdem die Putzfrau gemeinsam mit einem WG-Gspänli schon länger nach einem passenden Mietobjekt Ausschau gehalten hatte, schien das perfekte Daheim endlich gefunden: ein abgelegenes Bauernhaus inmitten saftig grüner Wiesen.

«Da war überall Mäusekot!»

«Der Vermieter hatte uns schon bei der Besichtigung gefragt, ob wir wüssten, dass es auf dem Land halt einfach Mäuse habe», schildert sie das Gespräch von damals. «Wir entgegneten, dass wir uns das Landleben gewohnt seien.» Doch worauf der Eigentümer genau hinauswollte, habe M. erst Wochen später bemerkt.

«Zu Beginn war alles gut: Wir waren hauptsächlich draussen oder die Fenster waren geöffnet», erzählt sie weiter. «Doch als es im Herbst kälter wurde, haben wir auf einmal diesen beissenden Gestank bemerkt.» Zunächst habe sie nicht eruieren können, woher dieser kam: «Erst als dann der defekte Backofen ausgetauscht wurde, und man hinter die Küchenkombination gesehen hat, habe ich das Übel bemerkt: Da war überall Mäusekot!»

Ein Leben mit Hunderten Mäusen

Von diesem Moment an sei der gebürtigen Emmentalerin alles klar gewesen: «Auch die vermeintlichen Wasserflecken an den Holzwänden, die ganz übel gerochen haben, haben plötzlich Sinn ergeben: Das war Mäuse-Urin!»

Die Mäuseplage sei zunehmend schlimmer geworden: «Einmal sass ich am Küchentisch und habe etwas an meinen Füssen gespürt. Es war eine Maus! Doch ehe ich ihr hinterherrennen konnte, war sie bereits wieder im Küchenschrank verschwunden.» Das Sofa, die Schränken und auch Schubladen – nichts war vor dem Mäusekot sicher: «Am schlimmsten war es in der Küche. Ich musste das Geschirr vor Gebrauch immer abwaschen. Und alles, was ich nicht sofort wieder benutzen wollte, habe ich in Plastikboxen verpackt.» Besuch zu empfangen, sei nicht möglich gewesen.

«Ich habe Asthma gekriegt, mein Mitbewohner starken Husten»

Der Vermieter, der sich auf Anfrage gegenüber Blick nicht äussern wollte, habe das Problem zunächst nicht ernst genommen. «Aber er muss schon lange vor unserem Einzug von dem Mäuse-Problem gewusst haben», ist M. überzeugt. «Wir haben hinter den Wänden gebrauchtes Katzenstreu gefunden: Das ist auch so ein Hausmittel gegen Mäuse. Aber das hat natürlich auch extrem gestunken.» Gesundheitlich hätte die Tierliebhaberin sehr gelitten: «Ich habe Asthma gekriegt, mein Mitbewohner starken Husten.»

Nach Druck durch die Mieter habe der Hauseigentümer reagiert und einen Kammerjäger engagiert. Dieser habe vorgeschlagen, mit Gift gegen die Nager vorzugehen: «Aber ich habe mich beim Tierarzt erkundigt und der meinte, dass das für unsere Katze gefährlich sein könnte, wenn sie die toten Mäuse frisst.» Ausserdem sei das Problem so auch nicht gelöst: «Wenn die Mäuse sich dann zum Sterben wieder ins Gebälk zurückgezogen hätten, hätten wir mit Verwesungsgestank zu kämpfen gehabt.»

Mickrige Entschädigung

Schliesslich hätte die Zweier-WG sich dazu entschieden, eine neue Bleibe zu suchen und sich einen Anwalt zu nehmen. Die Schlichtungsbehörde Emmental-Oberaargau hat letzte Woche den Fall behandelt: «Wir kriegen gerade mal rund 1000 Franken von unserer Miete zurück, weil die Umstände noch halbwegs zumutbar gewesen seien.»

Doch für Natalie M. ist das nur ein Tropfen auf den heissen Stein: «Wir haben alleine Mobiliarschäden von 8130 Franken und auch der ungeplante Umzug hat über 4300 Franken gekostet!» Doch sie gebe sich nun damit zufrieden: «Mir ist einfach wichtig, dass ich künftige Mieter vor diesem Horror-Haus warnen kann!»

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